Die "I Have A Dream Group" in Kirchlauter hat sich eine Satzung gegeben. Bis jetzt hat die Gruppe um Dominik Baum schon 6300 Euro für soziale Zwecke gesammelt.
Seit etwas mehr als drei Jahren gibt es sie in Kirchlauter, eine sozial engagierte Organisation aus Kindern und Jugendlichen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einsetzen und in dieser kurzen Zeit schon 6.500 Euro an Spenden zur Verfügung gestellt haben: die "I Have A Dream Group" (kurz "IHADG"). Nun haben sie sich eine Satzung erarbeitet, in einer Versammlung einen Verein gegründet und den Initiator Dominik Baum zum Gründungsvorsitzenden gewählt.
Wie Martin Luther King Der Name der Gruppe " i have a dream" - (ich habe einen Traum) stammt aus einer berühmten Rede des amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King aus dem Jahre 1963 und wurde von der Gruppe übernommen, weil auch sie viele Träume hat und sich für Kinder, Bürger und Organisationen einsetzen will.
Bisher kam insbesondere das SOS-Kinderdorf Oberpfalz in den Genuss von Spendengeldern und auch ein SOS-Patenkind in Burundi wird unterstützt. Aber auch andere Organisationen wie der Kindergarten "Villa Kunterbunt" bekamen Hilfe. Nicht nur Geld, sondern auch tatkräftige Unterstützung. So beteiligte man sich an der 72-Stunden-Aktion und gestaltete den Garten im Seniorenzentrum St. Elisabeth Ebern mit. Etwa 30 Jugendliche engagieren sich nun schon seit der Gründung.
Das Spendenbarometer der Gruppe nähert sich der 7.000-Euro-Marke. "Die Begeisterung unter den Mitgliedern ist dabei so groß, dass wir auch noch andere Fördergelder anzapfen und Organisationen und Betriebe mit an Bord nehmen wollen. Dazu ist es aber auch notwendig, dass wir ein eingetragener Verein sind und damit auch Spendenquittungen ausstellen können", sagt der Kopf der Gruppe, Dominik Baum aus Kirchlauter. Daneben wären die Mitglieder bei verschiedenen Aktionen versichert und hafteten nicht selbst.
Das Wahlergebnis Vor kurzer Zeit hat man einen Raum in Kirchlauter selbst eingerichtet, in dem sich die Gruppe regelmäßig treffen kann. Dort fand nun die Gründungsversammlung für den Verein statt. 13 Mitglieder wählten Dominik Baum zum Vorsitzenden. Stellvertreterin ist Fenja Jahn, Heubach, Schriftführerin Katharina Hofmann, Lußberg, Kassenwart Kevin Hosseinian, Leuzendorf und Kassenprüferin Jennifer Baum, Kirchlauter.
In den "Rat" wurden gewählt: Dominik Baum (Kirchlauter), Nina Dorband (Schönbrunn), Franziska Hofmann und Katharina Hofmann (Lußberg), Kevin Hosseinian (Leuzendorf), Jana Hümmer (Rudendorf), Fenja Jahn (Heubach), Janina Klemm (Kirchlauter) und Lukas Middelstaedt (Untermerzbach).
Große Pläne Als nächste große Veranstaltung plant die Gruppe mit dem befreundeten Verein "Aktionen und Projekte pro Toleranz" in Brandenburg und dem VfR Kirchlauter das bundesweite Fußballturnier "Tore für Toleranz" gegen Rechtsextremismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit am 28. Juni ab 10 Uhr auf dem Sportgelände in Kirchlauter. Bisher haben sich 15 Mannschaften angemeldet, darunter Teams aus dem SOS-Kinderdorf "Oberpfalz" und die Lebenshilfe Augsfeld. Am 18. Juni ist Anmeldeschluss.
Da nur auf Kleinfeld gespielt wird, braucht jede Mannschaft höchstens acht Teilnehmer. Für die Kinder wurde das Spielmobil des Kreisjugendrings gebucht und einen Wettbewerb im Torwandschießen wird es geben. Zum Thema Rechtsradikalismus gibt es um 16.30 Uhr in der Turnhalle der Grundschule einen Vortrag von Birgit Mair. Am Abend wird ein Public Viewing für die WM-Achtelfinalspiele angeboten . Informationen hierzu findet man auf der Homepage
www.ihadg.de.
Vielfältiges Engagement Wie sehr sich die Jugendlichen engagieren, mögen einige Beispiele aufzeigen. Jana Hümmer und Katharina Hofmann, beide Ratsmitglieder, nahmen erst vor wenigen Tagen an der "Think-Big-Projektmesse" in Berlin teil. Auf "Think-Big" sind sie beim Kinderfasching gestoßen, wo man eine Projektförderung erhielt, ein Videoredakteur zu Gast war und ein kurzes Video über die Veranstaltung drehte. Durch diese Verbindung durfte man zu dieser Projektmesse und ein interessantes Thema für soziale und ehrenamtliche Arbeit auswählen. Neben dem Projektmanagement und dem Grafikdesign wurde auch das Themengebiet Onlinekommunikation angeboten.
Soziales Jahr Zwei weitere Mitglieder haben sich für ein soziales Jahr im Ausland entschlossen. Die Organisation AFS unterstreicht, das ein Schüleraustausch voller Chancen stecke. Damit könne man andere Kulturen und Leute erleben, aber auch lernen, sich auf ungewöhnliche Situationen einzustellen.
Lea Sidon aus Haßfurt geht im Rahmen eines AFS-Schüleraustausches für ein Jahr aif die HighSchool in die USA nd ist natürlich bei einer Gastfamilie während dieser Zeit untergebracht. "Ich will damit einfach einmal etwas anderes kennenlernen und meinen Horizont erweitern. Schon jetzt bin ich sehr kreativ und möchte eigentlich einmal Regisseurin werden. Deswegen spiele ich derzeit schon bis zu drei Mal die Woche Theater, schreibe Geschichten und bin auch bei der Frauenlesenacht da bei." Ein zweiwöchiger Aufenthalt in Italien habe dazu noch den Anstoß gegeben und schließlich lerne sie in der Schule ja Englisch, Französisch und Latein.
Ziel ist Bolivien Monika Krieger aus Knetzgau zieht es dagegen nach Bolivien. Auch sie geht in die 10. Klasse des Regiomontanus-Gymnasiums Haßfurt. Ihr Flugtermin steht schon fest und am 23. Juli geht es Richtung Südamerika, wo sie in eine größere Stadt kommt, um dort auch die höhere Schule zu besuchen. Natürlich ist auch sie in einer Familie untergebracht, um Sprache und Kultur des Landes hautnah mitzuerleben. Angst vor diesem Jahr hat auch sie nicht, "denn ich war schon zwei Wochen in England und zwei Wochen in Spanien zum Schüleraustausch. Ich bin mir auch sicher, dass dies gut für mein Sprachenlernen ist, wo ich schon länger Englisch und Latein und seit einem Jahr auch Spanisch lerne."
Über Mitschülerinnen sind die letzten beiden Schülerinnen auf die "I Have A Dream Group" in Kirchlauter und ihre tolle Jugendarbeit gestoßen und inzwischen zieht diese Organisation Jugendliche aus dem gesamten Kreisgebiet an.