Bei FTE in Ebern und Fischbach beendeten 16 Ausbildende diesen Lebensabschnitt erfolgreich.
Viele würden sich so eine Perspektive wünschen: Einen sicheren Arbeitsplatz bis zum 68. Lebensjahr. So weit projizierte zumindest FTE-Personalchef Olaf Frisch den beruflichen Horizont der 16 Jungfacharbeiter, die am Freitag freigesprochen wurden.
Ob sie wie viele ihrer Vorgänger, Eltern und Verwandten in ihrem Ausbildungsbetrieb "alt" werden, blieb dabei offen, aber zumindest werden die einstigen Auszubildenden weiter beschäftigt - und haben sich in ihren Ejnsatzgebieten bereits bewährt, wie beispielsweise aus der Laudatio deutlich wurde, die Elisabeth Schneider, zuständig für Aus- und Weiterbildung, auf Kilian Schneider-Glomb hielt, der sich in Lager und Versand durch selbstständiges Arbeiten auszeichne und geschätzt werde.
Für alle anderen Freigesprochen hatte Ausbildungsleiter Stephan Walter nochmals ein "mündliches Zeugnis" und so manche Anekdote parat. Da tauchten dann Beschreibungen wie "absoluter Bastler", "Teamplayer" "Auto- und Motorrad-Narr" und "Alleskönner", aber auch "ruhiger Zeitgenosse" auf.
Zwei davon waren Alina Imler und Sarah Schmitt, die nun als technische Produktdesignerinnen durchs (Berufs-) Leben schreiten. Alina (21) aus Untermerzbach zweigt aber ab. "Ich besuche die Fachoberschule in Coburg, um danach an der Fachschule Maschinenbau zu studieren."
Die Grundlagen, wie am Computer mit bestimmten Programmen technische Teile entworfen, die Materialbeschaffenheit und Festigkeit sowie Volumina berechnet werden, hat sich die Realschülerin zusammen mit ihrer Schulkollegin Sarah Schmitt (20) aus Rabelsdorf, Matthias Pitschka und Pascal Schiller aus Ebern in dreieinhalb Jahren Ausbildung angeeignet. Alle sechs Wochen hieß es dazu: Zwei Wochen Blockunterricht in Würzburg, wobei das Quartett tägliche Heimfahrten bevorzugte, wie Ausbilder Stephan Walter sagte. "Die haben schon etwas auf sich genommen."
Wie ihm überhaupt die technischen Produktdesigner nur als verschworene Gemeinschaft in Erinnerung blieben. "Da war nie einer allein unterwegs und Ihr habt was draus gemacht", lobte er im Rund-um-Schlag.
"Mit hat die Ausbildung Spaß bereitet, sonst hätte ich etwas anderes gemacht", urteilt Alina Imler selbstbewusst und Sarah Schmitt stimmt da ohne Abstriche zu.
Einig waren sich Personal-Chef Fritsch und Konzern-Betriebsrat Paul Hümmer, dass der Abschluss der Ausbildung nur der erste Schritt war, der alle Chancen eröffne, dem aber auch weitere Schritte folgen müssten. "Alle fünf, sechs Jahren müssen Sie etwas Neues erlernen", schaute Fritsch voraus.
Hümmer hoffte, dass das "Arbeitsleben nicht - wie von Fritsch angesprochen - bis zum 67., 68. Lebensjahr dauert". Durch die Digitalisierung ändere sich das Arbeitsleben ständig. "Nicht mehr so stark bei uns Alten, aber für Euch kann es einschneidender werden als allen lieb ist und das ist nur mit Gemeinschaftsgeist zu meistern", meinte er als Gewerkschafter.
Die Durchschnittsnote des Jahrganges lag bei 2,2, womit sich Olaf Fritsch zufrieden zeigte. "Das reichte von starken 1,3 bis zu zufrieden stellenden 3,0. Wichtig ist, was sie damit im Arbeitsleben anfangen."