In Maroldsweisach steht eine Anlage, die 23 Gebäude mit Energie versorgt, kurz vor der Fertigstellung. Der Genossenschaft gehört auch der Markt an.
Die "Nahwärmegenossenschaft Vorstadtstraße" in Maroldsweisach hat ihr Netz in einer Rekordzeit geplant und gebaut. Und so kann die Anlage nach Überzeugung des Vorsitzenden Peter Pratsch zu einer Musteranlage für die Region werden.
Bei einem Informationstreffen am Montag in der Pizzeria "Zur Eisenbahn" informierte Vorsitzender Pratsch die Mitglieder der Genossenschaft über die Entwicklung der Anlage, die in der Gründungsversammlung im September 2012 von zehn Mitgliedern ins Leben gerufen worden war. Anfangs habe es Widerstände gegeben. 20 Mitglieder schlossen sich bis Februar 2013 an und wollten 23 Objekte anschließen.
Baubeginn Ende Oktober Am 14. Oktober war es soweit, dass von der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW und vom Amt für Landwirtschaft und Ernährung der Förderbescheid einging. So konnte nach Pratschs Angaben am 25. Oktober mit dem Bau begonnen werden. Dank des milden Winters habe man die Leitungen - immerhin über eine Länge von 1500 Meter - über den Jahreswechsel hinweg fertigstellen können. Die bauarbeiter lobten Pratschzufolge, die "Wahnsinns-Dynamik" beim Bau.
Anfang Februar soll das Nahwärmenetz, das seine Energie von einer Biogasanlage bezieht, in die anliegenden Häuser in der Vorstadtstraße sowie dem ehemaligen Bahnhof und dem Bauhof der Marktgemeinde liefern. Im Februar soll das ganze nach Angaben des Vorsitzenden zunächst noch im Probebetrieb laufen; dann gehen ab März die Zahlungen los.
Spürbare Kosteneinsparungen Pratsch erläuterte, dass die Anschließer ab sofort mit Kosteneinsparungen rechnen könnten, obwohl das Leitungssystem von der Genossenschaft gebaut und damit auch finanziert wurde. Laut Pratsch wurden rund 650.000 Euro investiert. Nicht umsonst buchstabiere die Genossenschaft den Namen "Vorstadt" mit
Vorteilhaft,
Oekologisch,
Rentabel,
Sicher,
Top-aktuell,
Alternativlos,
Durchdacht und
Technisch ausgereift.
Friedrich Schäfer aus Emskirchen ist zusammen mit der Firma Freß aus Allershausen für die die technische Überwachung und Montage zuständigg. Mit dem neuen Nahwärmenetz, das vom Biogasbetreiber Werner Wunderlich gespeist wird, hat Maroldsweisach ein weiteres Standbein für alternative Energie erhalten.
Anfang März, wenn der Probebetrieb abgeschlossen ist , will die Nahwärme-Genossenschaft den Angaben zufolge mit einem "Tag der offenen (Heizung) Tür" die Öffentlichkeit über das Nahwärmenetz informieren.