Ramponierte Wege spalten Untermerzbachs Gemeinderat

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Wie bringt man das Wasser von diesem Weg, der in Richtung Kreisstraße CO 6 führt, welches unter anderem auch von rechts aus dem "Grünweg" kommt. Links entlang des Weges verläuft ein Graben, rechts des Weges sollen Drainagen verlegt werden. Foto: Helmut Will
Wie bringt man das Wasser von diesem Weg, der in Richtung Kreisstraße CO 6 führt, welches unter anderem auch von rechts aus dem "Grünweg" kommt. Links entlang des Weges verläuft ein Graben, rechts des Weges sollen Drainagen verlegt werden.  Foto: Helmut Will

Oberflächenwasser und verstärktes Verkehrsaufkommen haben die Fahrbahnen in Mitleidenschaft gezogen. Wie der Schaden am besten zu beheben ist, war bei der jüngsten sitzung des Untermerzbacher Gemeinderats strittig. am Ende enstscheid man sich für den Einbau von Drainagen.

Wie soll das Wasser fließen, wo soll es abgefangen und wo soll es hingeleitet werden? Kann das Problem den Wirtschaftswegen ind er Memmelsdorfer Flur eventuell durch einen geringen Eingriff gelöst werden? Bei der Beratung in der Gemeinderatsitzung am Montagabend schieden sich die Geister, als es um eine Teilsanierung der Wirtschaftswegeumgehung im Gemeindeteil Memmelsdorf ging. Vor allem Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) und Gemeinderat Heinrich Döhler waren sich in diesem Punkt uneins.

Die Wirtschafts- oder Flurbereinigungswege zwischen der Kreisstraße HAS 52 im Osten des Untermerzbacher Gemeindeteils Memmelsdorf und der Kreisstraße CO 6 im Westen, dienen bei Straßenbaumaßnahmen, so wie in den letzten Jahren mehrfach gehabt, als Umleitungsstrecke.


Erhebliche Schäden

Wohl auch aufgrund höherer Straßenbelastung hierdurch weisen die betreffenden Wege an einigen Stellen Schadstellen auf, die behoben werden müssen. Ein wichtiger Aspekt scheint außerdem der Abfluss des Oberflächenwassers entlang, bzw. auf diesen Wegen zu sein. "Auf einem Teilstück von etwa 150 Metern ist der Wirtschaftsweg im Bereich der Kreuzung Burgstall bei der Firma Hokuba, in Richtung Kreisstraße im Asphalt durchbrochen", sagte Bürgermeister Dietz.

Ursache sei die unzureichende Entwässerung des Weges, da häufig Oberflächenwasser die Wege überflute und eine Entwässerung in dem einseitig verlaufenden Graben nicht möglich ist. Zudem sei der Untergrund lehmig, so dass er eine Versickerung nicht zulasse.

Als Lösung für dieses Problem schlug Dietz die Verlegung einer Längsdrainage gegenüber des vorhandenen Straßengrabens auf einer Länge von 150 Metern mit drei bis vier Quereinläufen vor. Würde man den Weg auf diesem Abschnitt komplett neu bauen, würde das Kosten in Höhe von etwa 30 000 Euro verursachen. Eine Lösung mit der vorgeschlagenen Drainageverlegung käme auf gut 25 000 Euro, erläuterte der Bürgermeister.
"Der Weg ist ein Relikt schlechter Wegbaumaßnahmen während der Flurbereinigung", sagte Gemeinderat Heinrich Döhler, und vor allem durch eine hohe Belastung infolge Umleitungen sei dieser "kaputt" gemacht worden. Drainagen, so die Meinung von Döhler, würden das anfallende Wasser nicht aufnehmen können, bzw. würden sich erübrigen.

Bürgermeister setzt sich durch

Döhlers Vorschlag: "Das Oberflächenwasser was vom 'Grünweg' kommt, gehört als erstes beseitigt. Der Weg entwässert derzeit nicht in den Graben, sondern ins Bankett und über die Straßenoberfläche. Wir brauchen keine Drainage, wenn wir dafür sorgen, dass das Wasser in den Graben geleitet wird." Döhler sah dies als die einfachste und wohl auch kostengünstigste Lösung an.

Der Bürgermeister hielt dem entgegen, dass Drainagen nötig wären, was auch so mit einer Firma besprochen sei, und man wolle sich da an die Erfahrungen der Technik halten. Einwände gegen eine Drainage kamen von Gemeinderat Robert Bohla, der anzweifelte, ob diese das Problem vollends lösen können. Gemeinderat Jürgen Fromm meinte, dass Drainagen rein sollten wenn man die Straße schon richte, da könne man sich mit absichern. Schließlich folgte das Gremium den Vorschlag des Bürgermeisters ohne Gegenstimme.

Anderes Verfahren

Um Wegeunterhalt ging es auch für den Truschenhofer Weg, der Untermerzbach mit dem Truschenhof oder der Schenkenau verbindet. Der Bauausschuss hatte sich diesen Weg am 15. Oktober angesehen, sagte Bürgermeister Dietz. Gedacht war, die Risse und Beschädigungen in diesem Weg mit dem sogenannten "Dünnbettverfahren" zu sanieren.

"Diese Sanierungsmaßnahme scheidet nach neuerlicher Begutachtung wegen der vielen Risse aus", sagte der Bürgermeister. Eine Oberflächenbehandlung in zweifacher Lage mit zwei verschiedenen Körnungen würde eine Verbesserung auf fünf bis sieben Jahre bewirken.
"Als Alternative", so Helmut Dietz, "eignet sich eine Asphaltdeckschicht von einer Stärke von vier bis sechs Zentimeter. Als Vorbehandlung wäre das Abfräsen im Feinverfahren notwendig."

Hier nannte er eine Dauerhaftigkeit von zehn bis 15 Jahren. Zudem könne mit diesem Verfahren die Wassersenke am ehemaligen Bahndamm behoben werden. Hierfür sprach sich das Gremium aus. Die Kosten belaufen sich dafür auf knapp 30 000 Euro. Die Maßnahme, die einen Tag in Anspruch nimmt, soll im Mai in die Tat umgesetzt werden.

Interkommunale Zusammenarbeit

Die Aufgaben der Kommunen werden künftig nicht einfacher, eher anspruchsvoller, sagte der Bürgermeister. Eine Kooperation auf verschiedenen Gebieten mit anderen Gemeinden sei deshalb anzustreben.
So sah es auch der Gemeinderat, der sich, obwohl er unter anderem schon in der "Initiative Rodachtal" Mitglied ist, auch an einer Zusammenarbeit mit den Kommunen Ebern, Baunach, Rattelsdorf oder Seßlach interessiert zeigte. Ein Euro pro Bürger - für Untermerzbach sind das 1700 Euro - sind hierzu zunächst erforderlich. Deutlich sprach sich hierfür unter anderem Gemeinderat Heinrich Döhler aus. "Das sollten wir machen und vom Kirchturmdenken wegkommen."