"Feuer- (B)engelchen" sind die Retter von morgen

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Linus Keßler fühlt sich im Feuerwehrauto als "ganz Großer".Helmut Will
Linus Keßler fühlt sich im Feuerwehrauto als "ganz Großer".Helmut Will
Kaum gegründet und schon eine Fahne: Oliver Schmitt, einer der Betreuer der "Feuer-(B)engelchen", zeigt mit einigen der Kinder die neue Fahne.Helmut Will
Kaum gegründet und schon eine Fahne: Oliver Schmitt, einer der Betreuer der "Feuer-(B)engelchen", zeigt mit einigen der Kinder die neue Fahne.Helmut Will
 
Das ist "meine Feuerwehr", sagt der siebenjährige Linus Keßler und zeigt auf den Schriftzug des Hafenpreppacher Feuerwehrautos.Helmut Will
Das ist "meine Feuerwehr", sagt der siebenjährige Linus Keßler und zeigt auf den Schriftzug des Hafenpreppacher Feuerwehrautos.Helmut Will
 
Bürgermeister Wolfram Thein, Kommandant Wolfgang Harnauer und Vera Welz (von links) begrüßten die Gäste bei der Gründung der Kinderfeuerwehr und gaben Erläuterungen dazu.Helmut Will
Bürgermeister Wolfram Thein, Kommandant Wolfgang Harnauer und Vera Welz (von links) begrüßten die Gäste bei der Gründung der Kinderfeuerwehr und gaben Erläuterungen dazu.Helmut Will
 
Florian ist unser Schutzpatron, zeigten die "Feuer-(B)engelchen" mit den Buchstaben.Helmut Will
Florian ist unser Schutzpatron, zeigten die "Feuer-(B)engelchen" mit den Buchstaben.Helmut Will
 
Helmut Will
Helmut Will
 
Helmut Will
Helmut Will
 
 

Die Feuerwehr Hafenpreppach hat eine Kinderfeuerwehr gegründet. Ziel ist, sie in die Jugend- und letztlich in die Erwachsenenfeuerwehr zu bringen.

