Logistikzentrum in Ebern kann erweitert werden

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Schon nach zwei Jahren proppenvoll, weshalb die Kapazitäten verdoppelt werden müssen: Blick in das Ebner-Logistikzentrum in Ebern-Sandhof Foto: Ralf Kestel
Schon nach zwei Jahren proppenvoll, weshalb die Kapazitäten verdoppelt werden müssen: Blick in das Ebner-Logistikzentrum in Ebern-Sandhof  Foto: Ralf Kestel

Die Pläne für den Anbau am Logistikzentrum in Sandhof nahmen weitere Genehmigungshürden. Weder Behörden noch Privatleute hatten irgendwelche Bedenken vorgetragen. Im März sollen die Bagger anrollen.

Zuletzt, unmittelbar nach den Feiertagen, rollten bisweilen über 25 Sattelschlepper am Tag an (und ab), bald dürften es noch mehr werden: Die Erweiterung des Logistikzentrums in Sandhof, wo die Kapazität mit 10 000 weiteren Paletten-Stellplätzen verdoppelt wird, nahm am Donnerstagabend eine weitere Hürde: Die entsprechenden Änderungen von Flächennutzungs- und Bebauungsplan passierten nach diversen Behördenstuben nun auch den Stadtrat.

Weil damit die Rahmenbedingungen feststehen, wird "das Landratsamt nun den eigentlichen Bauantrag bearbeiten, damit die Genehmigung möglichst zügig erteilt werden kann", sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) nach der Beratung der Einlassungen von 34 Behörden und Fachplanungsstellen.
Seitens der Spedition rechnet man mit einem Baubeginn im März.

Wie Tanja Zürl aus dem Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft informierte, gab es im Rahmen der öffentlichen Auslegung keinerlei Einwendungen oder Anmerkungen von Privatleuten. Und auch die Hinweise der Fachbehörden waren nur geringfügig. Von Sorgen über mehr Schwerlastverkehr, unzureichende Zufahrtsstraßen, optische Einschränkungen oder denkbare Lärmbelästigungen war mit keinem Wort die Rede.

Das Logistikzentrum, erst 2013 mit 8750 Paletten-Stellplätzen erbaut, hat sich zu einem Herzstück der europäischen Automobilindustrie entwickelt, einem Verschiebebahnhof für hochwertige Motorenteile. Täglich werden Millionenwerte angeliefert, gelagert, abgeholt. Die Zentrale in der Heubacher Gemarkung dient als Umschlagplatz für alle Hersteller von Katalysatoren in Europa. Die liefern ihre Rohlinge an, die Ebner Logistics zur Veredelung zum Weltmarktführer Johnson Matthey nach Skopje/Mazedonien fährt und von dort aus zurück nach Ebern, wo sie lagern, bis sie termingerecht direkt in fast alle Autofabriken in Europa gebracht werden.


Neue Bauplätze

Ein ähnliches Planänderungsverfahren wie in Sandhof betraf den Bereich Steinberg-Ost, wo auf dem großen freien Gelände zwischen Sudeten- und Max-Reger-Straße, im Volksmund Hunderennplatz genannt, zwölf Bauplätze ausgewiesen werden. Auch hierzu gab es keinerlei Einwendungen von den Trägern öffentlicher Belange. "In dieser Baulücke wird nun Einzelbebauung möglich. Es gibt schon Nachfragen", lautete des Bürgermeisters Vision.


Kanal: Arbeiten und zahlen

Weiter geht es mit der Kanalsanierung im Gewerbepark "Alte Kaserne", wozu der Bund noch die Hälfte die Kosten übernimmt. 2,2 Millionen Euro fallen in der Summe dafür an.

In diesem Zusammenhang erläuterte Bürgermeister Hennemann nochmals den Beschluss, heuer einen Verbesserungsbeitrag für die Gesamtheit aller Kosten im Bereich Abwasserbeseitigung zu erheben. "Das holen wir von allen Bürgern, deren Grundstücke entwässert werden, weil unsere Anlage als Einrichtungseinheit für das gesamte Stadtgebiet betrachtet wird." Über diese Globalberechnung werden einmalig 18 Cent je Quadratmeter Grundstücksfläche und 1,51 Euro für den Quadratmeter Geschossfläche fällig. "Für ein normales Grundstück werden rund 600 Euro fällig, womit alle Investitionen in der Kläranlage und dem Kanalnetz im gesamten Stadtgebiet bis 2018 abgedeckt sind." Die andere Variante wären höhere Gebühren gewesen, aber "die wollten wir ja nicht in die Höhe schnellen lassen".


Medizinische Versorgung

Keine Hoffnung setzt der Bürgermeister in die Umsetzung einer Wochenenddienst-Bereitschaftspraxis in Ebern. "Sowohl die KVB wie auch die Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar (SPD) zeigen zwar Verständnis für unsere Position und Resolution, sehen aber die Umstände für eine Umsetzung nicht gegeben. Auch wenn unsere Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt werden, bleiben wir am Thema dran", versprach Hennemann.
Gabi Rögner (CSU) verwies auf ein Treffen in München bei Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Donnerstag, in dessen Verlauf die Protestunterschriften übergeben wurden.