Horhäuser See bleibt ein Ärgernis

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Der Horhäuser Baggersee ist einer der schönsten Badeseen im Landkreis. Doch obwohl die Gemeinden Theres und Wonfurt die Zufahrt mit vier Schranken abgeriegelt haben, fahren immer noch Badegäste und Camper mit ihren Fahrzeugen zum See. Dies wurde in der Bürgerversammlung in Untertheres bemängelt. Auch die seit Jahren untragbaren Zustände (Lärm, Unrat) am See ärgern die Thereser. Foto: Ulrike Langer
Der Horhäuser Baggersee ist einer der schönsten Badeseen im Landkreis. Doch obwohl die Gemeinden Theres und Wonfurt die Zufahrt mit vier Schranken abgeriegelt haben, fahren immer noch Badegäste und Camper mit ihren Fahrzeugen zum See. Dies wurde in der Bürgerversammlung in Untertheres bemängelt. Auch die seit Jahren untragbaren Zustände (Lärm, Unrat) am See ärgern die Thereser.  Foto: Ulrike Langer

Die Unterthereser kritisieren die Zustände am Gewässer direkt westlich des Mains bei Obertheres. Abgestellt Autos, Schmutz und Lärm gehen seit Jahren auf die Nerven. Schranken brachten wenigstens etwas Besserung

Die Bürgerversammlung in der Gaststätte "Lammbräu" in Untertheres stieß bei der Bevölkerung auf große Resonanz. Rund 50 Frauen und Männer nutzten die Gelegenheit, um mit Bürgermeister Matthias Schneider (CSU) ihre Anliegen zu diskutieren. Dabei stand die Situation am Horhäuser Baggersee bei Obertheres ganz oben auf ihrer Liste. Seit Jahren gibt es Beschwerden wegen der ungeordneten Zustände am See Kritik.
Heinz Radant monierte, dass nach wie vor Autos direkt an den See fahren. "Trotz der vier Schranken habe ich einmal 41 Fahrzeuge gezählt", gab er an. "Eine Familie hat sogar ihre gesamte Wäsche mit Unmengen an Waschpulver in dem See gewaschen, so dass der See fast umgekippt wäre.
Wäre dies tatsächlich geschehen, hätte dies 150 000 Euro Schaden beim Fischbesatz angerichtet." Er wollte wissen, wieso die Polizei hier nicht durchgreife.


Die Schwierigkeiten

Schneider, der vor seiner Zeit als Bürgermeister von Theres selbst Beamter bei der Inspektion Haßfurt war, erwiderte, dass die Polizei zwar komme, wenn sie gerufen werde, aber auch aus Personalmangel eben nicht immer. Die Gemeinden Theres und Wonfurt hätten nur die gemeindlichen Wege mit Schranken sperren können, nicht aber Wege auf Privateigentum.
"Ich habe nichts dagegen, wenn Leute dort campieren, aber sie sollten wenigstens ihren Müll mitnehmen", betonte er. Man habe im Frühjahr den Unrat beseitigt, aber auch festgestellt, dass nicht alles von den Campern stammen könne. "Wir wollen ein Nutzungskonzept erstellen, aber dazu müssten auch die Eigentümer mitspielen", teilte Schneider mit.


Unterschiedliche Ansichten

Auch Stefan Wagenhäuser beklagte den jetzigen Zustand. "Wir kämpfen schon seit über 20 Jahren gegen den Missstand", sagte er und meinte, dass es sicher helfen würde, wenn die Polizei die Autofahrer abkassieren würde. Dem widersprach der Bürgermeister zum Teil. "Bürgermeister Holger Baunacher aus Wonfurt und ich haben schon viele Autofahrer angezeigt, aber eigentlich juckt diese selbst ein angedrohtes Bußgeld nicht", sagte Schneider.
Herbert Meißner hingegen fand die Aktion der beiden Gemeinden positiv. "Die Schranken aufzustellen war die erste Maßnahme, die etwas gebracht hat. Ich habe noch nie ein Auto am See gesehen", sagte er, woraufhin sich lautstarker Protest unter den Bürgern regte.
Dass sich die Unterthereser Bürger bisweilen uneins sind, zeigte sich auch bei den Themen Überquerungshilfe und Urnengräber. Herbert Meißner, der wissen wollte, was aus der Überquerungshilfe auf der B 26 geworden ist, erklärte Schneider, dass man keinen geeigneten Standort gefunden habe. Zudem habe die Diskussion unter den Bürgern im letzten Jahr gezeigt, dass sie eine solche Einrichtung nicht für nötig befänden. Auch Manfred Rott sagte: "Das Staatliche Bauamt hat sogar Mittel in den Haushalt eingestellt, Planungen erstellt und beim Bau der Mauer vor dem Feuerwehrgerätehaus den Einbau einer Überquerungshilfe berücksichtigt. Aber der Tenor war: Wir brauchen sie nicht. Und wer möchte sie schon vor der Haustüre haben?" Stefan Wagenhäuser fügte an, dass durch eine Querungshilfe Parkplätze weggefallen wären und dies nicht gewünscht worden sei.
Bezüglich der Urnenbestattung sprach der Bürgermeister von Bedarf, während Peter Schäflein Urnengräber für überflüssig hält. Dennoch will sich der Bürgermeister, der schon mit einigen Bürgern verschiedene Friedhöfe besichtigt hat, mit der Bevölkerung zusammensetzen, Vorschläge entwickeln und diese noch im Herbst bei einer Bürgerversammlung vorstellen.


Flüchtlinge nach Untertheres

Er teilte auf die Anfrage von Ewald Schuhmann mit, dass auch in Untertheres in absehbarer Zeit Flüchtlinge untergebracht werden sollen. "Dies sollte aber in Untertheres kein Problem sein. Schließlich habt Ihr auch mich gut aufgenommen", scherzte er. Welches der gemeindlichen Anwesen dafür in Frage käme, sei noch nicht geklärt. Eine private Unterbringung sei aber besser zu handhaben. Sollten Privatleute Wohnungen zur Verfügung stellen, werde sich das Landratsamt diese anschauen und einen Mietvertrag abschließen und die ortsübliche Miete zahlen. Ein Beherbergungsvertrag schließe die Versorgung der Flüchtlinge ein.
Stefan Wagenhäuser fragte nach, ob sich die Gemeinde Gedanken über die Nutzung der Mainlände in Untertheres gemacht habe. Dort könnten doch ein Wohnmobilstellplatz und eine kleine Badestelle errichtet werden, schlug er vor. Schneider sagte, dass man noch keine Überlegungen angestellt habe, dies aber im Auge behalten sollte. "Wir sollten aber den Ball flach halten, da es für beide Anregungen bestimmte Vorschriften gibt", betonte er.