In Heubach soll weitere Photovoltaikanlage entstehen

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Auf einer Fläche von 15,5 Hektar hinter der Baumgruppe und dem Flurweg, wo das Wasserhaus steht, soll in der Gemarkung Heubach eine Photovoltaikanlage entstehen. Helmut Will
Auf einer Fläche von 15,5 Hektar hinter der Baumgruppe und  dem Flurweg, wo das Wasserhaus steht, soll in der Gemarkung Heubach eine Photovoltaikanlage entstehen. Helmut Will
Auf der gelb markierten Fläche von 15,5 Hektar zwischen Heubach und Reutersbrunn, nördlich des Brunnenhäuschens, soll in der Gemarkung Heubach eine Photovoltaikanlage entstehen. Links und rechts dieser Fläche sind bereits solche Anlagen vorhanden. Repro: Helmut Will
Auf der gelb markierten Fläche von 15,5 Hektar zwischen Heubach und Reutersbrunn, nördlich des Brunnenhäuschens, soll in der Gemarkung Heubach eine Photovoltaikanlage entstehen. Links und rechts dieser Fläche sind bereits solche Anlagen vorhanden. Repro: Helmut Will
 

Das Vorhaben einer Firma aus Burgkunstadt stand im Mittelpunkt der Bürgerversammlung im Eberner Stadtteil.

Geplant ist in Heubach eine Photovoltaikanlage - das wäre ein weiteres Solarprojekt im Stadtgebiet von Ebern. Das Vorhaben war Ende Januar Thema im Stadtrat von Ebern, bei der Stadtrat Thomas Limpert (FWE) darauf hinwies, dass Heubach schon mit Photovoltaikanlagen gut bestückt sei. Bei der Bürgerversammlung am Donnerstagabend im Sportheim des SV Heubach stand dieses Thema auf der Tagesordnung. Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) und Manuel Zellerbosse sowie Jürgen Büttner von der Firma Südwerk aus Burgkunstadt informierten über das Projekt.

Zunächst gab Bürgermeister Hennemann einen Überblick über bereits bestehende oder geplante Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet und erläuterte, dass der Antrag der Firma Südwerk auf Errichtung einer Photovoltaikanlage mit einer Größe von 15,5 Hektar in der Gemarkung Heubach vorliege. Die hierfür vorgesehene Fläche liegt nördlich des Brunnenhäuschens zwischen Heubach und Reutersbrunn.

Dazu führte das Stadtoberhaupt aus, dass nach einem Grundsatzbeschluss des Stadtrates Ebern eine Obergrenze von Photovoltaikanlagen auf 106,5 Hektar (vier Prozent der Ackerflächen) im Stadtgebiet beschlossen wurde. Mit der geplanten Fläche bei Heubach würde die Obergrenze um 5,5 Hektar überschritten. "Trotzdem hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 31. Januar bei zwei Gegenstimmen beschlossen, dem Antrag stattzugeben", sagte Hennemann und machte deutlich: "Danach aber ist Schluss." Das soll heißen, dass weitere Anträge auf Photovoltaikanlagen nicht mehr gebilligt werden.

Anhand eines vorgelegten Planes wurde deutlich, dass die geplante Anlage bereits von bestehenden Photovoltaikanlagen "umzingelt" ist. "Das Aufstellungsverfahren für die Anlage in Heubach soll durch einen Beschluss im nächsten Stadtrat am 28. Februar eingeleitet werden", kündigte Hennemann an. Zunächst aber wolle man das Projekt in der heutigen Bürgerversammlung den Heubachern vorstellen.

