Der MSC Sand war Ausrichter des zweiten Laufs im "Bayern-Cup" für Mini-Buggys. Die Generalprobe für die deutsche Meisterschaft im August hatte ihre Tücken.
"Ich drehe schon seit Stunden, hier so meine Runden. Es trommeln die Motoren, es dröhnt in meinen Ohren." Herbert Grönemeyer hätte am Wochenende auf dem Sander Hermannsberg vermutlich viel Spaß gehabt, schließlich setzten über 100 Fahrer seinen Song "Mambo" aus dem Jahre 1984 gekonnt in Szene. Einzige Ausnahme: Sie suchten keinen Parkplatz, sondern waren vielmehr auf Jagd nach Punkten.
Und die Frauen, Männer sowie Jugendlichen aus ganz Süddeutschland waren auch nicht mit ihren Opels, BMWs, Fords, Mercedes oder Renaults unterwegs, sondern mit ferngesteuerten "Buggys" im Maßstab 1:8. Anlass war der zweite "Sportkreis-Süd" und der zweite "Bayern-Cup"-Lauf, zugleich die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft, die vom 12. bis 14. August ebenfalls in Sand stattfindet.
Ausrichter ist auch dann das "RC Car Buggy Team" des Motorsportclubs MSC Sand.
Deutscher Meister fährt mit
Mit am Start war Marvin Fritschler, der amtierende deutsche Doppel-Meister, obwohl er eigentlich nichts mit Süddeutschland am Hut hat: Der 19-Jährige aus Minden bei Bielefeld gewann im Vorjahr sowohl in der Kategorie "Verbrenner" als auch bei "Elektro". Er war Gesamtsieger der in Deutschland nach Norden, Westen, Süden und Mitte eingeteilten Rennserie "Maßstab 1:8 - Offroad" - so der offizielle Name.
Der Ost-Westfale wollte sich in erster Linie einen Eindruck verschaffen für den August. Die 350 Kilometer von seinem Wohnort bis nach Ostunterfranken nahm Fritschler deshalb gerne in Kauf. "Es gefällt mir sehr gut", sagte er zu seiner Sand-Premiere.
Und mit der etwa 270-Meter langen und bis zu vier Meter breiten Strecke mit einer sogenannten "Table" (eine 60 Grad steile Auffahrt mit anschließendem Sprung), einer sehr anspruchsvolle "Vierer-Kombination" (vier Sprünge hintereinander, wobei die Fahrer meist zwei "Hindernisse" gleichzeitig überwinden) sowie einer Steilwandkurve mit einem weiteren integrierten Sprung hatte er nach einer kurzen Eingewöhnungszeit keine Probleme mehr.
Faszinierender Sport
Was ist eigentlich so faszinierend an diesem Sport? "Das Messen mit anderen Leuten, der Reiz, immer schneller zu werden, die Rundenzeiten konstant zu fahren", macht Marvin Fritschler deutlich. Für ihn gehören auch noch zwei Aspekte dazu: "Der Gestank und die Lautstärke." Er räumt ein, dass Außenstehende oft den Eindruck haben, es gehe eigentlich nur um ferngesteuerte Spielzeuge. Doch das täusche.
"Wenn man sich genauer damit befasst, dann ist es schon ein Rennsport."
Insgesamt gab es wieder tolle und spannende Rennen zu sehen, als die "Buggys" mit bis zu 80 Stundenkilometern unterwegs waren. Aber auch viele "Karambolagen.
"Die Fahrer hatten teilweise große Probleme mit den für sie ungewohnten Streckenverhältnissen", verwies Pressewart Bruno Keeß auf die nicht idealen Bedingungen. "Aufgrund der Trockenheit der vergangenen Tage wurde sie rau und hatte dadurch extrem viel Grip", schilderte er die Tücken der Strecke. Das hatte zur Folge, dass sich die Modellautos oft extrem verhakten und dadurch sehr schwer zu beherrschen waren. "Die Reifen-Wahl und eine perfekte Fahrwerksabstimmung waren der Schlüssel zum Erfolg."
Die Besten
Sieger im "OR8 Buggy Expert" wurde Sebastian Winterstein (Kulmbach) vor Luca Rau (Köngen) und Aaron Münser (Nufringen).
In der
Kategorie "OR8e Elektro Expert A" hatte Nick Stadler (Weiden) die Nase vorn vor Sebastian Winterstein und Tim Hinderer (Kirchentellinsfurt).
In der Kategorie "OR8e Elektro Expert B" stand mit Jonas Bauer aus Sand ein MSC-Eigengewächs ganz oben auf dem Siegertreppchen. Zweiter wurde Christian Müller (München) vor Max Hesse (Stuttgart).