Der Übermut dreier Jugendlicher sorgte für Aufsehen und nötigte die Feuerwehr in Pfaffendorf zu einem schöpferischen Einsatz.
Von einem Umweltdelikt größeren Ausmaßes gingen Polizei, Feuerwehr und Umweltbehörde am Landratsamt am Donnerstagabend aus. Sie waren gegen 18 Uhr alarmiert worden, weil ein Spaziergänger im Maroldsweisacher Gemeindeteil Pfaffendorf bemerkt hatte, dass die Weisach über Hunderte von Metern hinweg mit Styroporkügelchen übersät war - vermutet wurde Schüttmaterial für die Hausisolierung. Zudem hatte es den Anschein, als habe ein Unbekannter Jauche ins Wasser geleitet. Die Beseitigung nahm mehrere Stunden in Anspruch.
Alles ein Dummer-Jungen-Streich und aus ökologischer Sicht halb so dramatisch, erfuhr der FT am Freitag bei der Polizei in Ebern. Die Fahndung nach dem Umweltsünder brachte die Polizei rasch auf die Spur dreier Jugendlicher zwischen 14 und 16 Jahren aus dem Dorf. Sie hatten, wie sie zugaben, bereits am Montag das Gewässer mit Styroporkugeln "beschneit". Es handelte sich um die Füllung eines aufgeschlitzten Sitzsackes. Das Ausmaß der Verschmutzung war also geringer als befürchtet.
Keine Gefahr für die Umwelt
Die vermeintliche "Jauche", die sich grünlich-braun über das Gewässer verteilt hatte, erwies sich - ganz harmlos - als massive Ansammlung von Pollen und Blütenstaub. Die Wasserprobe, welche Polizeibeamte entnommen hatten, muss also nicht weiter untersucht werden. Auch für die beiden Vertreterinnen der Umweltbehörde am Landratsamt, die rasch zur Stelle waren, gab es Entwarnung. Die Jugendlichen, deren Erziehungsberechtigte verständigt wurden, müssen sich wegen einer Ordnungswidrigkeit verantworten. Als Straftat wird ihre Aktion laut Polizeiangaben nicht gewertet.
Die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffendorf samt Unterstützung aus Hafenpreppach brachten eine Ölsperre an. Dann waren sie mehrere Stunden lang damit beschäftigt, die am Ende harmlose wabbelige Masse, vor allem aber die weißen Kügelchen aus der Weisach zu fischen. Weil sich die Styroporflocken den Absaugversuchen widersetzten, war Handarbeit mit Sieben und Keschern angesagt.
Mitnichten war das ein "Dummer-Jungen-Streich". Als 14 - 16-jähriger weiss man sehr wohl, dass man keine lStyroporkügelchen in einen Bach kippt. Und was soll diese Beschönigung der Polizei, es sei aus ökologischer Sicht halb so dramatisch gewesen. Wenn der Spaziergänger diesen Umweltfrevel nicht entdeckt hätte, wären diese Kügelchen auf viele Kilometer am Bachlauf verteilt worden. Fische und Vögel bzw Wasservögel hätten diese gefressen - an die Folgen möchte ich gar nicht denken. Sozialstunden in Form von Säuberungsaktionen in Flur und Feld wären hier angebracht.