In Sand stand die Kirchweih im Zeichen der 875-Jahr-Feier. Deswegen durften die Sander auch das Kreismusikfest des Nordbayerischen Musikbundes ausrichten. Unter der Regie des Blasorchesters Sand gab es einen prächtigen Festzug und Musik satt.
"Auf geht's in die nächste Runde", ruft der Betreiber des Kinderkarussells den Besuchern durch's Mikrofon zu. Die Pferdchen, Krokodile und Prinzessinnenkutschen des bunten Karussells beginnen sich zu drehen. Dort winkt Stefanie Mahr ihrer Tochter Lilli und ihren Nichten Leni und Emma zu, die auf einem grünen Plastikkrokodil vorbeifahren. Besonders für die Kleinen ist auf dem Rummelplatz eine Menge geboten: Autoscooter, Schiffschaukel und Losbuden versprechen Spaß.
Ausrichter war das Blasorchester Dieses Wochenende hatte es für die Sander in sich: Denn dank der 875-Jahr-Feier zelebrierten die Sander nicht nur ihre traditionelle Kirchweih. Auch das Kreismusikfest zog die Massen in die Maintal-Gemeinde.
"Den Sandern kann man ohne Bedenken Feste zur Ausrichtung anvertrauen, denn wenn sie ein Fest feiern, dann ist immer schönes Wetter", meinte Landrat Wilhelm Schneider bei seinem Grußwort zum Kreismusikfest des Nordbayerischen Musikbundes in Sand. Das Blasorchester Sand durfte dieses Ereignis 2014 ausrichten. Der Festzug am Sonntag war von Zuschauern gut besucht. Über allem strahlte die Sonne, und so freuten sich nicht nur die Musiker sondern auch die Kirchweihgäste.
Unter Vorbehalt: "Für die Enkel muss man schon Geld einstecken", weiß Otto Schröder, der im Festzelt dem "Scharfen Blech" lauscht. Als Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins ist er selbstverständlich mit dabei. Besonders von der diesjährigen Bandauswahl zeigt sich der regelmäßige Kirchweihgänger angetan. "Zweimal Spitzenmusik" habe es, so Schröder, bereits am Samstag gegeben.
Reibungsloser Festverlauf Unterdessen hat der Vorsitzende des Blasorchesters Sand, Bastian Hümmer, im Festzelt alle Hände voll zu tun. Denn vier Tage lang muss die Bewirtung gesichert sein. "Mitglieder, Partner, Freunde und Bekannte des Blasorchesters - alle helfen mit", sagt Hümmer.
Zum vierten Mal bewirtschaftet das Blasorchester das Festzelt. "2001 war das letzte Mal", erinnert sich der Vorsitzende des Fördervereins des Blasorchesters, Bernhard Strätz.
In diesem Jahr wertet das Kreismusikfest die Kirchweih auf. Die Intention sei gewesen, die Gemeinde Sand mit dem Kirchweihfest zur 875-Jahr-Feier ins Rampenlicht zu rücken, sagt Bastian Hümmer. Dabei sei das Konzept der Zusammenlegung von Kirchweih und Kreismusikfest bereits vor einem Jahr mit dem Bürgermeister abgesprochen worden. Und die diesjährige Besonderheit lockt die Besucher. "Wir sind mit dem Festverlauf bis jetzt sehr zufrieden", meint Bastian Hümmer. Gleich muss er weiter, denn der Gastmusikverein aus Schlingen tritt die Heimreise an und wird feierlich verabschiedet.
Das bekommen Gabi Hümmer und ihr Bruder Norbert nur am Rande mit. Sie haben sich ein Plätzchen im Freien ausgesucht und genießen die Kirchweihstimmung in der warmen Spätsommersonne. Gabi Hümmer, die seit vier Jahren in Sand wohnt, freut besonders, dass mit einem Fest wie der Kirchweih die Tradition gewahrt wird. Obwohl sie kein Blasmusikliebhaber ist, gefällt ihr die fränkische Tracht, die die Musiker zu feierlichen Anlässen tragen. Sie sieht gerne bei Festzügen zu. Für den am Sonntag brachte sie sogar Fähnchen an ihrem Haus in der Knetzgauer Straße an, da der Festzug dran vorbeiführt.
Ihr Bruder Norbert Hümmer aus Neubrunn verbindet den Besuch der Familie mit einer Stippvisite bei der Sander Kirchweih. Er sieht viele Gemeinsamkeiten zwischen seinem Wahlheimatort und dem Winzerdorf. "Wir teilen die Vereinsbezogenheit, den Wein und die Feste. Wir haben die gleiche Mentalität", ist sich Norbert Hümmer sicher.
Das Konzept ist aufgegangen Und diese Mentalität beinhaltet auch die Solidarität der Vereine miteinander. Das gegenseitige Aushelfen der Vereine bei einem Fest wie diesem sei, so Bernhard Strätz, "großartig". Gerne wird eine Kuchentheke oder Geschirr vom anderen Verein geborgt, wenn der Andrang an Gästen wächst. Das Konzept ist "gut aufgegangen", lautet Bernhard Strätz' Resümee für die gelungene Veranstaltung seines Vereins.
Das Festwochenende in Sand Gäste Zu Kirchweih und Kreismusikfest hatte das Blasorchester Sand (Bos) die Blaskapelle aus Schlingen im Allgäu eingeladen.
Gottesdienst Diakon Bernhard Trunk betonte die Bedeutung der Musik auch zu Ehren Gottes.
Festzug 15 Musikkapellen aus dem Kreisverband Haßberge des NBMB (Nordbayerischer Musikbund) sowie aus dem benachbarten Oberfranken spielten in Sand. Mit den Ortsvereinen waren es an die 40 Gruppen. Stolz waren die Sander, dass sie mit einstigen Bos-Gründern, der Senioren-Kapelle, Jungmusikern und dem eigentlichen Blasorchester gleich drei Gruppen stellten.
Gemeinschaftschor Aufsehen erregend für die Zuschauer in Sand war das gemeinschaftliche Spielen der rund 300 Musiker auf dem Sander Kirchplatz.
sm