Ruine Bramberg ist Besuchermagnet

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Imposant trohnt die Ruine Bramburg auf etwa 500 Metern Höhe. Hier von Bramberg aus gesehen. Foto: Helmut Will
Imposant trohnt die Ruine Bramburg auf etwa 500 Metern Höhe. Hier von Bramberg aus gesehen.  Foto: Helmut Will
Das Wetter passte, die Sicht auch und auch das Ergebnis: Von der Ruine Bramburg blicken (von links) Peter Schömig, Winfried Seufert, Uwe Rädlein, Landrat Wilhelm Schneider, Dr. Sebastian Höllerl und Revierleiter Joachim Haala in östlicher Richtung mit Bramberg im Vordergrund.
Das Wetter passte, die Sicht auch und auch das Ergebnis: Von der Ruine Bramburg blicken (von links) Peter Schömig, Winfried Seufert, Uwe Rädlein, Landrat Wilhelm Schneider, Dr. Sebastian Höllerl und Revierleiter Joachim Haala in östlicher Richtung mit Bramberg im Vordergrund.
 
Ohne Ritterrüstung betritt Landrat Wilhelm Schneider mit "Gefolge" den Innenhof der Ruine Bramburg.
Ohne Ritterrüstung betritt Landrat Wilhelm Schneider mit "Gefolge" den Innenhof der Ruine Bramburg.
 
nen Heimatort Ibind sucht. Uwe Rädlein stieg mutig auf einen Felsvorsprung, um seinen Blich schweifen zu lassen.
nen Heimatort Ibind sucht. Uwe Rädlein stieg mutig auf einen Felsvorsprung, um seinen Blich schweifen zu lassen.
 
Zerstörungswut macht nicht vor Mauern halt. Vandalen haben an einer Mauer im Innenraum der Burgruine Bramberg geknappert. Ein Ärgernis für jene, die sich um die Ruine bemühen.
Zerstörungswut macht nicht vor Mauern halt. Vandalen haben an einer Mauer im Innenraum der Burgruine Bramberg geknappert. Ein Ärgernis für jene, die sich um die Ruine bemühen.
 
Der Zeilberg bei Voccawind grüßt aus etwa zehn Kilometer Luftline von der Bramburg entfernt.
Der Zeilberg bei Voccawind grüßt aus etwa zehn Kilometer Luftline von der Bramburg entfernt.
 

In den letzen Jahren wurde die Burgruine sukzessive aus ihrem "Dornröschenschlaf" geholt - ein voller Erfolg.

"Ruine Bramberg aus dem Dornröschenschlaf erweckt", stand auf der Einladung der Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Bad Königshofen, für den Pressetermin am Dienstagnachmittag in den Gemäuern der Ruine. Alle waren sich einig, dass der "Weckruf" gelungen ist.

Vor Ort waren neben Landrat Wilhelm Schneider und Winfried Seufert von der Naturschutzbehörde des Landratsamtes der Leiter des Forstbetriebs Bad Königshofen, Sebastian Höllerl, Joachim Haala, Revierleiter des Forstreviers Bramberg, Peter Schömig vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Schweinfurt und Uwe Rädlein aus Ibind, der sich mit Heimatforschung beschäftigt. Alle zeigten sich einig: Hier wurde etwas geschaffen was der Naherholung dient und tolle Ausblicke ins Land bietet.

Höllerl warf einen kurzen Rückblick in die Geschichte der ehrwürdigen Ruine Bramberg und sagte, dass der zuständige Revierleiter Haala wohl der war, der das Projekt vor Jahren angestoßen hatte. Dieser berichtete von anfänglichen Widerständen Einzelner. "Widerstand kam nicht vom Naturschutz", stellte Seufert klar, was Haala bestätigte. Er erinnerte sich, dass im Innenbereich der Ruine einige Lindenbäume standen, bei deren Entfernung es Proteste gab. Im Nachhinein weiß Haala, dass die Kritiker verstummt und nun begeistert von den durchgeführten Maßnahmen sind.

