In der Haßfurter Ritterkapelle fand ein Regionalkirchenmusiktag statt, der Chorsänger, Verantwortliche und Besucher gleichermaßen beeindruckte. Sechs Chöre erhoben am Ende gemeinsam die Stimmen.
"Dieser Regionalkirchenmusiktag hat mir eine unheimliche innere Freude gemacht. Denn es belebt die Seele, gemeinsam zu singen und zu beten. Vor allem ist es schön zu sehen, dass es überall Chöre gibt, die das selbe Ziel haben: nämlich Gottesdienste zu verschönern." Mit diesen Worten charakterisierte Uta Voll vom Chor St. Kilian aus Haßfurt das Großereignis in der Ritterkapelle mit rund 350 Sängern.
Zum vierten Mal fand ein Regionalkirchenmusiktag der Region Schweinfurt/Haßberge für Chöre aus den drei Schweinfurter Dekanaten und dem Dekanat Haßberge statt. Anlässlich des 550-jährigen Bestehens der Ritterkapelle hatte der Gesamtleiter, Regionalkantor Rainer Aberle, das Chorfest dorthin gelegt.
"Dieser Tag ist ein kleines Dankeschön des Regionalzentrums für Kirchenmusik an die Chöre, das ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Musik einmal in einem großen Kreis aufzuführen, und der Höhepunkt eines jeden Chorsängers ist", erklärte er.
Im Fokus des Tages, der mit einem festlichen Gottesdienst mit Domkapitular Helmut Gabel aus Würzburg begann und am Nachmittag mit einem offenen Singen endete, standen vorwiegend Kompositionen, die im Zusammenhang mit dem neuen Gotteslob entstanden sind, und neue Lieder aus diesem Gesangbuch.
"Das neue Gotteslob, das im Advent 2013 eingeführt wurde, wird ganz hervorragend angenommen und hat eine enorme positive Resonanz gefunden", sagte der Regionalkantor, der den Tag mit den hauptamtlichen Kirchenmusikern der Region, Johannes Eirich (Haßfurt), Martin Seiwert (Schweinfurt), Karl-Heinz Sauer (Gerolzhofen) und Wolfgang Schneider (Ebern) vorbereitet hatte.
So erhielten die Chöre beim offenen Singen am Nachmittag durch die Auswahl von sieben Liedern Anregungen für die mehrstimmige Begleitung der Gemeinde.
Dass sich darunter auch zwei Magnifikat-Lieder befanden, fand Pfarrer Stephan Eschenbacher treffend. "Denn die Ritterkapelle ist eine der ältesten Marienwallfahrtskirchen der Diözese Würzburg und das Magnifikat steht dafür, dass Maria in allen Lagen ihres Lebens, den schönen und leidvollen, auf Gott vertraut hat", sagte er in seiner Begrüßung wies auf das Chorfenster hin, das Maria als Himmelskönigin zeigt.
Äußerst beeindruckend war dann das gemeinsame Singen der sechs Chöre beziehungsweise Chorgemeinschaften und der Besucher. Unter Leitung von Rainer Aberle erklangen vierstimmige Lieder zur Ehre Gottes und Mariens sowie vier- bis achtstimmige Kanons, die quasi vom Blatt gesungen wurden.
"Das ging zu Herzen", so Uta Voll, die seit 1999 Mitglied im Chor St. Kilian Haßfurt ist.
Daneben brachten die Chöre, darunter die Chorgemeinschaft Haßfurt/Ebelsbach unter der Leitung von Johannes Eirich, solistisch Motetten und Chorsätze zu Gehör, während Markus Lenhardt und Jens Werner (Trompete), Armin Schuler und Karl-Heinz Sauer (Posaune) festliche Bläsermusik intonierten. An der Orgel waren Johannes Eirich und Wolfgang Schneider und als Kantor Martin Seiwert zu erleben. Am Ende dankte Rainer Aberle allen, die zum Gelingen des Tages beigetragen hatten, besonders Johannes Eirich und der Pfarrgemeinde Haßfurt für die großartige Gastfreundschaft. "Es war ein wunderbares Konzert und gemäß dem Jubiläumsmotto der Ritterkapelle ,Ein Stück Himmel auf Erden' haben Sie heute durch Ihre Musik und Ihren Gesang ein Stück Himmel in diese ehrwürdigen Mauern gezaubert", sagte er.
Pastoralreferent und Kantor Johannes Eirich leitet seit 1990 den Magdalenenchor Ebelsbach mit rund 25 Sängerinnen und Sängern und seit 2002 den Chor St. Kilian Haßfurt mit rund 28 Mitgliedern. Beide Chöre sind in der Liturgie tätig und geben geistliche Konzerte. Um den Nachwuchs ist es dem Chorleiter nicht bange. "Es gehen zwar immer wieder Sänger, aber es kommen auch immer wieder Neue hinzu", sagte er auf Nachfrage am Rande des Regionalkirchenmusiktages. "Außerdem gibt es in beiden Orten Kinder- und Jugendchöre, aus denen der eine oder andere in die Kirchenchöre wechselt." Weiterhin ließen sich auch hin und wieder Klavier- und Orgelschüler für das Chorsingen begeistern. Den Regionalkirchenmusiktag bezeichnete Johannes Eirich als "Super Beitrag" für das Ritterkapellen-Jubiläum. "Denn dadurch hat es eine regionale Bedeutung erhalten", so seine Worte.