Kommt ein neues Windrad?

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Wird es am Bretzenstein ein neues Windrad von 200 Metern Höhe geben? Rita Stüllein aus Gleusdorf sprach die Frage bei der Bürgerversammlung in Gleusdorf an und sich dagegen aus. Helmut Will
Wird es am Bretzenstein ein neues Windrad von 200 Metern Höhe geben? Rita Stüllein aus Gleusdorf sprach die Frage bei der Bürgerversammlung in Gleusdorf an und sich dagegen aus. Helmut Will

In Untermerzbach und den Gemeindeteilen fanden Bürgerversammlungen statt. Der Bretzenstein stand im Blickfeld.

Nur wenige örtliche Probleme hatten Bürger bei der Bürgerversammlung im Sportheim des VfL Untermerzbach vorzubringen. Erhard Büchner sagte beispielsweise, dass die Wasserrinne an der Einmündung Gartenweg in die Schulstraße verbessert werden sollte. Dazu sagte Bürgermeister Helmut Dietz (SPD), dass beim Ausbau der Gehwege, der demnächst in Angriff genommen werde, das mit berücksichtigt wird.

Freifrau von Knutz fragte, ob es für die bestehende Arztpraxis eine Nachfolge gebe, wenn der Mediziner nicht mehr praktiziere. Dazu konnte Bürgermeister Dietz keine Aussage machen. Das werde man zur gegebenen Zeit erfahren, sagte er. Die Gemeinde sei natürlich daran interessiert, dass die Praxis weitergeführt wird.

Für Gleusdorf, Hemmendorf und Landsbach fand die Bürgerversammlung in Gleusdorf statt. Rita Stüllein sprach die zwei Windräder am Bretzenstein an. Sie sei vom Anteilseigner der Betreibergesellschaft der Windräder am Bretzenstein informiert worden, dass für die 1999 erbaute Anlage die Einspeisevergütung (EEG) erlösche. "Daher bestehen wohl Überlegungen, ein neues Windrad mit einer Höhe von 200 Metern zu bauen", sagte Frau Stüllein. Nicht nur ihre Familie sei gegen den Neubau einer Windkraftanlage mit diesem Ausmaß, weshalb sie um Unterstützung der Bürger und der Gemeinde bat, das zu verhindern. Hierüber will sich Bürgermeister Helmut Dietz erst einmal informieren. Die 10h-Regelung (Abstand) müsse auf jeden Fall eingehalten werden, sagte er.

Neben dem Bericht über das Gemeindegeschehen wurde die Restaurierung der Synagoge angesprochen. Dazu wollte Werner Weber wissen, was mit den Informationen und Materialien, die von Gleusdorfer Bürgern für die Synagoge eingefordert wurden, passiert sei. "Gibt es dazu keine weiteren Gesprächskreise mehr?", fragte er. Dazu sagte der Bürgermeister, dass das Entwicklungskonzept unter Einbeziehung der Bürger von Gleusdorf erarbeitet worden sei. Die Umsetzung allerdings laufe über ein gefördertes Leader-Projekt, in dem alle kulturhistorischen Recherchen einfließen und deren Ergebnis spätestens mit Abschluss des Projekts im Spätsommer für alle Bürger zugänglich gemacht wird. Das Projekt wird auch nach Fertigstellung auf die Mitarbeit der Gleusdorfer angewiesen sein, weshalb der Bürgermeister schon jetzt um Unterstützung bat.

Walter Schaad fragte nach, ob in der ehemaligen Scheune der Synagoge ein höherer Boden eingebracht wurde, da der Vorbesitzer mit eindringendem Wasser zu kämpfen hatte. Dietz konnte beruhigen, da ein Ablauf eingebaut und das Gefälle angepasst wurde, so dass kein Wasser mehr eindringen dürfte.

Edwin Zang monierte, dass die Verbindungsstraße durch den Wald zwischen Hemmendorf und Fierst durch den starken Verkehr wegen der Sperrung des Hambachs im letzten Jahr sehr gelitten habe. "Der Schotter in einem wassergebundenen Stück ist ausgefahren und ausgeschwemmt, hier muss dringend neuer Schotter aufgebracht werden", forderte er. Bürgermeister Helmut Dietz sagte zu, sich darum zu kümmern.

Die letzte von vier Bürgerversammlungen fand in Memmelsdorf statt. Dort ist die Aufstellung von Containern am Kindergarten geplant. Der Kindergarten Memmelsdorf habe seine Kapazitätsgrenze erreicht, deshalb müssten Container angeschafft werden, die 100 000 Euro kosten, sagte der Bürgermeister. Diese sollen drei Jahre genutzt werden und später, bei Sanierung des Kindergartens, verwendet werden können. Die Anlage wird auf einem Bauplatz nahe dem Kindergarten aufgestellt.

Der Breitbandausbau solle 2019 fertiggestellt sein, dann seien alle "weißen Flecke" versorgt, sagte Dietz. In Planung sei die Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges für Memmelsdorf. Das dortige Fahrzeug sei 30 Jahre alt und habe Mängel. Die anderen Gemeinden seien bereits versorgt, so Dietz. Er bedauerte, dass in der Seniorenarbeit der Mittwochsstammtisch in Memmelsdorf eingeschlafen sei. Er rief dazu auf, bei der Initiative "Bürger helfen Bürgern" mitzuwirken.

1701 Einwohner zählte die Gemeinde Mitte 2018. Den Höchststand hatte sie in den Jahren 1999/2000 mit etwa 1900 Einwohnern. In Memmelsdorf stehen noch zwei Gebäude, die im Besitz der Gemeinde sind, leer. "Private Lücken" hätten sich ganz gut geschlossen, sagte Dietz. So soll die ehemalige Gastwirtschaft Steiner "beseitigt" und wieder baureif gemacht werden. Wie man ein Gebäude im Innenbereich beleben kann, zeige die Bürgerwerkstatt in Untermerzbach. In den letzten Jahren wurden laut Dietz 14 Objekte gefördert, um Anreiz zu geben, die Innenbereiche zu beleben. "In unserer Gemeinde lässt es sich gut leben, weil alles da ist und wir auch ein intaktes Dorfleben haben", fasste er zusammen.

Ewald Baetz zeigte sich "erbost", dass in Memmelsdorf kein neues Baugebiet ausgewiesen sei. Dazu sagte der Bürgermeister, dass das nicht einfach sei und auch nicht unbedingt ein Bedarf gesehen werde. Wenn sich das ändert, müsse man sich Gedanken machen, versprach Dietz.