Der Revierleiter zeigte anhand einer Fotodokumentation auf, in welchen Schritten die Ruine in den letzten Jahres sukzessive aus dem "Dornröschenschlaf" erweckt wurde. Wie Höllerl dazu ergänzte, wurde mit der Maßnahme 2007 begonnen, als Haala das Revier übernahm. 2008 wurde der Umgriff der Ruine Bramberg "frei gestellt", heißt, Bäume, welche die Sicht Richtung Norden (Grabfeld) und Osten (Coburg, Bamberg) behinderten, wurden entfernt. Auch zu den Fällungen im Burghof kam es in diesem Jahr, die Baumstümpfe wurden mittels einer Fräse entfernt, so dass von ihnen nichts mehr zu sehen ist.

Die Sicherheit hatte hohe Priorität, wie Haala als "Hausmeister" der Ruine sagte. Alte Holzzäune entsprachen nicht mehr den Erfordernissen der Verkehrssicherheit. Deshalb wurde am nördlichen und südlichen Steinbruch ein stabiler Sicherheitszaun angebracht. Im Jahr 2009 wurde die Zufahrt zur Ruine verbessert und die Wanderwege die hoch zur etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Burg führen, ausgebessert. "Damit wollten wir den gestiegenen Besucherzahlen Rechnung tragen", sagte Höllerl. Er nannte auch die Kosten, die sich auf gut 40 000 Euro beliefen. "Die Eigenleistung des Forstbetriebes ohne Förderung liegt bei knapp 23 000 Euro", sagte Höllerl. Gefördert wurden im Zeitraum von 2009 bis 2012 neunzig Prozent der Gesamtkosten mit 17 800 Euro vom AELF.

Dass alles gut gelungen und in gemeinsamem Miteinander erledigt wurde, hob Landrat Schneider hervor. "Es ist doch toll, hier zu stehen und die Blicke weit in Richtung Norden und Osten genießen zu können", sagte er. Die Ruine sei auch ein Highlight am Burgen-Schlösser-Wanderweg.

Auch Winfried Seufert vom Naturschutz des Landkreises zeigte sich positiv überrascht und erläuterte die Hinweistafeln, die vom Naturschutz aufgestellt wurden. Der Landrat sagte, dass von Anfang an auch Uwe Rädlein aus Ibind mit eingebunden war, der die Geschichte und Materie der Burgruine sehr gut kenne. Wie Schneider weiter sagte, pflege der Landkreis den Innenbereich der Ruine, um ihn für Besucher attraktiv zu halten.

Rädlein machte auf die wunderbaren Talblicke aufmerksam und erläuterte die Ortschaften und Erhebungen, die in der typisch welligen Hügellandschaft der Haßberge von der Ruine aus zu sehen sind. So mancher warf einen Blick durch das Fernglas von Rädlein, der auch, wie er sagte, häufig Gruppen zur Bramburg führe, um ihnen die Schönheiten der Ruine und der Umgebung nahe zu bringen.

Dass es gar nicht so leicht ist, selbst als Einheimischer, die Ortschaften von der Höhe der Ruine aus zu bestimmen, wurde bei dem Ortstermin deutlich. Aber es war ja Uwe Rädlein dabei, der die Umgebung erklärte. In diesem Zusammenhang würde sich Rädlein noch bessere Erklärungstafeln wünschen.

Teilweise ist die Sicht schon wieder etwas eingeschränkt, weil die Natur sich ihr Recht wieder zurückerobert. Wie will man damit künftig umgehen? Höllerl sieht das als eine Daueraufgabe des Forstbetriebs. "Es macht keinen Sinn, dass wir wieder alles zuwuchern lassen, dann wären ja die bisherigen Anstrengungen umsonst", sagte er.

Nachdem alle die wunderbare Aussicht genossen hatten, brachte es Haala auf den Punkt: "Wir haben hier eine so klasse Landschaft und ich kann mir vorstellen wenn einen was bedrückt kann man von der Ruine aus seine Gedanken schweifen lassen, es ist einfach herrlich hier." Dass die Aussage, die Ruine sei ein Besuchermagnet nicht von ungefähr kommt wurde daran deutlich, dass bei der Abfahrt von der Ruine Wanderer bergwärts unterwegs waren.