"Graceland": Schön, aber nicht überwältigend

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Thomas Wacker und Thorsten Gary (von links) vom Simon & Garfunkel-Tribute-Duo "Graceland" gaben mit ihrem international besetzten Streichquartett und ihrer Band ein schönes Konzert in der ausverkauften Stadthalle in Haßfurt. Foto: Ulrike Langer
Thomas Wacker und Thorsten Gary (von links) vom Simon & Garfunkel-Tribute-Duo "Graceland" gaben mit ihrem international besetzten Streichquartett und ihrer Band ein schönes Konzert in der ausverkauften Stadthalle in Haßfurt.  Foto: Ulrike Langer
"Simon & Garfunkel meets classic" war das Konzert von Thomas Wacker und Thorsten Gary (vorne von links) überschrieben. Foto: Ulrike Langer
"Simon & Garfunkel meets classic" war das Konzert von Thomas Wacker und Thorsten Gary (vorne von links) überschrieben. Foto: Ulrike Langer
 

Das Simon & Garfunkel-Tribute-Duo "Graceland" überzeugte in der ausverkauften Stadthalle in Haßfurt nicht jeden. Vor allem im ersten Teil wurden die Stimmen von Thomas Wacker und Thorsten Gary von den Streichern überdeckt.

Es war ein schönes Konzert, das Thomas Wacker und Thorsten Gary vom Simon & Garfunkel-Tribute-Duo "Graceland" zusammen mit ihrem Streichquartett und ihrer Band beim Kulturamt Haßfurt in der ausverkauften Stadthalle gaben. Schön, aber nicht durchgehend überwältigend. So spendete auch nur ein Teil der Zuhörer stehende Ovationen.


Große Authentizität

Thomas Wacker, der in dem Duo den Gesangspart von Paul Simon übernimmt, und Thorsten Gary, der die Stimme von Art Garfunkel singt, sind von dem bekanntesten Folk-Rock-Duo aller Zeiten begeistert. Sie interpretieren dessen Musik mit großer Authentizität und Musikalität und haben außerdem Streichmusiker und eine Band mit Klavier, Schlagzeug und E-Bass um sich geschart, um ihrem Publikum einen ganz besonderen Ohrenschmaus zu bieten.
So unterstreichen die Geigen, die Viola und vor allem der virtuose
Cellist Vasily Bystroff gerade die elegischen Songs und leisen Balladen von Simon & Garfunkel, während die Band mit ihrem unvergleichlichen Drummer Daniel Kirn für den mitreißenden Schwung vieler großer Hits sorgt.


Zu dominante Streicher

Allerdings konnte die Tonmischung im ersten Set des Konzerts nicht überzeugen. Zu dominant und zu laut waren die Streicher, wie nicht nur Petra Benkert aus Haßfurt und Ulrike Wild aus Zeil anmerkten, zu verwaschen der Klang der beiden Stimmen. Auch die filigrane Schlichtheit, der viele Songs ihre leisen Stimmungen verdanken, wurde durch das opulente Arrangement etwas beeinträchtigt. Erst im zweiten Set waren zumindest die beiden Sänger besser ausgesteuert.


Berühmte Lieder

Weil Thomas Wacker und der wirklich beeindruckende Sänger Thorsten Gary in diesem Teil auch die berühmteren Lieder wie "Bridge Over Troubled Water", "El Cóndor Pasa", "Cecilia", "Bright Eyes", "Graceland" oder "Sound of Silence" zum Besten gaben und die Gäste gerne mitsingen durften, kam richtige Begeisterung auf. Für eine gute Stimmung sorgte auch die abwechslungsreiche Ausleuchtung der Bühne.
Monika Keller aus Eltmann, seit gut 40 Jahren Fan von Simon & Garfunkel, äußerte sich am Schluss positiv. "Das Konzert hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die Begleitmusik anfangs manchmal etwas zu laut war und die Stimmen dadurch etwas untergingen", sagte sie. "Doch in der zweiten Hälfte haben sie sich auch in der Liedauswahl sehr gesteigert." Ihr hatten es besonders die schöne Stimme von Thorsten Gary und der Gesang im Duett angetan. "Ich mag einfach die Balladen, die leisen Lieder und ihre Texte", teilte sie mit und schwärmte: "Die Lieder ,Scarborough Fair' und ,The Boxer' waren wunderbar!"
Für den lang anhaltenden Schlussapplaus revanchierten sich die Sänger und Musiker mit einigen Zugaben und dem Versprechen, wieder einmal nach Haßfurt zu kommen.