Angespornt durch die Bereitschaft der Stadt Hofheim, Wasser aus Üschersdorf zu beziehen, will Burgpreppach 380 000 Euro für die Rohrleitung ausgeben. Ein weiteres großes Thema war die Dorferneuerung in Hohnhausen.
Turbulent ging es zeitweise bei der Sitzung des Gemeinderats Burgpreppach am Mittwochabend im Sitzungssaal des Rathauses zu. Vor allem hinsichtlich der Wasserversorgung im Gemeindeteil Üschersdorf, und hier explizit bei der Frage nach der Trassenführung, schieden sich die Geister. Auch der Abbau eines Steges in Leuzendorf, den Bürgermeister Hermann Niediek veranlasst hatte, sorgte für Aufregung.
Eingangs erläuterten Bürgermeister Niediek (CSU) und Andreas Dellert, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim, dass sich der Stadtrat in Hofheim entschlossen habe, Wasser von der Gemeinde Leuzendorf zu beziehen. "Deshalb", so der Bürgermeister, "sollten wir die Verlegung der Leitung zwischen Birkach und Üschersdorf zügig angehen und der Leitungsbau sollte im kommenden Jahr über die Bühne gehen."
Hohe Investitionskosten Gemeinderat Helmut Schwappach (Freie Wähler, Gemeinwohl) "trat etwas auf die Bremse." Investitionskosten von 380 000 Euro seien doch eine gewaltige Summe, meinte der ehemalige Bankdirektor. Andreas Dellert von der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim sagte, dass an eine Abnahme von etwa 50 000 Kubikmeter im Jahr gedacht sei.
Laut Diplomingenieur Sven Müller vom Büro Baurconsult beträgt die Länge der Wasserleitung 1700 Meter. Diese führe auf etwa 200 Meter über Asphalt, was das Ganze verteuere. Insgesamt war zu erkennen, dass die Kalkulation im gegenwärtigen Stadium noch relativ unsicher ist. Die von Müller dargestellte Leitungsführung zweifelte Gemeinderat Michael Krug (FW, Gemeinwohl), an. Seiner Meinung nach könne die Leitung so verlegt werden, dass sie nicht auf einer Länge von 200 Metern im öffentlichen Straßenraum der Kreisstraße HAS 40 verlaufen müsse. "Hat man überhaupt schon mit Anliegern privater Grundstücke gesprochen?", wollte Krug wissen. Er sieht die Möglichkeit einer Kostenreduzierung, wenn die Kreisstraße weniger tangiert würde.
Nach den Worten des Diplomingenieurs Sven Müller wären 13 Privatleute betroffen. Dazu sagte Bürgermeister Hermann Niediek: "Mir ist es lieber mit einem Verhandlungspartner als mit 13 zu tun zu haben", was seine Sicht deutlich machte, die Leitungstrasse über die Kreisstraße zu führen. Mit sieben Ja- bei vier Nein-Stimmen beschloss das Gremium die Durchführung der Maßnahme, wie vom Planer vorgeschlagen. Dieser empfahl außerdem für die Maßnahme ein Bodengutachten einzuholen, damit man keine "Überraschungen" erleben müsse.
Leuzendorfer bestehen auf ihren Steg Empört sprach Gemeinderat Michael Krug (Leuzendorf) die Entfernung des Steges am Leuzendorfer See durch die Gemeinde Burgpreppach an. Er warf Bürgermeister Niediek vor, das veranlasst zu haben, ohne mit den Leuzendorfern gesprochen zu haben. "Der Steg war bisher gut und keiner hat sich daran gestört, wenn der nicht wieder hinkommt, mache ich und wohl auch andere aus Leuzendorf nichts mehr für die Gemeinde in unserem Ort", sagte Krug.
Bürgermeister Niediek rechtfertigte seinen Entschluss, den Steg abbauen zu lassen mit Sicherheitsgedanken, weil am Steg kein Geländer angebracht war. "Ich möchte nicht meinen Kopf hinhalten, wenn dort was passiert."
In der Sitzung wurde offenbar, dass in diesem Fall vor dem Abbau des Stegs wohl die Kommunikation zwischen Bürgermeister und den Leuzendorfern nicht gegeben war. Niediek sagte zu, den Steg wieder anbringen zu lassen wenn das der Wille der Leuzendorfer sei.
Dorferneuerung für Hohnhausen Zur Diskussion stand bei der Sitzung des Marktgemeinderates Burgpreppach am Mittwochabend die Dorferneuerung in Hohnhausen. Nun soll die "umfassende Dorferneuerung" beim Amt für Ländliche Entwicklung beantragt werden, beschloss der Gemeinderat.
Diese Themen wurden schon bei einer Bürgerversammlung in Hohnhausen diskutiert, sagte Verwaltungsleiter Andreas Dellert. Hier habe sich herausgestellt, dass 80 bis 85 Prozent der Versammlungsteilnehmer für eine umfassende Dorferneuerung plädierten. Gemeinderat Helmut Schwappach meinte, man müsse dringend den Dorfplatz in Hohnhausen verbessern. Seinen Worten zufolge würde eine solche Maßnahme mit etwa 100 000 Euro zu Buche schlagen. "Wenn die Hohnhäuser warten können, weil eine umfassende Dorferneuerung etwa vier Jahre dauert, soll mir das recht sein", so Schwappach. Bürgermeister Hermann Niediek sprach sich dafür aus "alles von oben bis unten" in Hohnhausen zu machen.
"Hohnhausen ist fällig, das wissen wir alle, und die Förderung im Rahmen einer umfassenden Dorferneuerung kommt allen zugute", so der Bürgermeister. In vier Jahren werde auch die Kreisstraße HAS 49 in Hohnhausen gebaut und da könne alles miteinander laufen, sagte Niediek. Schließlich fasste der Gemeinderat den Beschluss, die umfassende Dorferneuerung für den Gemeindeteil zu beantragen.
Für eine umfassende Dorferneuerung sind auch Antonia Henig und Helmut Schmitt aus Hohnhausen. Auf Befragen gaben sie am Donnerstag an, dass sie das für sinnvoll erachten. "Der Dorfplatz im Bereich Feuerwehrhaus und der alten Schule bietet keinen schönen Anblick und wenn er schnell gerichtet würde, fände ich das gut. Aber wenn die Maßnahme mit der umfassenden Dorferneuerung passiert, ist das in Ordnung", sagte Antonia Henig. Helmut Schmidt, 78 Jahre, sprach sich für die umfassende Dorferneuerung aus. "Nur so kann alles stimmig im Ort hergerichtet werden, zusammen mit den Dorferneuerern und den Bürgern. Mit unseren unschönen Dorfplatz müssen wir dann halt noch so lange leben."