Manuel Zellerbosse machte dazu detaillierte Ausführungen. "Regenerative Energien gewinnen immer mehr an Bedeutung, zumal nun auch der Kohleausstieg beschlossene Sache ist", sagte er. Ebern ist nach seinen Worten ein "Vorreiter in Sachen erneuerbare Energien". Sonnenenergie sei nun einmal die günstigste Energieform und mit fünf Cent pro Kilowattstunde in Ebern sehr günstig. "Wir wollen mit unserer Anlage auch einen Beitrag zu ,Ebern summt' leisten und entsprechende Blühflächen gestalten", so Manuel Zellerbosse. Er versicherte, dass vor Baubeginn mit den Anwohnern eine Abstimmung erfolgen werde und Bewirtschafter der Flächen, die gebraucht werden, entschädigt würden. Die Auftragsvergabe solle möglichst regional erfolgen und das Investitionsvolumen betrage 8,5 Millionen Euro. Pro Jahr sei mit einer Abschöpfung von 0,5 Millionen Euro zu rechnen.

"Ebern erhält 70 Prozent der Erträge, aber wohl frühestens nach zehn Jahren", so Zellerbosse.

Bürgermeister Jürgen Hennemann fügte an, dass Ebern bereits 46 Prozent der regenerativen Energien selbst erzeuge. "Da sind wir schon ganz gut dabei", erklärte der Bürgermeister.

Es schloss sich eine längere Diskussion an. David Pfeufer wollte wissen, ob das Wasser der Quelle, die sich unterhalb der geplanten Anlage befindet, infolge der Anlage "schlechter" würde. Das Gegenteil sei der Fall, da auf der Fläche der Anlage kein Nitrateintrag mehr erfolge, sagte Zellerbosse. Ob durch die Anlage ein Schadstoffeintrag in den Boden zu befürchten sei, wurde weiterhin gefragt. Manuel Zellerbosse verneinte das und versicherte, dass Bodenproben genommen würden.

Durch das neue Projekt sieht sich der Unternehmer Matthias Ebner benachteiligt, weil eigene Projekte von ihm hierdurch "blockiert" würden. "Wir wollten eine Anlage mit 8500 Kilowattstunden bauen, aber da ist uns Südwind reingehüpft und nun haben wir nur eine Zusage für eine 750-Kilowattstunden-Anlage, was nicht rentabel ist", sagte er. Er forderte den Stadtrat von Ebern auf zu prüfen, ob man nicht "Einheimischen" eine Chance geben sollte und nicht "Fremden." Dem hielt Zellerbosse entgegen, dass er ausreichend Gelegenheit hatte, sein Projekt umzusetzen, bevor Südwerk den Antrag für Heubach gestellt habe. Manuel Zellerbosse bot an, sich mit Ebner zu unterhalten, um eine gangbare Lösung zu finden. "Wir sind offen für ein Gespräch", sagte er. Nachdem diese Diskussion heftiger wurde, brach Hennemann sie ab.

Den Part über örtliche Themen von Heubach übernahmen Bürgermeister Hennemann und Stadtrat Thomas Limpert gemeinsam. Dieser hatte seine "Hausaufgaben" gemacht und sich fotografisch auf einen Streifzug durch den Ort begeben, um verschiedene Punkte anzusprechen und bildlich zu dokumentieren. Es ging um den Straßenausbau zwischen Heubach und Sandhof. Dazu sagte der Bürgermeister, dass ein Vollausbau mit Gehweg derzeit finanziell nicht möglich sei. "Wir wollen aber die Straße mit einer Teerschicht überziehen, so dass sie für die nächsten drei Jahre brauchbar ist", sagte Hennemann.

Die teilweise unzulässigen Ablagerungen im Grünkompost am Friedhof prangerte Thomas Limpert an. Hennemann bat, sich Gedanken zu machen, wie man den Friedhof künftig für die Anlage von Urnengräbern gestalten könne. Limpert verwies auf den Eichelberger Weg, wo Hecken und Sträucher zurückgeschnitten oder entfernt werden müssten. Auch zeigte er eine tiefe Setzung am Reutersbrunner Weg im Bereich "An den Röthen" auf, welche behoben werden müsse. Auch in Straßen am Altenberg seien Schäden zu beheben, fuhr Thomas Limpert fort. Und: Die Gärten am Feuerwehrhaus sollten eventuell verkauft werden, informierte Thomas Limpert und Bürgermeister Hennemann ergänzte, dass eine Firma dort eine Halle errichten möchte.