Der Stadtrat zog eine positive Bilanz für das zu Ende gehende Jahr. Der Bürgermeister wünscht eine bessere Kommunikation.
Hans Stierlen setzte sich als Mitglied des Haßfurter Stadtrats von 1972 bis 1996 für die Belange der Bürger ein. Anfang dieses Jahres erhielt er das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für im Ehrenamt tätige Frauen und Männer. Nun wurde er auch in der Jahresschlusssitzung des Stadtrats in der Gaststätte Rambacher in Prappach von Bürgermeister Günther Werner (FW) besonders geehrt.
Sozial und politisch engagiert
Denn Hans Stierlen hat sich nicht nur kommunalpolitisch enaggiert, sondern auch sozial. So ist er seit der Gründung des Kindergartenvereins Sylbach im Jahre 1971 dessen Vorsitzender und hat die Grundsteinlegung des 1975 eröffneten zweigruppigen Kindergartens, dessen mehrfache Erweiterung und energetische Sanierung sowie viele weitere Maßnahmen angestoßen und maßgeblich vorangetrieben.
"Als Vorsitzender trug er durch Personal- und Finanzeinsatz immer zur Umsetzung der Erziehungs- und Bildungsarbeit im Kindergarten bei und setzte sich mit großem Geschick und Weitblick stets ehrenamtlich für die Belange der Kinder, der Eltern und der Trägerschaft ein", so der Bürgermeister.
In der Jahresschlusssitzung des Stadtrats zog Bürgermeister Günther Werner eine Bilanz des ablaufenden Jahres. Er stellte fest, dass man in allen Bereichen und mit den gesteckten Zielen rundum zufrieden sein könne.
Zu den wichtigsten Ereignissen zählte er den Neujahrsempfang auf dem Marktplatz, die Einweihung des Geodätischen Referenzpunktes, die Einweihung des neuen Uponor-Logistikzentrums, an dessen Ansiedlung die Stadt einen maßgeblichen Anteil hatte, die Installation eines freien WLAN in der Innenstadt durch "Freifunk Franken", den Spatenstich für das neue Amtsgericht, die Enthüllung der Namenstafel am jüdischen
Denkmal in der Promenade, die Bayern-Rundfahrt, die 550-Jahr-Feier der Ritterkapelle, die Fertigstellung des Windparks Sailershausen, den Erhalt des Staatspreises und der Staatsmedaille für vorbildliche Waldbewirtschaftung und die Begründung der offiziellen Städtepartnerschaft mit Pierrelatte in Frankreich. Markante Maßnahmen waren der Naturschutz und die Umweltentwicklung mit Wald- und Gewässerpflege, die Neuausrichtung der jagdlichen Nutzung des städtischen Eigenjagdreviers Eichenbühl, die Neugestaltung des Lindenhains in Augsfeld und der aufwändige Ausbau der Wässernach in Wülflingen im Rahmen der Dorferneuerung. Daneben gab es unzählige Bauprojekte wie beispielsweise den Bau des Regenüberlaufs in der Altstadt für 600 000 Euro, die Arbeiten an der Kläranlage für rund 1,5 Millionen Euro, die im Sommer 2016 abgeschlossen sein sollen, die barrierefreie Umgestaltung der Einmündungen in der
Hauptstraße für 140 000 Euro und die Erschließung des Baugebiets Osterfeld II in Haßfurt mit Gesamtkosten von rund 2,5 Millionen Euro. In dem Gebiet, das im Frühjahr 2016 fertiggestellt sein soll, sind bereits 82 der 92 Bauplätze verkauft.
Wärmeversorgung
Die Städtische Betriebe Haßfurt GmbH hat über 400 000 Euro in die Wärmeversorgung (235 000 Euro), in die Tiefgarage (34 000 Euro) und das Freizeitzentrum (140 000 Euro) investiert, fuhr er fort. Sowohl für die Tiefgarage als auch für das Freizeitzentrum sind nun alle Darlehen zurückgezahlt. Die Stadtwerk Haßfurt GmbH hat Investitionen in Höhe von 1,6 Millionen Euro für die Strom-, Gas- und Wasserversorgung und gemeinsame Anlagen getätigt.
"In unserer Stadt hat sich im auslaufenden Jahr eine Menge getan, an das wir in den kommenden Monaten und Jahren anknüpfen können", sagte Günther Werner, der aber auch die Stadträte bat: "Bitte lassen Sie uns in unserem gemeinsamen Bestreben, unsere Stadt nach vorne zu bringen, noch viel öfter miteinander reden."
Für das kommende Jahr kündigte er unter anderem die Einweihung der Michaelskapelle, den Anbau eines Stellplatzes am Feuerwehrgerätehaus in Prappach, den Bau der Verbindungsstraße vom Gewerbegebiet Haßfurt Richtung Prappach und des Sammlers 650 in der Industriestraße, Kanal- und Leitungsarbeiten in der Oberen Vorstadt sowie die Errichtung der Power-to-Gas Anlage an.
Nachdem den Bürgermeister vermehrt Zuschriften besorgter Bürger erreicht hatten, die Einsparungen beim Kulturetat und damit eine Reduzierung des Kulturprogramms befürchten, hat er einen offenen Brief für die Januar-Ausgabe des "Rathausboten" verfasst. Wie er mitteilte, habe sich die Stadt entschlossen, das Programm des Kulturamtes umzustrukturieren. Denn man lege bei 80 Prozent aller Veranstaltungen drauf. Das neue Programm setze Schwerpunkte mit der Reihe "Abendlichter" im Frühsommer und dem "Kulturherbst". "Wir haben immerhin einen Etat von 270 000 Euro zur Verfügung gestellt", so Günther Werner. "Lediglich die Anzahl der Veranstaltungen von Januar bis Mai wurde etwas reduziert, ohne deren Qualität und Vielfalt einzuschränken."
Der Zweite Bürgermeister Michael Schlegelmilch (CSU) dankte dem Ersten Bürgermeister für die angenehme Zusammenarbeit und sein Engagement. Schlegelmilch erklärte: "Wir sind ein Team, um unsere Stadt nach vorne zu bringen."