Das Pausenbrot liefert wie das Frühstück wichtige Energie für den Tag. Fehlen den Kindern diese Reserven, können sie sich im Schulunterricht schlechter konzentrieren.
Ein Apfel in Pilzform, gewellte Karottenscheiben oder ausgestochene Gurken-Dinosaurier - so wird das Pausenbrot der jungen Schüler nicht langweilig. Und das ist wichtig, denn das zweite Frühstück liefert ihnen Energie zum Denken.
"Die Leistung ist abhängig vom Blutzuckerspiegel", sagt Klaudia Schwarz vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt. Sie ist die Leiterin der Abteilung Beratung und Bildung. Fehle den Kindern die nötige Energie, mache sich das auf der Konzentrationskurve bemerkbar. "Die Kinder werden dann hippelig."
Akkus über Nacht leer Das richtige Pausenbrot sei auch abhängig vom Frühstück, meint die Erlebnisbäuerin Michaela von der Linden. Genauer, ob überhaupt gefrühstückt wird oder nicht. "Früh etwas zu essen ist das A und O", sagt die 36-Jährige aus Unterschleichach.
"Über Nacht sind die Batterien einfach leer." Die Speicherfähigkeit von Kindern sei nicht so hoch wie die von Erwachsenen. Wenn es ums Frühstücken geht, seien die Eltern als Vorbild gefragt, meint die Landfrau.
Das glaubt auch Marion Begerau, Leiterin der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Unterfranken in Würzburg. "Es richtet sich auch nach den Eltern und danach, wie stressig es morgens ist." Eine Viertelstunde in ruhiger Atmosphäre sei wichtig, "um gut in den Tag zu starten".
Knackiger Pausensnack "Es schleicht sich ein, nicht zu frühstücken, um weniger Arbeit zu haben", meint Klaudia Schwarz. Das Frühstück komme in den Familien teilweise zu kurz. "Das kann man auch bei Erwachsenen beobachten." Obwohl das Frühstück besonders wertvoll sei.
Wenn das Kind morgens gar nichts essen will, bietet sich ein Glas Milch an.
"Darin Schmelzflocken auflösen, das gibt schon mal Energie", meint Michaela von der Linden. In der ersten Frühstückspause sollte die Ration dann etwas üppiger ausfallen: Ein Vollkornbrot mit Käse, dazu Obst oder Gemüse. "Es muss schmecken", sagt die 36-Jährige. "Mit dem Wort gesund kommt man nicht weit. Knackig ist besser." Die Erlebnisbäuerin gibt Ernährungskurse für Schüler, in denen sie mit ihnen auch klärt, wo die Lebensmittel herkommen. Sie merke es den Schülern an, wenn sie zu Hause nichts gefrühstückt haben. "Das ist traurig für das Kind, denn es könnte eigentlich mehr leisten." Am schlimmsten sei es, wenn die Schüler zum ersten Mal am Tag erst mittags etwas essen.
Früher aufstehen fürs Pausenbrot "Die Eltern müssen eben früher aus dem Bett oder das Pausenbrot schon abends vorbereiten." Das sollte dann möglichst ausgewogen ausfallen, meint Klaudia Schwarz. "Nicht nur Süßigkeiten und süße Teilchen - das darf auch mal sein -, aber viel wichtiger sind Obst und Gemüse." Sie appelliert auch an die Eltern, die darauf achten können, "was man am Angebot in vielen Schulen einfach verbessern kann".
Trotzdem "kann die Schule nie das Frühstück und das Pausenbrot von zu Hause ersetzen", meint Michaela von der Linden. Es komme gut an, das Pausenbrot immer einmal etwas anders anzurichten - und das auch mit den Kindern zusammen.