Feierlich ernannt wurde Sarah Schimmel zur neuen Pfarrerin in Gleisenau. Dazu war die Regionalbischöfin Dorothea Greiner nach Gleisenau gekommen.
"Gleisenau ist eine große Gemeinde, eigentlich zu anspruchsvoll für eine Berufsanfängerin. Doch Frau Schimmel ist begabt und klar durchdenkend und kann konstruktiv leiten. Gott hat schon so viel geschenkt in deinem Leben, er wird dich weiter beschenken. Er wird durch dich leuchten, wirken und sprechen. Sein Reich will er durch dich bauen. Er wird dir durch seinen Geist schenken, was du brauchst. Sorge dich nicht!" Diese Botschaft stellte Regionalbischöfin Dorothea Greiner in den Mittelpunkt der feierlichen Ordination von Sarah Schimmel zur neuen Pfarrerin der evangelischen Gemeinde Gleisenau.
Feierlicher Zug in die Kirche
In einem feierlichen Zug wurde Sarah Schimmel, begleitet vom Kirchenvorstand, den Konfirmanden, zahlreichen Pfarrern aus dem Dekanat und ihrer Familie vom Pfarrhaus zur Kirche geleitet. Dort wurde sie von Dekan Martin Lechner vom Dekanat Bamberg begrüßt. "Welch besonderer Tag und welcher besondere Gottesdienst! Gleisenau hat eine neue Pfarrerin und sie wird jetzt zum geistlichen Amt auf Lebenszeit ordiniert und gesendet." Er freute sich auch über die versammelte Gemeinde von Gleisenau mit ihren 23 einzelnen Gemeindeteilen.
In ihrer Festpredigt zu Matthäus 6, 25-34 stellte Regionalbischöfin Greiner den Satz "sorget nicht um euer Leben" an den Anfang und meinte "der Berufsanfang hat es in sich. Die Arbeit ist da, aber die Übung fehlt noch. Dazu ist Gleisenau eine große Gemeinde. Wird die Anforderung zu groß werden?"
Aber da sei all das, was Gott der neuen Pfarrerin schon in ihrem geistlichen Werdegang geschenkt habe. Ihre Eltern hätten ihren Weg ins Leben und in die Kirche gefördert und in Fleckl im Fichtelgebirge habe sie das Bild einer einladenden, fröhlichen Kirche gewonnen. In St. Georgen in Bayreuth sei sie in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen tätig gewesen. Menschen, die ihren Glauben authentisch leben, hätten ihr außerdem gutgetan. Schließlich habe auch Mentorin Anne Salzbrenner als Vollblutpfarrerin die praktische Einübung in den Pfarrberuf in der Kirchengemeinde Lichtenfels gekonnt begleitet.
"Ein Geschenk ist auch ihr Zugang zu gelebter Frömmigkeit durch die Einübung in die Spiritualität von Taize. Damit können Sie andere anstecken hier in Gleisenau." Hier werde sie nicht nur eingesetzt in die Stelle wie die Pfarrer Foltin oder Gregori vor ihr. Sie bekomme diese Stelle - wie es bei Berufsanfängern üblich ist - erst einmal zur Vertretung. In drei Jahren würden dann der Kirchenvorstand und auch sie überlegen, ob es hier in Gleisenau miteinander weitergehen könne. "Ich mache mir diesbezüglich aber keine Sorgen, sondern vermute eine positive Bilanz in drei Jahren."
Was heute bei der Ordination geschehe, sei aber nicht nur der Segen für den dreijährigen Probedienst. "Vielmehr hat der Segen der Ordination - wie die Priesterweihe - lebenslange Gültigkeit bis zum Tod. Sie werden berufen in die Christusnachfolge, gesendet in den Dienst der öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung und gesegnet für all ihren Dienst und ihr ganzes Leben."
Das Evangelium dieses Sonntags "sorget euch nicht" tue gut. Auch sie sei ein Mensch, der sich sorge. "Ich habe Verantwortung. Ich sorge mich um Gemeinden, die vakant sind, und die Menschen in ihnen oder um die Veranstaltungen, die vor mir liegen." Vielleicht "ticke" sie sogar ähnlich wie Frau Schimmel. Es seien gerade die verantwortungsbewussten Menschen, die zur Sorge neigen, weil sie vorausschauend denken.