Der Saal im Maroldsweisacher Rathaus soll einen neuen Bodenbelag und neues Mobiliar erhalten. Dies wird der erste Akt der Innensanierung sein. Das Ratsgremium testet noch mögliche Stuhlmodelle.
Nicht, dass Bürgermeister Wilhelm Schneider (CSU) an diesem Tag "Reise nach Jerusalem" mit seinem Ratsgremium spielen wollte. Aber als die Gemeinderäte am Montagabend den Sitzungssaal betraten, fielen ihnen sofort drei zusätzliche Stühle ins Auge. Es waren Musterstühle, auf denen die Räte Probesitzen konnten, denn nachdem das Rathaus außen saniert ist, soll es nun auch im Innern erneuert werden. Zuerst kommt der Sitzungssaal an die Reihe.
Der Bürgermeister und Stefan Greb von der Firma Büro & Design Greb aus Ebelsbach stellten für die Vorbereitung zur Ausschreibung die Tische und Stühle für den neuen Rathaussaal vor. Neben neuem Mobiliar soll der Sitzungssaal auch einen neuen Bodenbelag bekommen und der Toilettenbereich soll saniert werden. Diese Arbeiten werden nach der Sommerpause beginnen. Anschließend ist die Neugestaltung der Kanzlei und der Kasse vorgesehen.
Wie Bürgermeister Schneider erklärte, ist das Rathaus über 30 Jahre alt und bedarf dringend einer Sanierung. "Wir wollen ein Konzept und kein Gestöpsel", erklärte er. Nachdem am Montag schon Tendenzen bezüglich der Form, Farbe und Gestaltung der Büromöbel erkennbar war, soll der Gemeinderatssitzung am 30. Juli eine Besichtigung der Firma Hund Büromöbel GmbH in Sulzdorf a.d.L. vorangestellt werden, bei der nochmals die Möbel für den neuen Sitzungssaal begutachtet werden können. Eine 3-D-Präsentation wird die Entscheidung erleichtern.
Solarprojekt nicht durchführbar Das Bebauungsplanverfahren für ein Sondergebiet Solarpark Zeilberg scheint gestorben zu sein. GUT-Haßberge, das Unternehmen für Alternativenergie, wollte auf der Erdaushubdeponie am Zeilberg, dem Hausberg von Maroldsweisach, eine Photovoltaikanlage erstellen. Nun haben sich beim Bebauungsplanverfahren das Bergamt Nordbayern und der Industrieverband Steine und Erden gegen die Errichtung einer Photovoltaikanlage ausgesprochen.
Die BAG als Betreiber des Steinbruchs hat in einem Schreiben Einwände gegen das Vorhaben erhoben und mitgeteilt, dass dem Verfahren nur zugestimmt werden könne, sofern die Behörden in Zukunft keine beschränkenden Auflagen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz mehr machen werden. Nach Rücksprache mit dem Landratsamt teilte Bürgermeister Schneider mit, dass keine Aussage für die Zukunft gemacht und kein "Freifahrtschein" erteilt werden könne. Da das Vorhaben rechtlich wohl nicht durchsetzbar sei, sieht Schneider es als nicht durchführbar an.
3523 Einwohner Der Zensus 2012 hatte für Maroldsweisach eine Bevölkerungsabweichung von 40 Personen ergeben. Wie der Bürgermeister ausführte, lebten zum Zeitpunkt der Erhebung 3523 Einwohner in Maroldsweisach und den 17 Gemeindeteilen, davon 1750 männlich und 1773 weiblich. Davon waren 295 Einwohner katholisch, 2307 evangelisch und 295 Einwohner konfessionslos. Die älteren Einwohner überwiegen. Die Leerstandsquote liegt in Maroldsweisach bei fast sechs Prozent. "Fünf Gemeinden im Landkreis Haßberge liegen noch höher," berichtete Schneider.
In Zukunft werden Bauwillige, die Nebengebäude sanieren und zum Hauptgebäude umwandeln, tiefer in die Tasche greifen müssen. Früher wurden für solche Gebäude pro Quadratmeter Geschossfläche 1,50 Euro erhoben, während für Hauptgebäude 10,50 Euro berappt werden mussten. Wenn künftig Scheunen und dergleichen zu Wohnraum umgenutzt werden, muss der Unterschied von 85,7 Prozent nachentrichtet werden, erklärte Bürgermeister Schneider. Die Regelung gilt nur für die Zukunft.
Zwei Wahllokale weniger? In Vorbereitung zur Landtags- und Bundestagswahl am 5. und 12. September wurde die Verteilung der Wahllokale besprochen. Man plant, dass für diese Wahlen die Wahllokale Allertshausen und Voccawind aufgelöst und dem Stimmlokal Maroldsweisach zugeschlagen werden. Da in den genannten Orten weniger als 150 Wahlberechtigte leben, müssen die Stimmenzettel in einem größeren Wahllokal ausgezählt werden. Geschäftsführer Arno Welz wies daraufhin, dass immer weniger als Wahlhelfer dabei sein wollen. In der nächsten Gemeinderatssitzung soll über die Auflösung entschieden und sollen die Wahlhelfer benannt werden.
Zuschuss zum Straßenbau Am Ende der Sitzung gab es noch einige Informationen von Bürgermeister Schneider. Mit Erleichterung wurde der Entscheid auf Europa-Ebene, die Wasserversorgungsanlagen nicht zu privatisieren, aufgenommen.
Die Gemeinde Pfarrweisach, die die Gemeindeverbindungsstraße Lohr-Pfaffendorf wassergebunden sanieren möchte, hat beim Markt Maroldsweisach angefragt, ob er sich beim Ausbau mit einem Anteil beteiligen wird. Von den 1800 Metern Straße liegen 500 auf dem Gemeindegebiet von Maroldsweisach. Der Markt hätte hierfür 4000 Euro aufzubringen. Dem wurde zugestimmt.
Der Landkreis möchte die Zuständigkeit bei aufgefundenen Katzen und damit verbundene Kosten wieder den Kommunen,, übertragen. Doch Bürgermeister Schneider lehnt das Ansinnen ab. Er erklärte, dass hierfür aus Landkreisebene eine Lösung gefunden werden müsse.
Der Trinkwasserversorger "Heilgersdorfer Gruppe" hat seinen Wasserbezugspreis von 1,24 Euro auf 1,39 Euro pro Kubikmeter erhöht.
Am landkreisweiten Projekt, Joggingstrecken in den Gemeinden auszuweisen, nimmt Maroldsweisach teil. Hierfür kommen einmalige Kosten von 1262 Euro auf den Markt zu.
Bürgermeister Schneider berichtete von der Bürgerversammlung in Marbach, wo die Einführung von Hausnummern und Straßennamen Probleme mit sich bringe. Er erklärte, dass man um die Einführung von Straßennamen nicht herumkommen werde.