Gerade im Moment, jetzt nach der Europawahl, haben die Grünen den Zuspruch nicht bloß zu genießen, sondern konkret in Handeln zu übersetzen, so sieht es der Kreisvorstand der Grünen. Oliver Kunkel steuert ein innovatives Konzept an. Klima- und Artenschutz mit einer umfassenden Beteiligung von Bürgern aller Schichten und Altersgruppen: "Wir können unser Leben und unsere Lebensgewohnheiten nur schnell und wirksam ändern, wenn die Ideen von den Menschen direkt kommen. ... Klimaschutz ist nicht allein eine abstrakte Aufgabe von Regierungen."
Er ist Idealist und weiß es auch
Kunkel ist definitiv Idealist. Bisher besitzt er aus Überzeugung kein Handy ("aber das kann sich jetzt natürlich ändern"). Er erkennt auch durch seine tägliche Arbeit als Gymnasiallehrer die "soziale Klimakatastrophe".
Verrohung in der zunehmend anonymen digitalen Welt zeitige bereits politische Morde, linke wie rechte Wutbürger ließen zunehmend allen Respekt vor Entscheidungsträgern fallen. Dem will Oliver Kunkel "eine erlebbare Begegnungskultur" entgegenstellen.
Für den Wahlkampf hat er mit seinen Mitstreitern, allen voran Harald Kuhn und Christian Appel, einen Stand entworfen. Unter dem Dach grüner Schirme will er alle Schichten und Altersklassen zum Gespräch einladen: Landwirte, Umweltschützer, Lehrer, Arbeitssuchende, Migranten. "Es sollen räumliche und thematische Begegnungen sein und der Versuch, Menschen respektvoll zusammenzubringen", sagt er.
Ihm geht es um Lösungen, die nicht von oben verordnet werden. Es sind, sagt Kunkel, intelligente Lösungen möglich - etwa wie Kreiskommunen nachhaltig Energie gewinnen, wie man zukunftsfähig Mobilität weiterentwickelt oder wie man Bauern bei tierfreundlichem und bodenschonendem Wirtschaften unterstützen kann.
Die erste klimaneutrale Insel der Welt, Samsö vor Dänemark, ist ihm ein Beispiel. Hier gelingt es seit Jahren in offenen Runden, gemeinsam Energieversorgung und Bewirtschaftung neu zu organisieren. Auch in der Heimat will Kunkel der "stark repräsentativen Demokratie" ein gemeinschaftliches Netzwerk entgegenstellen. Warum nicht mehr Genossenschaften aufbauen?
Mit den Bürgern
Seine angestrebte Landratskandidatur soll besonders die Ernsthaftigkeit seiner Initiative für den Klimawandel unterstreichen. Oliver Kunkel sieht es als "notwendiges Kunststück, von der Keimzelle der Grünen aus viele gesellschaftliche Schichten mitzunehmen für eine wahre Klimawende im Landkreis. Hier in der Region können Menschen nachbarschaftlich mitwirken und Verantwortung übernehmen, nur hier können sie aber auch das Notwendige so gestalten, dass es allen nutzt, dass intelligente Konzepte entstehen, die allen Seiten nutzen: Verbrauchern, Unternehmern, Landwirten. Gleichzeitig kann ein Raum, der sich so entwickelt, in der Vernetzung mit anderen Regionen starker Bürgerbeteiligung den entscheidenden Druck auf die größeren Ebenen von Politik ausüben, damit Rahmenbedingungen und Förderung funktionieren."
Biogas kann nach seiner Ansicht aus Mais-Bohnen-Mischkulturen mit geringem Kunstdüngereinsatz gewonnen werden, Gastankstellen können, genossenschaftlich betrieben, die Fahrzeuge der Bürger in Bewegung setzen, die Abwärme der Anlage kann die Höfe der Bauern und Häuser der Anwohner beheizen und Jugendliche und Großeltern können gemeinsam um sauberen Strom und Mittel gegen Einsamkeit ringen, wenn ein jeder erfährt, dass Begegnung Glück bedeutet.
Am Augsfelder Anglersee
Die erste "Begegnung unter dem Schirmdach" bietet Oliver Kunkel am Sonntag, 7. Juli, zwischen 16 und 18 Uhr am Sportanglergelände am Augsfelder Anglersee an: Es gibt Musik und Getränke, vor allem aber Raum für Gespräche darüber, was denn die "heimat.-Kampagne" meint. Bündnis 90/Die Grünen wollen den Landratskandidaten im Sommer in einer Aufstellungsversammlung nominieren.
Gymnasiallehrer ist keine schlechte Qualifikation. Siehe sein Berufsbild, das auch den AFD-Mann Bernd Höcke als Gymnasiallehrer für Geschichte auszeichnet.
Oliver Kunkel ist auch eine sehr gebildete Person, was auch nicht so häufig bei den Kommunalpolitikern vorkommt.
Dass ein Neuling, der nicht aus dem heimatlichen Parteifilz kommt, in die Politik einsteigt, war schon lange überfällig. Hauptsache, dass dessen Partei im Hintergrund noch nicht allzu viel Flurschaden anrichten konnte. Gut, dass er deshalb auch nicht zur SPD oder CSU gekommen ist. Zur Klimawende gehören sicherlich auch Reaktivierungen von alten Bahnstrecken wie dem Hofheimerle oder dem Maro-Express. Wenn jetzt die CSU-ler und SPD-ler aufheulen, sollte Oliver Kunkel frischen Wind in den Landkreis Hassberge bringen und konkrete Vorhaben ausbrüten, kein altbekanntes Wischi-Waschi-Gelabere, wie es die bekannten politischen Gesichter ständig ablassen ("Gesundheitsregion plus") und weg mit dem ganzen Sand, der in die Augen der Leute gestreut wird, um die Unterlassungssünden zu kaschieren (hausärztliche Versorgung). Er möge die Mitfahrbänke zu einem guten Zweck versteigern lassen und sich für einen Öffentlichen Nahverkehr einsetzen, der diesen Namen verdient. Die Bürger brauchen überhaupt viel mehr Mitspracherechte und keine Verkündigungsdemokratie, sie brauchen keine arroganten Bürgerbegehren-Verhinderer und Schlechtreder, sondern sollen ermutigt werden, ihre Meinungen einzubringen. Üble Beispiele gibt's genug, wie die Sparkasse, die die Kreisräte wie ein altes Spielzeug in die Ecke geschmissen haben. Oder die an sich sehr nützlichen Windräder, aber wie sie den Bürgern aus Profitgier vor die Nasen gepflanzt worden waren, war kein würdiger Politikstil, sondern es war ein rücksichtsloses Durchpeitschen undurchsichtiger Interessen. Wo wir bei der Transparenz wären (Informationsfreiheitssatzung!), die Kreistagsprotokolle, die die Bürger nicht im Internet sehen dürfen, diese Geheimniskrämerei muss ein für allemal ein Ende haben und dem Oliver Kunkel kann man es vielleicht zutrauen, dass er das starre Denken des viel zu alten Kreistags auf den Kopf stellt, zum Wohle aller Bürger und Bürgerinnen in diesem kleinen nicht immer feinen Landkreis.