Fehlbetrag wirkt sich auf Kanalgebühren aus

4 Min
Mittlerweile gibt es Kontrollen des parkenden Verkehrs in der Hauptstraße in Wonfurt durch die Polizei und auch Verwarnungen, teilte Bürgermeister Baunacher bei der Gemeinderatssitzung mit.Ulrike Langer
Mittlerweile gibt es Kontrollen des parkenden Verkehrs in der Hauptstraße in Wonfurt durch die Polizei und auch Verwarnungen, teilte Bürgermeister Baunacher bei der Gemeinderatssitzung mit.Ulrike Langer
Die Katholische Kirchenstiftung Dampfach kann nach vorheriger Absprache die Räume in der Schule kostenfrei nutzen.U. Langer
Die Katholische Kirchenstiftung Dampfach kann nach vorheriger Absprache die Räume in der Schule kostenfrei nutzen.U. Langer
 

Während die Kanalgebühren für Wonfurt und Steinsfeld sinken, müssen die Dampfacher im kommenden Jahr deutlich mehr bezahlen.

Es gibt eine erfreuliche und eine weniger positive, aber absehbare Nachricht für die Bürger in Wonfurt und Steinsfeld beziehungsweise Dampfach: Während nach der Neukalkulation die Kanalgebühren für Wonfurt und Steinsfeld im kommenden Jahr von bisher 2,07 auf 2,05 Euro pro Kubikmeter (m³) sinken, steigen sie in Dampfach von bisher 2,36 auf 2,95 Euro/m³. Dies beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend bei einer Gegenstimme.
Wie der Kämmerer Markus Hahn im Vorfeld mitgeteilt hatte, war in Wonfurt und Steinsfeld aus dem letzten Kalkulationszeitraum ein Überschuss von 6045 Euro vorhanden, der nun den Gebührenpflichtigen erstattet wird. In Dampfach hingegen waren Verbesserungsmaßnahmen an der Kanalisation vorgenommen worden. Nach dem Willen der Dampfacher Bevölkerung und dem Beschluss des Gemeinderats sollten die Kosten zu 75 Prozent über Verbesserungsbeiträge und zu 25 % über die Gebühren abgerechnet werden. Außerdem wurde der Fehlbetrag aus dem letzten Kalkulationszeitraum, 9718 Euro, in die Kanalgebühr eingerechnet. Dass die Gebühren so enorm steigen, liegt auch an der geringen Einleitungsmenge von rund 16 000 m³.
Markus Hahn verwies darauf, dass die Erhöhung der Benutzungsgebühren aus der rechtlich vorgeschriebenen Kostendeckung resultiere. Aufgrund der vorliegenden Widersprüche gegen die letzten Gebührenbescheide der Gemeinde sollte die Gebührenänderung zwingend vorgenommen werden. Der Kämmerer machte aber auch deutlich, dass nach Ablauf des Kalkulationszeitraumes von 2018 bis 2020, wenn der genaue Investitionsbetrag bekannt ist, nochmals mit einer leichten Gebührenerhöhung zu rechnen sei.
Bürgermeister Holger Baunacher (Junge Liste) betonte, dass das Trennsystem in Dampfach nun einmal teurer als ein Mischsystem sei. Er erklärte, dass aber auch in Wonfurt und Steinsfeld langfristig mit Sanierungen oder Erneuerungen des Kanalnetzes zu rechnen sei. "Wir müssen daher ein langfristiges Konzept erstellen und rechtzeitig Vorausleistungen verlangen", sagte er.
Laut einem Vertrag vom 21. April 1926 hat die Gemeinde Dampfach, jetzt Wonfurt, zugunsten der Kirchenstiftung Dampfach aus der Trennung des Schuldienstes vom Kirchendienst die Hälfte des jährlichen Mietertrages der Lehrerwohnung in Höhe von 132,93 Euro zu zahlen und räumt der Kirchengemeinde das Recht der Nutzung des Schulsaals für Religionsunterricht und das Recht zur Nutzung des Kaplaneizimmers durch Geistliche ein. Für die Ablösung verlangte die Diözese Würzburg zunächst eine Einmalzahlung von 15 000 Euro, die dann auf 10 000 Euro reduziert wurde. Im Oktober 2016 hatte der Gemeinderat Wonfurt beschlossen, für die Ablösung einen Pauschalbetrag von 5000 Euro zu bezahlen.


