Gemeinderat Nikolaus Schober (FW) hat sich von seinem Amt entbinden lassen. Er wurde am Montag im Gremium verabschiedet. Für ihn rückt Ramona Schrapel nach.
Ramona Schrapel aus Geroldswind ist Lehrerin an einer Berufsschule. Nach ihrer Vereidigung als neue Gemeinderätin hat der Gemeinderat Maroldsweisach nunmehr vier Frauen am Ratstisch, dazu eine Ortssprecherin. Behandelt wurden außerdem der künftige Solarpark "Dürrenried II" und die Einziehung eines Feld- und Waldweges in der Gemarkung Maroldsweisach. Die Gemeinderatssitzung stieß auf großes Interesse, was an einer Vielzahl von Besuchern deutlich wurde.
Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) gab bekannt, dass Gemeinderat Nikolaus Schober schriftlich aus gesundheitlichen Gründen um seinen Rücktritt ersucht hatte. Das Gremium folgte dem Antrag und nahm das Rücktrittsgesuch an.
Thein würdigte die Arbeit von Nikolaus Schober, der 14 Jahre im Gemeinderat vertreten war. "Ich danke Nikolaus Schober für seine Arbeit in unserem Gremium zum Wohle der Bürger. Dass er rechnen kann, hat der Hobbyschachspieler Nikolaus öfters bewiesen und mit uns gute Entscheidungen getroffen", sagte der Bürgermeister. Schober sei als Rechnungsprüfungsvorsitzender tätig sowie Mitglied im Finanz- und Forstausschuss und beim Wasserzweckverband Mittlerer Weisachgrund gewesen. Auch habe er der Gemeinde viel Geld erspart, weil er oft hartnäckig nachgehakt und stets einen kritischen Blick auf das Geschehen der Gemeinde gehabt habe. "Nikolaus Schober hat seine Finger in Wunden gelegt, um Verbesserungen zu erreichen", sagte Wolfram Thein und übergab ihm ein Präsent.
Gemeinderat Stefan Böhm (JCU) hatte für Schober, der seine Sitzungsunterlagen stets in einer Stofftragetasche mitbrachte, ebenfalls ein Präsent: Er überreichte ihm einen Stoffbeutel mit der Aufschrift "Rechnungsprüfungsexperte".
Nikolaus Schober fasste sich kurz: "Ich danke allen für die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat und danke auch meinen Wählern. Es war für mich eine große Auszeichnung, als ich in das Gremium gewählt wurde."
Bürgermeister Thein vereidigte sodann die "Nachrückerin" Ramona Schrapel (FW) aus Geroldswind. Das Gremium beschloss, dass sie im Finanz- und Forstausschuss sowie im Rechnungsprüfungsausschuss arbeitet.
Auch zu einer Umbesetzung in den Ausschüssen kam es: So wechselte Stefan Böhm für Heidi Müller-Gärtner (JCU) in den Rechnungsprüfungsausschuss, diese wiederum in den Finanz- und Forstausschuss. Auf Vorschlag von Gemeinderat Rupert Fichtner (CSU) wurde Stefan Böhm als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses benannt.
"Solarpark Dürrenried II"
Beschlossen wurde, unter Einbeziehung der eingegangenen Stellungnahmen, die Änderung des Flächennutzungsplanes im Bereich des Bebauungsplans "Solarpark Dürrenried II". Zu diesem Punkt waren viele Zuhörer gekommen, da, wie deutlich wurde, seitens einzelner Bürger aus Dürrenried und weiteren Ortschaften, aber auch per Unterschriftenaktion Einwände gegen das Vorhaben vorgebracht worden waren.
Bürgermeister Wolfram Thein folgte nicht dem Vorschlag von Gemeinderat Günter Freß (FW), private Stellungnahmen der Bürger zuerst abzuarbeiten. "Wir wollen en bloc abstimmen und damit auch über die privaten Stellungnahmen, die jeder im Gremium zur Kenntnis hat", sagte der Bürgermeister, was dann auch so bei drei Gegenstimmen beschlossen wurde.
Gemeinderat Helmut Berwind (SPD) sagte, dass er die Einwände der Dürrenrieder gegen den Solarpark verstehen könne, und verlangte, dass der Betreiber die Bürger aus erster Hand informiert. Dazu sagte Verwaltungsleiter Renè Schäd, dass seines Wissens vom Betreiber angeboten worden sei, mit den Einspruchgebern zu sprechen.
Der Bürgermeister meinte, dass die Gemeinde keinen Einfluss darauf habe, dass eine Versammlung, wie von Berwind beantragt, stattfindet, aber man könne dieses Ansinnen an den Betreiber herantragen. Thein bedeutete, dass man sich wohl keine Sorge machen müsse, dass noch eine weitere Anlage kommt.
Eine Strategie sollte man erarbeiten, wie man bei solchen Anträgen vorgeht, regten Zweiter Bürgermeister Harald Deringer und Gemeinderat Eberhard Vogel (beide CSU) an. Bürgermeister Wolfram Thein sagte zu, darüber nachzudenken, und verwies darauf, dass im Gemeindegebiet die benötigte Energie zu 100 Prozent durch regenerative Energien erzeugt werde. "Ich gehe davon aus, dass das die letzte Anlage ist", sage er.
Eingezogen, weil nicht mehr notwendig, wurde ein kurzer Feldweg zwischen Maroldsweisach und Ermershausen.
Schulbus wird von Eltern behindert
Gemeinderat Helmut Berwind beklagte die "wahnsinnige Raserei" in der Coburger Straße in Hafenpreppach und Gemeinderat Dieter Hepp (CSU) macht sich Sorgen, dass die musikalische Erziehung in Maroldsweisach einmal "auf der Strecke" bleiben könnte. Deshalb vertrat er die Ansicht, dass mit der Musikschule in Ebern Kontakt gesucht werden sollte. "Ich denke, den Beitrag hierzu können wir uns leisten", sagte Hepp. Hier bestehe noch Abklärungsbedarf, sagte der Bürgermeister, weil in Maroldsweisach verschiedene Träger in Schulen, Kindergarten und bei den Vereinen vorhanden seien.
Die neue Gemeinderätin Ramona Schrapel bedauerte, dass es am Kindergarten durch haltende oder parkende Autos von Eltern zu erheblichen Behinderungen komme, wenn der Schulbus kommt. "Dort wird kreuz und quer geparkt. Derzeit ist es wieder besonders schlimm", erklärte Schrapel.
"Das Problem sind die Eltern selbst. Das wurde schon an mich herangetragen", sagte Bürgermeister Wolfram Thein. Ein Elternbrief soll an die Einsicht der Eltern appellieren.
Der Breitbandausbau schreitet voran. Die Gemeinde hat erst kürzlich einen Förderbescheid über 635 000 Euro erhalten.