Bürgermeister Helmut Dietz informierte über Versorgungseinrichtungen und Infrastruktur der Gemeinde Untermerzbach. Am Ende hatten die Bürger keine Fragen.
Die erste von vier Bürgerversammlungen in den kommenden zwei Wochen fand am Dienstag im Sportheim des VfL Untermerzbach statt. Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) gab einen umfassenden Überblick über das Gemeindegeschehen.
Zur Wasserversorgung sagte der Bürgermeister, dass die Gemeinde diese in der "eigenen Hand" habe. Drei Brunnen im Gemeindegebiet stellten die Versorgung mit Trinkwasser sicher. "Diese unterliegen ständiger Kontrolle, um immer auf dem Stand der Dinge zu sein", sagte der Bürgermeister. Nach seinen Worten wurden im Jahr 2017 im gesamten Gemeindegebiet 65 000 Kubikmeter Wasser verbraucht. Einige Schwachstellen gebe es noch, was an alten Rohren der 60er Jahre liege. "Wir mussten in Memmelsdorf eine Leitung wegen der Firma Rösler verlegen, und die Wartung unserer Anlage erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Itzgrund", erläuterte Dietz. Wasserwart sei Tobias Ruppert, der auch an Wochenenden über Handy zu erreichen sei.
Bei der Abwasserbeseitigung seien mitunter Fremdwasser oder Beschädigungen am Leitungssystem vorhanden. Kamerabefahrungen wurden vorgenommen und Schäden mit einem Kostenaufwand von bis zu 90 000 Euro repariert. "Sanierungen von Rohrsträngen werden auch in den nächsten Jahren ein Thema sein", sagte der Bürgermeister.
Helmut Dietz sprach auch den Breitbandausbau an und sagte, dass alles, was in dieser Hinsicht passiert, mit einem Glasfaserleitungssystem vorgenommen werde. Erst einen Tag zuvor habe der Gemeinderat die zweite Ausbaustufe mit den "weißen Flecken" der Weiler Landsbach, Truschenhof und Kadersmühle beschlossen. "Künftig müssen wir das Breitband bei Straßenbaumaßnahmen berücksichtigen", erklärte Dietz.
Der Bau der Ortsstraßen in Obermerzbach, Recheldorf und Hemmendorf sei abgeschlossen. Ein "Schandfleck" sei im Zusammenhang mit dem Ausbau der Kreisstraße HAS 54 im Mühlweg, am Ortsausgang von Untermerzbach in Richtung Obermerzbach, beseitigt worden. Damit meinte Dietz den Abriss eines alten Anwesens, das dem Ortsbild nicht zuträglich war.
Die Straßenausbaubeiträge wurden eingehoben. Wie es damit künftig weitergeht und wie die bayerische Staatsregierung darüber entscheidet, müsse abgewartet werden. Dietz sprach den Hambach an, der derzeit für Lkw gesperrt und noch einige Monate nicht voll befahrbar sei.
Gut sieht es im Kindergarten Memmelsdorf aus, der voll belegt ist, und das, obwohl noch etwa 20 Kinder in Kindergärten außerhalb der Gemeinde untergebracht sind. Für Kinder der Krippe musste durch eine kleinere Umbaumaßnahme, die 10 000 Euro kostete, Platz geschaffen werden. Jetzt seien zwei Kinderkrippen-Gruppen vorhanden. Die Kosten für den Kindergarten bezifferte Dietz mit 165 000 Euro pro Jahr, wovon etwa die Hälfte Personalkosten seien. "Die weitere Entwicklung müssen wir beobachten und eventuell mit baulichen Maßnahmen reagieren", sagte der Bürgermeister.
Für die Grundschule sei von der Regierung von Unterfranken Bestandschutz bis 2019 gegeben. Dort werde auch Hausaufgabenbetreuung vorgenommen und personelle Veränderungen seien absehbar, da die bisherige Schulleiterin Gerlinde Megges in Ruhestand gehe.
Das Feuerwehrwesen in der Gemeinde sei auf einem guten technischen Stand und alle Wehren hätten ein gutes Miteinander. Tragkraftspritzen wurden und werden angeschafft und die Feuerwehr in Gleusdorf erhalte ein neues TSF.
Bei der Energie setze die Gemeinde auf eigene Initiativen und ein eigenes Einsparprogramm. So brächten Photovoltaikanlagen ein gutes Ergebnis und die Straßenbeleuchtungen seien oder würden auf LED-Leuchten umgestellt. Dietz: "Wir sind alle aufgefordert, auch jeder private Haushalt, an der Einsparung von Energie mitzuwirken."
Beim Müllaufkommen habe die Gemeinde Untermerzbach im Landkreis mit 118 Tonnen im Jahr, das seien 70 Kilogramm pro Einwohner, immer noch die Nase vorne. Grünschnitt fielen im Jahr 550 Kubikmeter an, das seien knapp 83 Tonnen.
Dietz lobte alle Ehrenamtler für ihren Einsatz für die Gemeinde oder ihre Mitbürger. Bei der Bevölkerungsentwicklung sei - trotz aller Bemühungen - ein geringer Abwärtstrend vorhanden. Zum 31. März 2017 hatte die Gemeinde 1689 Einwohner und 20 Geburten verzeichnet. Eine nachhaltige Gemeindeentwicklung müsse weiter im Fokus stehen. Hier verwies der Bürgermeister auf Förderprogramme für Bauwerber und Leute, die Leerstände wieder beleben. Einen Leerstand beseitigte die Gemeinde Untermerzbach selbst mit dem Anwesen Marktplatz 7. Dort ist die sogenannte "Bürgerwerkstatt" entstanden, die ihrer Vollendung entgegengeht. Trotz Bemühungen, Leerstände zu beseitigen, dürfe man Neubaugebiete wie das Baugebiet "Erkel II" in Untermerzbach oder Gereuth nicht aus dem Blick verlieren.
Auf die Infrastruktur eingehend, stellte Dietz fest, dass die Dörfer im Gemeindegebiet gut für die Zukunft gewappnet seien. Es gebe ein intaktes Dorfleben mit entsprechenden Einrichtungen.
Den Schuldenstand zum 31.12.18 nannte Dietz mit 747 497 Euro; im Vorjahr waren es 842 797 Euro. Das seien pro Einwohner 440 Euro. Der Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden liege bei 793 Euro.
Die Umlagekraft habe zum 8. Januar 2018 bei 2 041 005 Euro gelegen. 1,2 Millionen seien als Kreisumlage abzuführen.
Mit Hinweis auf die Pflichten zur Reinigung der Straßen vor den eigenen Anwesen und zum Zurückschneiden der Hecken, die in den öffentlichen Verkehrsraum ragen, schloss Dietz seine Ausführungen.