"Schülern den Druck nehmen"

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Das Redaktionsteam des "Wallburg-Express" wurde mit dem Sonderpreis der AOK auf Bundesebene ausgezeichnet; von rechts AOK-Direktor Frank Dünisch (rechts), Rektor Raimund Willert (Mitte) und der Leiter der "AG Schülerzeitung", Richard Künzel (links) freuten sich mit dem Team. Foto: Günther Geiling
Das Redaktionsteam des "Wallburg-Express" wurde mit dem Sonderpreis der AOK auf Bundesebene ausgezeichnet; von rechts AOK-Direktor Frank Dünisch (rechts), Rektor Raimund Willert (Mitte) und der Leiter der "AG Schülerzeitung", Richard Künzel (links) freuten sich mit dem Team.  Foto: Günther Geiling

Mit einer Artikel-Serie über den Schlankheitswahn unter den Schülern gewann die Georg-Göpfert-Mittelschule beim Schülerzeitungswettbewerb.

Der AOK-Bundesverband lobte in diesem Jahr Preise zum Thema "Ich komme nicht aus dem Katalog! - Zwischen Fitnesstrend und Körperwahn." Über einen Sonderpreis kann sich dabei das Redaktionsteam des "Wallburg-Express" der Georg-Göpfert-Mittelschule aus Eltmann freuen, denn die jungen Zeitungsmacher haben nach Ansicht der Jury mit ihrem Schwerpunktthema "Mode-Style-Charakter" die Frage nach der wahren Schönheit kritisch und klar beleuchtet.
Die Bundesländer und die Jugendpresse Deutschland veranstalten jedes Jahr einen Schülerzeitungswettbewerb. Hauptpartner ist der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger. Neben jedem Bundesland können aber auch noch Unternehmer oder Dienstleister als Preispaten für Sonderpreise auftreten.
Die AOK lobt in diesem Zusammenhang jedes Jahr einen von inzwischen zehn Sonderpreisen aus. Mit dem Thema "zwischen Fitnesstrend und Körperwahn" wolle die AOK die Diskussion darüber anstoßen, wo die Grenzen zwischen Fitness und gesunder Ernährung einerseits und zwanghaften Unterordnungen unter ein vermeintliches Ideal an Körpermaßen andererseits verliefen.


1900 Einsendungen

Rund 1900 Einsendungen von Schülerzeitungsartikeln nahmen am diesjährigen Wettbewerb teil. Das Redaktionsteam des "Wallburg-Express" hatte dabei in seiner Schülerzeitung zum "Fitnesstrend" zahlreiche Artikel aufbereitet. So befasste sich unter anderem Dominika Wittig mit der Frage, ob es sinnvoll sei, kostbare Lebenszeit mit Oberflächlichkeiten zu verbringen, statt sich mit der wahren Schönheit zu befassen. "Aussehen perfekt - Charakter defekt" überschrieb Alisa Krefft ihren Artikel, in dem sie aufforderte, Mitmenschen nicht nach ihrem Aussehen zu beurteilen. Die perfekte Frau sehe in etwa so wie eine Barbiepuppe aus: schlank, blond und hübsch. Aber der Charakter werde nicht mehr richtig wahrgenommen. Damit war sie auch beim "Schlankheitswahn", der vielen Mädchen zu schaffen mache. Rund 30 Prozent der Mädchen im Alter von 11 bis 17 Jahren zeigten nämlich Symptome von Essstörungen.
Die Entscheidung der Jury für die Schule, so AOK-Direktor Frank Dünisch aus Schweinfurt, wäre eindeutig gewesen. "Den Eltmanner Nachwuchsjournalisten ist es eindrucksvoll gelungen, den Druck gesellschaftlicher Erwartungen darzustellen, aber auch den Schülern diesen Druck zu nehmen. Damit leisten sie einen äußerst positiven Beitrag zur psychischen Gesundheit junger Menschen."
Natürlich waren die Redaktionsmitglieder sehr glücklich über diese Auszeichnung und gaben einen Einblick in die Arbeit ihres Teams. So bespreche man zu Beginn des Jahres die Themen, die man im Laufe des Jahres angehen wolle. Marina Baum ergänzte, dass vieles im Team geschehe, die Artikel dann aber von einzelnen Schülerinnen geschrieben würden. Diese würden dann gemeinsam besprochen und eventuell Änderungswünsche berücksichtigt. So habe man sich in letzter Zeit auch mit Zuwanderung und Flüchtlingskindern befasst, die man dazu interviewte. In Vorbereitung sei das Thema "gequälte Seele", das den Bogen spanne von der Umweltverschmutzung und dem Quälen von Tieren bis hin zu der gequälten Seele des Menschen.
Die Preisübergabe erfolgt am 8. Juni in Berlin von der amtierenden Bundesratspräsidentin Malu Dreyer. Begleitet wird die Ehrung von einem Schülerzeitungskongress mit zahlreichen Medienworkshops und Medienprofis. gg