Linus Keßler ist sieben Jahre alt, wohnt in Hafenpreppach und ist einer der insgesamt 15 "Feuer- (B)engelchen", die es in Hafenpreppach offiziell seit dem 29. April gibt. Als erste Feuerwehr im Gebiet der Marktgemeinde Maroldsweisach hat die Feuerwehr Hafenpreppach eine Kinderfeuerwehr. Linus ist mächtig stolz mit Mütze und Weste als "Feuer-(B)engelchen" erkennbar zu sein. Auf einem Parcours zeigten die Kleinen, was sie schon gelernt haben.
Wie Kommandant Wolfgang Harnauer bei seiner Begrüßung sagte, haben einige Verantwortliche der Feuerwehr Hafenpreppach bisher schon viel Zeit in die Kinderfeuerwehr investiert. Da es nun gesetzlich möglich sei, Kinder ab sechs Jahren in die Feuerwehr aufzunehmen, habe sich die Feuerwehr Hafenpreppach als erste im Gemeindegebiet Maroldsweisach dazu entschlossen, eine Kinderfeuerwehr ins Leben zu rufen, sagte Harnauer.
Einiges musste vorher mit Eltern und der Gemeinde Maroldsweisach abgeklärt werden. "Der Gemeinderat stand dem Ganzen nicht so positiv gegenüber", berichtete Harnauer. Deshalb habe man die Kinderfeuerwehr auch als Feuerwehrverein gegründet. "Ich denke, es ist einen Versuch wert, Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unserer Wehr zusammenzuführen", sagte der Kommandant. Mit Spaß und Spiel soll bei den Kindern das Interesse an der Feuerwehr geweckt werden, mit dem Ziel, sie in die Jugend- und letztlich in die Erwachsenenfeuerwehr zu bringen.
Der siebenjährige Linus Keßler, der in Pfarrweisach die Grundschule besucht, strahlt, als er von der Kinderfeuerwehr erzählt: "Wir bekamen einen Zettel, auf dem stand, dass eine Kinderfeuerwehr gegründet werden soll." Seine Eltern hätten mit ihm darüber gesprochen, ob er mitmachen will. "Na klar, ich wollte, und ich habe mich gefreut", sprudelt es aus Linus heraus. Zuerst wurden verschiedene Spiele gemacht und gelernt, was "gutes und gefährliches Feuer" ist.
Linus hat sich mittlerweile seine "Uniform" angezogen und seinen "Feuerwehrhelm" aufgesetzt. Er geht zu einem Feuerwehrauto und klettert auf den Fahrersitz. Dabei strahlen seine Augen immer mehr. Weiß er auch, was die fünf W bedeuten? Linus umfasst fest das Lenkrad des Feuerwehrautos, und es kommt knapp und präzise aus seinem Mund: "Wer, Wo, Was, Wie und Warten." Eifrig erklärt er dann noch, was hinter den Buchstaben steckt, und man merkt, die Lektion, die ihm und seinen weiteren 14 "Feuer-(B)engelchen" beigebracht wurde, "sitzt". Neugierig schaut er sich in der Fahrerkabine des großen Feuerwehrautos um. Er greift zu einem Funkhörer und hält ihn an sein Ohr. Man merkt, er fühlt sich wie ein "ganz Großer".
Bürgermeister Wolfram Thein freute sich, dass es in Hafenpreppach eine Kinderfeuerwehr gibt. "Ich hoffe, dass ihr Feuerwehr-Engelchen bleibt und nicht zu Bengelchen werdet", sagte der Bürgermeister zu den Kindern, die mit ihrer neuen Uniform vor dem Feuerwehrhaus "angetreten" waren. Er versicherte, dass die Gemeinde hinter der Kinderfeuerwehr stehe, ohne jedoch auf den Vorwurf von Wolfgang Harnauer einzugehen, dass der Gemeinderat dem Ansinnen zunächst nicht positiv gegenüber gestanden habe. "Es ist gut, dass auch die Feuerwehr Kinder an sich heranführt", sagte Wolfram Thein. Er hatte ein Startkapital für die "Feuer-(B)engelchen" dabei.
Vera Merz, die sich mit Oliver Schmitt, Sabrina Brehm und Uwe Harnauer der "Feuer-(B)engelchen" angenommen hat, erläuterte, dass die Idee, eine Kinderfeuerwehr zu gründen, vor zwei Jahren entstanden sei. Schnell habe man, nachdem es rechtlich möglich geworden war, Kinder ab sechs Jahren in die Feuerwehr aufzunehmen, 15 Kinder gefunden, deren Eltern damit einverstanden waren, dass ihre Sprösslinge mitmachen dürfen. Über den Feuerwehrverein sei die Kindergruppe gegründet und begonnen worden, die Feuerwehr den Kindern schmackhaft zu machen, was gelungen sei.
Sogar Angehörige der befreundeten Feuerwehr aus Pfrungstadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg waren zur Gründung der Kinderfeuerwehr mit einer Abordnung 250 Kilometer angereist, um dabei zu sein. Deren Sprecher, Rainer Diefenbach, hob die Verbundenheit beider Wehren hervor und übergab an die Kinderfeuerwehr ein Präsent.
Damit es den "Feuer-(B)engelchen" nicht zu langweilig wurde und sie ihren Eltern, Opas und Omas zeigen konnten, was sie bisher gelernt haben, war hinter dem Feuerwehrhaus ein Parcours aufgebaut. "Jungfeuerwehrmann" Linus erklärt, was da alles passiert: "Wir müssen zum Beispiel mit einem Wasserbecher um einen Sandkasten und auch durch eine Slalomstrecke rennen und damit auch ein Klettergerüst besteigen, wobei möglichst wenig Wasser ausgeschüttet werden soll."