Nach Rückschlag: Rückschau führt zu Aufbruch

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"Als "dienstälteste" Partei-Frau wurde Burgl Bauer (links) von Landtagspräsidentin Barbara Stamm, CSU-Kreisvorsitzendem Steffen Vogel, CSU-Ortsgeschäftsführer Manfred Fausten und Ortsvorsitzende Gaby Rögner (von rechts) ausgezeichnet.
"Als "dienstälteste" Partei-Frau wurde Burgl Bauer (links) von Landtagspräsidentin Barbara Stamm, CSU-Kreisvorsitzendem Steffen Vogel, CSU-Ortsgeschäftsführer Manfred Fausten und Ortsvorsitzende Gaby Rögner (von rechts) ausgezeichnet.
Der doppelte Eber: Bürgermeister Harald Pascher trug das Wappentier als Präsentation auf der Brust und als Geschenk für Landtagspräsidentin Barbara Stamm in der Hand.
Der doppelte Eber: Bürgermeister Harald Pascher trug das Wappentier als Präsentation auf der Brust und als Geschenk für Landtagspräsidentin Barbara Stamm in der Hand.
 
Das Saxofon-Quartett der Musikschule Ebern unter der Leitung von Christian Baum.
Das Saxofon-Quartett der Musikschule Ebern unter der Leitung von Christian Baum.
 
Barbara Stamm bei ihrer Rede.
Barbara Stamm bei ihrer Rede.
 
Die Geehrten der CSU, die zum Festabend gekommen waren, mit Ortsvorsitzender Rögner (Zweite von rechts) und FU-Vorsitzender Simone Berger (Vierte von links). Fotos: Ralf Kestel
Die Geehrten der CSU, die zum Festabend gekommen waren, mit Ortsvorsitzender Rögner (Zweite von rechts) und FU-Vorsitzender Simone Berger (Vierte von links). Fotos: Ralf Kestel
 

Eberns CSU ehrte zum 70-jährigen Bestehen treue Mitglieder und lauschte dem Festvortrag von Barbara Stamm.

Seit 55 Jahren ist er schon dabei, der Unterpreppacher Georg Kaiser. Er hat also an einem Großteil der Geschichte mitgewirkt, an die am Freitagabend erinnert wurde: 70 Jahre CSU in Ebern.

Nach den Rückschlägen zuletzt, erfreuten sich die Christ-Sozialen am Freitagabend an einer vollbesetzten Rathaushalle und einer Festrednerin, die am Ende ihrer einstündigen Ausführungen feststellte: "Wie würde Ebern heute aussehen, wenn es nicht so viele Leute in der CSU gebe und gegeben hätte, die für die Partei und deren Werte stehen?"

Welche Werte das sind, hatte Landtagspräsidentin Barbara Stamm zuvor ausführlich beleuchtet und so zusammengefasst. "Das Gestalten einer Leistungsgesellschaft in einer globalisierten Welt mit einer menschlichen Zukunft, bei der die Schwachen im Auge behalten werden.
Dass auch die Toleranz groß geschrieben wird, zeigt sich an meinem Beispiel mit meiner Tochter bei den Grünen."

Das machte Eindruck. Von einem "schönen Abend" schwärmte "Schorsch" Kaiser: "Die Stamm ist auf alle Aspekte und Probleme eingegangen, die mit der Integration kommen können", lautete das Fazit des Unterpreppacher Gastronoms. Mit 22 Jahren habe ihn Franz Josef Strauß begeistert, weswegen er damals in die CSU eingetreten sei.


Viel bewegt

Ein Schritt, den er nie bereute. "Meine Highlights waren natürlich die Jahre im Gemeinderat Unterpreppach und im Eberner Stadtrat sowie als Vorsitzender der Flurbereinigung." Ämter, in denen sich viel gestalten ließ. Den Sportplatzbau für die Sportfreunde nennt Kaiser dabei als wichtigste Leistung.

"Sehr gut gesprochen" hat Barbara Stamm auch nach Überzeugung von Walburga Bauer, die - als Frau doch bemerkenswert - schon 40 Jahren der CSU angehört. "Ich hätte ihr gerne noch länger zugehört. Und auch der
Steffen Vogel ist ein guter Mann", lobte sie den Landtagsabgeordneten.