Auf Ablösesumme geeinigt

Die Diözese Würzburg hat nun mitgeteilt, dass die Kirchenstiftung Dampfach bereit sei, diesen Ablösevorschlag anzunehmen, wenn folgende Bedingungen erfüllt werden: Die Katholische Kirchenstiftung Dampfach kann zu jeder Zeit die Räume in der neuen Schule Dampfach kostenfrei nutzen und die Gemeinde Wonfurt zahlt die jährliche Wartung und alle anfallenden Reparaturen an der Läute-Anlage der Glocken in der St.-Andreas-Kirche in Dampfach.
Dazu teilte Bürgermeister Baunacher mit, dass die Gemeinde schon immer die jährlichen Wartungskosten für die Turmuhren und die Läute-Anlage der Kirche Dampfach trage und der Zustand der Läute-Anlage als gut beurteilt worden sei. Das Schulgebäude jedoch sei vermietet. Sicherlich sei eine kostenfreie Nutzung durch die Kirche möglich, aber nur nach vorheriger Absprache. Daher beschloss das Gremium, die Ablösesumme von 5000 Euro zu zahlen und der Kirchengemeinde das Recht zur Nutzung der Schule nur nach vorheriger Absprache zu gestatten.
Die Gemeinde hat erneut den Kinderbetreuungsbedarf und den Bedarf an einem Bustransport von Dampfach und Steinsfeld zum Kindergarten in Wonfurt abgefragt. Dabei haben sieben Eltern den Wunsch nach einem Transport geäußert. Allerdings hatten vor zwei Jahren schon einmal sieben Eltern einen Bedarf angemeldet, woraufhin die Gemeinde viel Geld für einen Bustransfer in die Hand genommen hatte, letztlich aber nur ein Kind mit dem Bus gefahren war. Nach eingehender Diskussion wurde der Bürgermeister beauftragt, Angebote einzuholen und eine Wirtschaftlichkeitsprüfung vorzunehmen.


Beschimpfungen des Bürgermeisters

Bezüglich des Parkens in Wonfurt hat es Beschwerden einer Bürgerin sowie Beschimpfungen des Bürgermeisters gegeben. Dazu teilte Baunacher mit, dass er weitere Beschimpfungen und Nachrichten nicht mehr über sich ergehen lasse und er gegebenenfalls rechtliche Schritte unternehmen werde. "Die Bürger haben kein Recht auf einen öffentlichen Parkplatz. Punkt!", sagte er. Mittlerweile gebe es aber schon Kontrollen in der Hauptstraße durch die Polizei und Verwarnungen. Denn widerrechtlich parkende Fahrzeuge seien auch ein Gefahrenpotenzial.
Man müsse auch über das Parken auf öffentlichen Grünflächen wie zum Beispiel in der Sonnenstraße nachdenken und eventuell eine Parkordnung für Fahrzeuge über einer gewissen Tonnage erlassen. Eventuell könnten auf dem ehemaligen Hochrein-Gelände Parkplätze vermietet werden. Baunacher stellte auch Vereinbarungen mit Anliegern in Aussicht, aber ohne jegliche rechtliche Bindung.
Wolfgang Thein schlug vor, eine Parküberwachung wie in Knetzgau zu installieren, da auch die Parksituation vor dem Kindergarten gefährlich sei. "Da wird es irgendwann krachen!"
Doch Franz-Josef Selig betonte: "Die Gefahren gehen nicht von parkenden, sondern von fahrenden Fahrzeugen aus."
Die aufkommende Diskussion brachte Bernd Riedlmeier in Rage. "Das regt mich auf. So ein Mist! Ihr quakt und quakt und macht aus Nichts einen Elefanten. Als ob wir keine anderen Probleme hätten", schimpfte er, packte seine Sachen und verließ die Sitzung.
Bürgermeister Baunacher erteilte denjenigen Landwirten eine Rüge, die nicht nur die Straßen so "saumäßig" verdreckt, sondern auch die teils sanierten Feldwege ruiniert haben. "Ich werde das Gespräch mit denen suchen, die mir bekannt sind", kündigte er an.
Des Weiteren erklärte er, dass das Konzept für die Breitbanderschließung nach dem Höfeprogramm derzeit erstellt werde. Auch stellte er die landwirtschaftlichen Wege vor, die in der Gemeinde im Rahmen des "Ländlichen Kernwegenetzes" ausgebaut werden sollen. Er berichtete, dass der Landkreis plane, an einigen Orten Trocknungsanlagen für den Klärschlamm zu errichten. Eventuell werde aber die Gemeinde Wonfurt ihren Klärschlamm selbst trocknen.
Außerdem suche der Landkreis nach Lösungen für die Deponierung des Erdaushubs. "Eine Zusammenarbeit macht Sinn", meinte der Bürgermeister. Gerne möchte sich die Gemeinde Wonfurt am Leader-Programm "Blühender Landkreis" beteiligen und drei Flächen in Wonfurt sowie je eine Fläche in Steinsfeld und Dampfach dafür nutzen.