Bei schönstem Sommerwetter erhielten am Sonntag das neue Feuerwehrauto und die neue Motorspritze der Feuerwehr Kraisdorf den kirchlichen Segen.
Wenig Einsätze mit dem neuen Fahrzeug und immer wieder ein gesundes Heimkommen wünschten die Redner am Sonntag bei der Segnung des neuen Fahrzeugs der Feuerwehr
Kraisdorf. Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes auf dem Dorfplatz vor dem Bürgerzentrum erhielten das neue Fahrzeug und die neue Motorspritze den kirchlichen Segen von Pfarrer Manfred Greinke von evangelischer Seite aus und von Wortgottesdienstleiter Klemens Albert von katholischer Seite.
Schön geschmückt mit je einem Strauß Sonnenblumen glänzten Auto und Spritze in der Sommersonne. Der Posaunenchor Fischbach unter der Leitung von Helmut Horn und Organist Manfred Eller umrahmten den Gottesdienst musikalisch. Fahnenabordnungen benachbarter Wehren rundeten das feierliche Bild ab.
28 700 Euro an Zuschüssen
Unter dem Applaus der Gäste überreichte Bürgermeister Ralf Nowak den Fahrzeugschlüssel offiziell an den Kraisdorfer Kommandanten Stefan Betz. Nowak sagte, die Anschaffung des Fahrzeugs und der Motorspritze sei "bei weitem kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit". 77 000 Euro hat das neue Auto gekostet, davon gibt es 24 000 Euro Zuschuss von der Regierung von Unterfranken. Die Tragkraftspritze kostet 13 000 Euro, wozu es 4700 Euro Zuschuss gibt.
Ausdrücklich bedankte sich der Bürgermeister beim Feuerwehrreferenten im Gemeinderat, dem Pfarrweisacher Kommandanten Sebastian Bock, für dessen Engagement für den Kauf des Fahrzeugs und der Spritze. In etwas mehr als einem Jahr sei die Anschaffung über die Bühne gegangen. Vom Kraisdorfer Kommandanten Stefan Betz wünschte sich Nowak: "Behandelt es gut und kommt immer wieder gesund nach Hause!"
"Ein großes Engagement"
Stellvertretender Landrat Oskar Ebert hob hervor, die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren setze nicht nur ein hohes Maß an Engagement voraus, sondern die Technik müsse immer auf dem aktuellen Stand sein. Deshalb sei das neue Fahrzeug zwar eine große Investition, aber notwendig.
Von den knapp 350 Einwohnern in Kraisdorf seien 41 Männer und Frauen bei der Feuerwehr, dazu kämen fünf Jugendliche. Dies ist laut Ebert "ein großes Engagement". Er dankte allen Feuerwehrleuten im Landkreis namens der Bürger für ihren Einsatz, wie auch Kreisbrandrat Ralf Dressel, der dem Gemeinderat und dem Bürgermeister für ihr Verantwortungsbewusstsein in der Gemeinde dankte. Besonders hob Dressel die Zusammenarbeit mit Referent Sebastian Bock und Kommandant Betz hervor.
Lanze für schlagkräftige Wehren gebrochen
Ein Zusammenlegen und Konzentrieren von Feuerwehren lehnt der CSU-Landtagsabgeordnete Steffen Vogel konsequent ab. Er sagte am Sonntag, die Einheimischen seien es, die sich am besten im Dorf auskennen. Außerdem würden berufsmäßig eingesetzte Feuerwehrleute den Staat viel mehr Geld kosten. Er machte dies an zwei Zahlen fest: In Bayern gebe es 320 000 Feuerwehrleute, davon seien 310 000 ehrenamtlich tätig. Die restlichen 10 000 seien in Berufs- und Werksfeuerwehren organisiert. Außerdem gebe es statistisch gesehen alle zweieinhalb Minuten eine Alarmierung für die Feuerwehr - schon allein deswegen brauche man schlagkräftige Wehren.
Löscheimer mit der Jahreszahl 1870
Ehrenkommandant und Schirmherr Wolfang Krug verglich die Technik des alten mit der des neuen Autos und kam zu dem Schluss: "Aus einem Ackergaul wird kein Rennpferd." Deshalb sei der Kauf nötig gewesen. An Kommandant Betz überreichte er ein Bild der Kraisdorfer Wehr, das vor dem Jahr 1910 entstanden sein muss, sagte Krug und wies auf eine Besonderheit hin: Auf dem Bild befindet sich ein Löscheimer mit der Jahreszahl 1870.
Am Nachmittag unterhielt die Blasmusik Kraisdorf unter der Leitung von Gerhard Eller die Gäste mit Stimmungsmusik bis in den Abend hinein. Einige Wehren, wie die aus Zeil oder aus Bamberg, waren mit ihren Fahrzeugen da und führten ihr modernes Gerät vor. Tags zuvor, als das Fest eröffnet wurde, sorgte die Jugendblaskapelle Unterpreppach (Leitung: Florian Bezdeka) für die musikalische Unterhaltung.
Der Kilian und der Regen
"Wenn der Kilian hängt, regnet's." Diese Metapher hat sich am Samstag zum erneuten Mal bewahrheitet: Wenn ein Fest in der Gemeinde Pfarrweisach gefeiert wird und die Gemeindefahne mit dem Wappen von Pfarrweisach, dem heiligen Kilian, gehisst wird, regnet es meistens. So war es auch am Samstag, als das Fest immer wieder von Regenschauern "heimgesucht" wurde und die Unterpreppacher Musikanten ihren Beitrag unterbrechen mussten. Die Gäste nahmen es jedoch gelassen, denn schließlich war der Regen nach der wochenlangen Trockenperiode durchaus willkommen.