Die Gemeinde Theres will ein Sanierungskonzept für die Schäden am Kanalnetz erstellen.
Auf die Gemeinde Theres kommen mittel- und langfristig gewaltige Aufgaben im Kanalbereich zu. Erika Stubenrauch vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Königsberg erläuterte dem Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend zunächst die Vorgehensweise.
Wie sie berichtete, ist die Bestandserfassung aller Kanäle in Landeskoordinaten fast abgeschlossen. Die weiteren Schritte seien dann die Zustandsaufnahme, die Zustandsbeurteilung, das Sanierungskonzept, die Planung und die Ausführung der Arbeiten. Für die Zustandsaufnahme sind wiederum Vorarbeiten notwendig, zu denen unter anderem die Reinigung und die TV-Befahrung der Kanäle sowie deren Überwachung und Begleitung zählen.
Die Dokumentation wird in das Kanalkataster der Gemeinde übernommen. Aus der Zustandsbeurteilung mit Klassifizierung der Einzelschäden und des Gesamtzustands leitet sich dann der Handlungsbedarf ab.
Je nach Schadensbild
Eine Sanierung ist entweder durch eine Reparatur punktueller Schäden, durch eine Renovierung bei Streckenschäden oder zahlreichen Einzelschäden oder eine Erneuerung von insgesamt stark geschädigten Kanälen beziehungsweise von Kanälen, deren hydraulische Leistungsfähigkeit erhöht werden soll, möglich. Die Nutzungsdauer nach Reparaturen betrage zwischen zwei und 15 Jahren, bei einer Renovierung 25 bis 50 Jahre und bei einer Erneuerung 50 bis 100 Jahre, erläuterte die Expertin.
Die Zustandsbewertung der Haltungen, Leitungen und Schächte und die Erfassung der Sanierungsarbeiten und des Sanierungsumfangs ergeben dann eine Übersicht, aufgrund derer der Gemeinderat eine Prioritätenliste erstellen kann.
Bürgermeister Matthias Schneider (CSU) erklärte, dass man sich zunächst Gedanken darüber machen müsse, welche Gebiete befahren werden sollten. Denn es mache keinen Sinn, Kanäle zu befahren, wenn sie nicht zeitnah saniert würden. Im Fokus müssten zunächst die Brunnenstraße in Untertheres sowie der Kahlberg, der Brünnweg und die Peter-Wagner-Straße in Obertheres stehen. Er schlug vor, im Frühjahr einen Ortstermin anzusetzen und dann ein "kleines Konzept" zu entwickeln.
Kleine Lösung
Zur geplanten Sanierung der Ortsdurchfahrt in Horhausen teilte Schneider mit, dass sich die Bevölkerung in der Bürgerversammlung für eine abgespeckte Version ausgesprochen habe. "Wir werden auch um Geschwindigkeitsreduzierungen nicht herumkommen, weil die Bürger sich Tempo 30 wünschen", sagte er.
Uwe Stühler meinte, dass einige Bürger ein "Horrorszenario" wegen der anteiligen Kosten befürchteten. Der Bürgermeister erwiderte, dass es nicht seriös sei, jetzt schon irgendwelche Kostenschätzungen vorzunehmen. Man werde aber immer eine Lösung für Bürger finden, die Schwierigkeiten hätten, den Ausbaubeitrag aufzubringen. Er sagte, dass er gerne bei der anstehenden Besprechung der Bürger und der Horhäuser Gemeinderäte zu diesem Thema dabei sein würde.
Zusätzliche Einnahmen
Jetzt ist es beschlossen. Der Hebesatz für die Grundsteuern A und B der Gemeinde Theres steigt von derzeit 300 in zwei Schritten auf 450 Prozent. Die erste Erhöhung auf 400 Prozent erfolgt zum 1. Januar 2016, die zweite Erhöhung auf 450 Prozent tritt am 1. Januar 2018 in Kraft. Gleichzeitig steigt ab 1.
Januar 2016 der Hebesatz für die Gewerbesteuer von derzeit 300 auf 310 Prozent. Alle Beschlüsse fasste der Gemeinderat Theres in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig, wie es sich Bürgermeister Matthias Schneider gewünscht hatte.
Würdigung
Bürgermeister Matthias Schneider (CSU) möchte, dass die Gemeinde Theres künftig erfolgreiche Sportler und Bürger, die sich besondere Verdienste für die Allgemeinheit erworben haben, besonders ehrt. In einer Sitzung des Gemeinderats im Januar oder Februar 2016, verbunden mit einem Essen, sollen zunächst die Sportler geehrt werden.
Der Ausschuss für Kultur, Tourismus und Gemeinschaftspflege soll außerdem festlegen, nach welchen Kriterien andere Bürger geehrt werden sollen.
Willkommens-Café
Schneider gab bekannt, dass am Montag, 30. November, um 18 Uhr im Gasthaus "Hubertus" in Untertheres ein Willkommens-Café stattfindet, um die neuen Mitbürger, 17 Flüchtlinge aus Untertheres und fünf Flüchtlinge aus Horhausen zu begrüßen. Gemeinde, Landratsamt und Kirche laden alle Bürger dazu ein.