Rückhalt für das grüne Klassenzimmer bei Ibind

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Kathrina Schafhauser bei der Arbeit mit Kindern im Mai dieses Jahres. Hier geht es um Tierspuren von Waldtieren, die abgeformt wurden.Archivfoto: Helmut Will
Kathrina Schafhauser bei der Arbeit mit Kindern im Mai dieses Jahres. Hier geht es um Tierspuren von Waldtieren, die abgeformt wurden.Archivfoto: Helmut Will

Der Schulort im Wald bei Ibind stößt mit seinem Angebot zur Bildung für nachhaltige Entwicklung auf große Resonanz und kann auf viele Unterstützer zählen.

Kinder, die bereits im "grünen Klassenzimmer", das versteckt im Wald südlich von Ibind liegt, Unterricht hatten, waren begeistert. Mit der dortigen "Lehrerin", der Försterin und Waldpädagogin Kathrina Schafhauser, machen Lernen in der Natur, das Kennenlernen von heimischen Tieren und Pflanzen und Exkursionen im Wald Mega-Spaß, wie die Kinder versicherten. Angebote hat es schon zur Genüge gegeben, nicht nur an Schulkinder, sondern auch für Lehrer und Eltern. Nun soll das Ganze mit einer Kooperation weiter auf feste Beine gestellt werden.
Am frühen Freitagmorgen kamen deshalb am "Grünen Schulhaus", einer Holzhütte bei Ibind, jene zusammen, die das "Grüne Klassenzimmer" fördern und unterstützen wollen. Darüber freute sich Kathrina Schafhauser. Sie berichtete, dass die neuen Lehrpläne ein großes Querschnittsthema hinsichtlich Bildung für nachhaltige Entwicklung aufweisen.


Angebote können gebucht werden

"Ich habe bereits begonnen, zunächst für Grund-, Mittel- und Realschule, Angebote für das Grüne Klassenzimmer zu entwickeln", sagte die Försterin. Diese Angebote können bereits von den Schulen zum Thema "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) in dem außerschulischen Lernort gebucht werden. Die Waldpädagogin erläuterte: "Mit BNE ist die Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt, gemeint."
Gelehrt wird hier auch, welche Auswirkungen bestimmter Konsum hat, welche Energie verbraucht oder eingespart werden kann. "Bildung für nachhaltige Entwicklung ermöglicht es jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen", erläuterte Kathrina Schafhauser.
Förster Wolfgang Meiners schlug vor, in den Unterricht auch Schüler von Behinderteneinrichtungen einzubeziehen. Dazu sagte Katrina Schafhauser, dass Erwachsene des Sonnenhofes Wüstenwelsberg aus dem Gemeindebereich Untermerzbach kommen. Sie werde bei Schulleiterbesprechungen, beziehungsweise beim Schulamt das Ganze vorstellen und so alle Schularten einbeziehen.
Simon Tangerding von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald aus München schwebt ein Werbekonzept "für diese gute Sache" vor. Hierzu sollten Aktionen gestartet werden, damit der Bekanntheitsgrad des Grünen Klassenzimmers wächst. "Damit können wir auch zeigen, für was unsere Spendengelder verwendet werden", sagte Tangerding. Bis April 2019 sollte alles soweit fortgeschritten sein.


Fortbildungen für Lehrkräfte

Wolfgang Meiners zeigte auf den Holzsteg, der von der Hütte zum Biotop führt und dort eine Aussichtsplattform hat, und sagte, dass dieser mit Unterstützung des Naturparks Haßberge entstanden sei.
Wie Kathrina Schafhauser weiter ausführte, biete sie Fortbildungen für Lehrkräfte zum Thema "BNE" an: "Wir wollen den Wald in die Schule holen." Dies registrierte Susanne Vodde vom Schulamt, die um Unterstützung gebeten wurde.
Meiners wies noch darauf hin, dass das Projekt viel Zeit und Energie erfordere.
An den Kosten beteilige sich auch die Gemeinde Burgpreppach, sagte Bürgermeister Hermann Niediek. Mit dabei war auch Wolfgang Borst, Bürgermeister in Hofheim, der Leiter der Verwaltung, Andreas Dellert, und der Hofheimer Allianzmanager Matthias Hirschmüller, der eifrig notierte. Interessiert zeigte sich auch Forstoberrat Jürgen Hahn vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Schweinfurt.
Wie die zertifizierte Waldpädagogin und Försterin Kathrina Schafhauser erläuterte, wurden auf der "Schulbank" des Grünen Klassenzimmers schon Spuren von Reh, Fuchs, Hase oder Wildschwein im Wald erforscht, Fraßspuren in Augenschein genommen und ausgewertet und vieles andere mehr.


Transportfrage zu klären

Geklärt werden müsse auch der Transport der Kinder von ihren Schulen oder Heimatorten zum Grünen Klassenzimmer, sagte Bürgermeister Borst. Aber daran dürfe es nicht scheitern.
Alle Kooperationspartner waren sich einig: Das Grüne Klassenzimmer ist eine gute Sache für die Umweltbildung, weshalb alle nach ihren Kräften das Projekt unterstützen werden.