Die Irish-Folk-Band "Cara" wurde in der Haßfurter Rathaushalle vom Publikum gefeiert. Mehrstimmiger Gesang, pulsierende Rhythmen und meisterliche Soli sorgten für ein "Freudenfeuerwerk".
Wenn man an Irland denkt, denkt man vor allem an die von Fröhlichkeit und Rhythmus überbordende Musik - auch wenn die Liedtexte oft von einer gewissen Melancholie geprägt sind. Mit der Irish-Folk-Band "Cara" hatte das Kulturamt Haßfurt eine Band eingeladen, deren Lieder und Instrumentalkompositionen ihre Wurzeln in der irischen Musik haben. Weil die Musiker die Erwartungen der Zuhörer in der vollbesetzten Rathaushalle mehr als übertrafen, wurden sie entsprechend euphorisch gefeiert.
Es ist der unverwechselbare Klang der irischen Folkmusik, dem sich die Band verschrieben hat und auf ihre eigene Weise und mit eigenen Kompositionen hingibt. Viele Tourneen durch die USA, Irland und andere europäische Länder, Auftritte bei berühmten Festivals, mehrere CD-Produktionen und die zweifache Verleihung des Irish Music Award zeugen von ihrem internationalen Renommee.
Die Songwriterin und Komponistin Gudrun Walter, die sich durch eine schöne Gesangsstimme und ein mitreißendes Spiel auf der Fiddle und dem diatonischem Akkordeon auszeichnet, hat viele hervorragende Musiker um sich geschart. So übernimmt die mehrfach ausgezeichnete Kim Edgar aus Schottland beim Gesang ebenfalls eine tragende Rolle, begleitet die Band am Klavier und steuert auch einige ihrer beeindruckenden Kompositionen bei.
Hendrik Morgenbrodt spielt nicht nur die Flöte und den irischen Dudelsack, die Uilleann Pipes, auf ganz exzellente Weise. Der gelernte Holzblasinstrumentenmacher arbeitet auch als Pipemaker und hat sich sein Instrument selbst gebaut und speziell für die Band entwickelt.
In Haßfurt stellte er die zarte Schönheit der Uillean Pipes, die nicht mit dem Mund, sondern über einen mit dem Ellenbogen betätigten Blasebalg mit Luft versorgt werden, unter Beweis und erntete vor allem für sein Solo frenetischen Applaus. Faszinierend ist auch das rhythmische Spiel von Rolf Wagels, der als einer der besten Bodhrán-Spieler Europas gilt und als Solist den Zuhörern wunderbare Einblicke in die verschiedenen Klangfarben und Tonhöhen der Trommel gab.
Fulminantes Zusammenspiel
Komplettiert wird "Cara" durch Jürgen Treyz, der als Gitarrist, Komponist und Arrangeur mehrfach Preise und Auszeichnungen erhalten hat. Er beeindruckte an der akustischen Gitarre, als Backgroundsänger und Komponist, aber auch durch sein solistisches Spiel an der Dobro-Gitarre.
Im fulminanten Zusammenspiel entwickelten all diese Musiker eine Leidenschaft, der sich das Publikum nicht entziehen konnte. Mit "alten" Songs, aber auch mit Liedern von der neuen CD "Yet we sing", mit mehrstimmigem Gesang, ins Ohr gehenden Melodien und ins Blut strömenden, atemberaubend schnellen, pulsierenden Rhythmen rissen sie ihre Zuhörer geradezu mit. So kommentierte Angela Illik aus Haßfurt das Konzert auch mit den Worten: "Für mich bedeutet diese Musik ein Stück Unbeschwertheit und Lebensfreude. Denn sie hat einen heiteren Aspekt, obwohl die Balladen oft traurige Inhalte haben. Mir gefällt die Band, die diese beschwingte und fröhliche Musik so toll spielt."
Auch Waltraud Hellwig aus Wonfurt war voll des Lobes. "Sie sind richtig gute Musiker, haben sehr schöne Arrangements und bestechen durch einen guten Sound", sagte sie.
Für Daniela Eckart aus Obertheres spielte vor allem eines eine große Rolle: "Die Musik ist fantastisch. Sie hebt einen aus dem Alltag heraus und ist ein einziges Freudenfeuerwerk."