Die Neugestaltung des Umfelds um die Turnhalle, die Schule und den Kindergarten in Obertheres wurden nun mit 1,253 Millionen Euro beziffert.
Der Schock war groß, als in der Sitzung des Gemeinderats und der Teilnehmergemeinschaft (TG) Dorferneuerung die Kosten für die Neugestaltung des Umfelds um die Turnhalle, die Schule und den Kindergarten in Obertheres mit 1,253 Millionen Euro beziffert wurden. Dabei sollte die bisher im Raum stehende Summe von 820 000 Euro gesenkt werden. So stimmte die TG der Vorplanung auch nur unter mehreren Bedingungen zu, zu denen vor allem eine Reduzierung der Kosten zählt.
Grundsätzlich ist es so, dass im Rahmen der Dorferneuerung das 7800 Quadratmeter große gesamte Areal um die Schule, die geplante Schulsporthalle mit Gemeinschaftshaus und den Kindergarten attraktiv gestaltet werden soll. Joachim Perleth und André Lohmann vom Architektur- und Ingenieurbüro Perleth aus Schweinfurt erinnerten bei der Präsentation der Vorplanung zunächst an die Gründung des Arbeitskreises vor einem Jahr und den ersten Workshop, bei dem die Ziele der Neugestaltung diskutiert wurden. Es folgten Gespräche mit der Schule und der Kindertagesstätte sowie mit dem Architekten Sebastian Pollach, der den Neubau der Schulsporthalle plant.
Im September dieses Jahres wurde dem Arbeitskreis die entsprechende Vorplanung vorgestellt. "Sie umfasst die Zufahrt zur neuen Turnhalle, einen Spiel- und Sportbereich mit einem Minispielfeld, den Aktivpausenhof sowie die Anordnung von Parkplätzen und die Umgestaltung der Alice-von-Swaine-Straße im Bereich des Kindergartens", teilte Joachim Perleth mit. So soll eine asphaltierte Zufahrt von der Alice-von-Swaine-Straße zur neuen Turnhalle mit Gemeinschaftshaus führen und der Wendeplatz mit einem Hochbeet gestaltet werden. Südwestlich der Halle ist eine Spielfläche für Jung und Alt geplant, der sich im Süden ein Minispielfeld anschließt.
Der neue Pausenhof soll gepflastert und mit Bäumen eingegrünt werden. In dessen Mitte ist ein Platz mit einer wassergebundenen Decke, einem Schattendach sowie in der Mitte bepflanzten Sitzmöglichkeiten zum Chillen vorgesehen. Südlich davon soll eine Hügellandschaft mit Mauern, Büschen, den vorhandenen Bäumen und kleinen "Räumen", die als "Klassenzimmer im Freien" genutzt werden können, entstehen. Auf einer Spielinsel sollen die Tischtennisplatte und eine Balancierstrecke integriert werden. Dort, wo jetzt die Turnhalle steht, sind 25 Pkw-Stellplätze geplant.
Um die Situation in der Alice-von-Swaine-Straße vor der Kindertagesstätte zu verbessern, werden auf der nördlichen Seite Längsparkplätze und auf der südlichen Seite Längsparkplätze und schräg angeordnete Parkplätze geschaffen. Gleichzeitig ist die Straße von Osten bis zur Kindertagesstätte nur noch in Richtung Westen befahrbar, also eine Einbahnstraße. Der westliche Teil der Straße kann in beide Richtungen befahren werden.
Joachim Perleth erläuterte, dass man die Kosten von 1,253 Millionen aufteilen könne. So sollte das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) die Kosten für die Zufahrt zur neuen Sporthalle, den Sport- und Spielbereich sowie die Parkplätze und die Straßengestaltung, die sich auf 809 000 Euro beliefen, fördern. Die Neugestaltung des Schulhofes könnte über das Kommunale Investitionsprogramm gefördert werden.
Bürgermeister Matthias Schneider (CSU) war ebenfalls der Meinung, dass das Projekt aufgeteilt werden sollte. Allerdings betonte er, dass man die genannten Kosten nicht stemmen könne.
Gerald Kolb vom ALE sagte, dass der vor kurzem genannte Kostenrichtwert von 820 000 Euro eigentlich hätte gesenkt werden sollen. Das ALE fördere derzeit ein solches Projekt nur mit 61 Prozent. Für die Dorferneuerung in Obertheres gebe es aber maximal 445 000 Euro an Fördermitteln.
André Lohmann erklärte, dass der Kostenrichtwert bei 820 000 Euro gelegen habe. Durch die gewünschten Änderungen am Entwurf und die detaillierte Kostenschätzung hätten sich nun Gesamtkosten von 1,253 Millionen Euro ergeben
Uwe Stühler meinte, ein "Aha-Erlebnis" zu haben. "Ich habe den Eindruck, dass Planungen durch das Büro Perleth gegenüber den Voreinschätzungen immer teurer werden, so wie bei der Dorferneuerung in Buch", sagte er.
Dem widersprach Joachim Perleth: "Wir schaffen es seit 25 Jahren, unsere Projekte im Kostenrahmen zu halten!"
Gerald Kolb ergänzte, dass das Büro nur die Wünsche der Bevölkerung aufgenommen und jetzt zum ersten Mal mit Kosten hinterlegt habe. "Jetzt müssen wir prüfen, wo wir sparen können. Das wird auch das ALE tun."
Diskutiert wurde auch, ob die VG Theres als Rechtsnachfolger des Schulzweckverbandes und damit auch die Gemeinden Wonfurt und Gädheim zur Finanzierung des Pausenhofes herangezogen werden könnten. Allerdings gibt es für das Projekt keine FAG-Mittel.
Der Vorstand der TG stimmte schließlich einstimmig der Vorplanung zu. Die einzelnen Bedingungen lauteten: Die Kosten sind zu reduzieren. Es ist zu prüfen, ob die Zufahrt der neuen Schulsporthalle und der Schulhof der Schule zuzurechnen ist. Auch das Material und die Ausbaustandards sowie die Dimensionierung des Parkplatzes sind zu prüfen.