Weil ihr Wildbad Kreuth schon immer gefallen hat, habe sie sich für die CSU interessiert. "Und dann hat mich der Helmut Schumacher als Sportheim-Wirtin einfach überredet", erinnert sich die "Burgl", die sich durch den Festabend in der Rathaushaus in glorreiche Parteizeiten versetzt fühlte.


Blick in die Chroniken

Die hatte Ortsvorsitzende Gabriele Rögner aufleben lassen, da sie anhand von Protokollen, Festschriften und Projektionen die Erfolge seit der Gründung am 21. Oktober 1945 im Gasthaus "Schwarzer Adler" auflistete und den CSU-Kreisverband Ebern als ältesten in Bayern nach Bamberg, Würzburg und Nürnberg herausstellte.

"Unsere Altbürgermeister Feulner und Herrmann haben beachtliche Beiträge zum Wohl unserer Stadt geleistet", spannte Rögner den Bogen in die Gegenwart, nicht ohne sich einen Seitenhieb zu verkneifen: "Die Farben und das Personal im Rathaus haben gewechselt. Viele offene Baustellen, Projekte, die beschlossen und auch haushaltsmäßig abgedeckt sind, warten vergeblich auf die Umsetzung."

Als Beispiele führte sie den Fußweg am Stadtberg und die innerstädtische Beschilderung an. "Stadtpolitik mit Perspektiven sieht für uns anders aus."

Ebenso wie die Orstvorsitzende heftete auch Landtagsabgeordneter und CSU-Kreisvorsitzender Steffen Vogel seiner Partei bzw. deren Vertreter viele Leistungen an die Fahnen.


Behördenumzug wird konkret

Vogel: "Die CSU waren über Jahrzehnte die gestaltende Kraft in Ebern." Dabei nannte er die Namen Feulner, Einwag, Kaiser, Herrmann und Projekte wie den FTE-Fabrikbau in Fischbach, die Rückkehr des EBN-Kennzeichens, die Entschärfung der Gefahr am Heubacher Kreuz, die Modernisierung der Schreinermeisterschule, den baldigen Kreisel-Bau an der Gymnasiumsstraße. "Trotz der Verzögerung bei der Umsetzung steht das Wort von Staatssekretär Eck zur 80-prozentigen Bezuschussung", benannte er einen der Förderer der Stadt in Reihen der CSU-Staatsregierung.

Und der nächste folgte sogleich: Heimatminister Markus Söder, der die Behördenverlagerung mit 100 hochqualifizierten Arbeitsplätzen einleitete. "In dieser Woche finden konkrete Gespräche mit Bürgermeister und Landrat statt."


Kritische Anmerkungen

Vogel geizte aber nicht mit Kritik: "Unerträglich" findet er, dass Ebern als einstige Kreisstadt mit keinem Vertreter im Kreistag Haßberge vertreten ist. Und beim Thema Bereitschaftspraxis zeigte er sich unglücklich über die positive Bewertung bei einem Besuch der CSU-Kreistagsfraktion. Ein Thema, das auch Gabi Rögner bewegt und das sie Barbara Stamm als einstiger Sozialministerin ans Herz legte. "Das dient nicht der Stärkung des ländlichen Raumes."

Der Kreisvorsitzende der Junge Union, Fabian Weber, markierte als Grußredner nach Landrat Thomas Habermann aus Bad Neustadt, FU-Vorsitzender Simone Berger, CSU-Kreisrätin Birgit Finzel und Bürgermeister Pascher (FDP) den Generationenwechsel, als er sich als Beispiel dafür bezeichnete, dass "die Jungen ernst genommen werden und ich durch einen günstigen Listenplatz den Einzug in den Stadtrat schaffte".

Die Geehrten-Liste

55 Jahre Günther Hennemann, Georg Kaiser;

50 Jahre Otto Einwag, Christian Frieß, Ingo Hafenecker, Günther Pfeufer, Franz Ullrich;

40 Jahre Walburga Bauer, Eugen Batzner, Michael Hofmann, Wolfgang Kaspar, Herbert Stäber, Bruno Dirauf;

30 Jahre Ursula Batzner, Otto Schineller, Helmut Vogel;

25 Jahre Edgar Maier

20 Jahre Esther Binder, Brunhilde und Wolfgang Egelseer. Elisabeth Garreis, Dieter Gerstenkorn;

10 Jahre
Toni Binder, Martin Ankenbrand, Fabian Weber.