Eltmanner Biertage mit einigen Neuerungen
Autor: Günther Geiling
Eltmann, Sonntag, 22. Juli 2018
Die Eltmanner Biertage hatten Pech mit dem Wetter - was aber so ein echter Eltmanner ist, der feiert trotzden.
Regen über Eltmann. Kein angenehmer Start für die 26. Biertage. Bürgermeister Michael Ziegler sah deswegen "Hopfen und Malz" nicht verloren. Tatsächlich scheint das städtische Motto: "in Eltmann beginnt der Süden" zu stimmen, denn Wetter- und Bierpatron Petrus hatte am Sonntag ein Einsehen.
Unter den Eltmannern konnte sich kaum einer erinnern, dass es seit Bestehen der Biertage so dauerhaft wie am Wochenende geregnet hätte. Höchstens einen Gewitterregen gab es mal. So war der Festzug zum Auftakt eine eher feuchte Angelegenheit. Die Stadtkapelle hatte sich bereits oben im "trockenen Bühnenzelt" eingerichtet und gab dem Einzug auf den Marktplatz den musikalischen Rahmen.
Das Bier spritzt auch
Fast könnte man meinen, die "Feuchte" hätte sich auf den Bieranstich übertragen. Die drei Bürgermeister der Stadt mühten sich vor den Augen der Braumeister, doch auch hier spritzte es, bevor der Gerstensaft in die Maßkrüge fand. Ziegler würdigte alle Helfer aus den Vereinen, bei denen sich heuer ein Wechsel vollzog: 25 Jahre betreute die Kegelabteilung der Sportgemeinschaft den Bierstand von "Weiss-Rössel". Dank ging an Markus Scheuring und Ronda Flemmig. Nun übernahmen die Jungs vom "Sonntags-Stammtisch" die Aufgabe. Auch in der Cafeteria in der Stadthalle, bisher vom Gesangverein Sängerlust betreut, gab es einen Wechsel. Nun regiert die Fußballjugend.
Wenn die Eltmanner Vereine nicht wären, gäb's keine Biertage
Bürgermeister Ziegler lobte deswegen die Stammtische, den Fremdenverkehrsverein, Kolpingsfamilie, Faschingskomitee, Ministranten, Club-Freunde, Fußballer, Judoka, Alte Herren, ÜPL und den städtischen Bauhof für ihr Engagement.Bierprinz Sebastian Gocker stellte die Tradition der Biertage in Eltmann heraus. Er freute sich, dass sich in der ehemals so starken Bierstadt noch drei Brauereien beteiligen. Er fand es hervorragend, dass die Braumeister selbst beim Bieranstich hinter ihrem Fass stehen. Dieser Kontakt vom Bier zu den Kunden sei äußerst wichtig, er stelle eine gute Werbung für die Brauerei dar und die Gäste könnten auch einmal unbekanntes Bier testen.
Er erinnerte an den Besuch einer Delegation aus Eltmann im französischen St. Paul-Trois-Chateaux. "Dabei hatten wir auch Fässer und Bier aus dem Landkreis im Gepäck, haben es dort ausgeschenkt und es wurde mit besonderer Freude angenommen." Für den Bierprinzen geht es nun fast ein bisschen ans Abschiednehmen, denn seine Amtsperiode ist Ende des Jahres vorüber. "Demnächst geht es zum Hopfenzupfen in die Hallertau, es gibt eine Bierverkostung mit den Weinprinzessinnen, und schließlich wird ein neuer Bierprinz gewählt", zählte er noch einige wichtige Stationen auf.
Am Samstagabend herrschte fröhliche Stimmung auf dem Marktplatz mit "Heaven". Braumeister Karl Wagner erklärte am Rande: "In Eschenbach haben wir noch eine eigene Braustätte, auch wenn wir jetzt mit Arco-Bräu aus Moos zusammenarbeiten. Eigentlich ist es schon traurig, wenn von ursprünglich 39 Brauereien nur noch eine tätig ist. Wir brauen weiter. Eschenbacher Bier gibt es deutschlandweit, aber auch in Italien und demnächst soll es auch in Rumänien und Rußland auf den Markt kommen."
Eine Neuigkeit präsentierte die Kolpingsfamilie mit ihrem "Fairen Wallburgtaler", einem handgeformten Taler mit 75 Gramm, aber nicht aus Silber oder Gold, sondern aus Kernbohnen von Usbekistan, die dort von Kleinbauern im Rahmen des "fairen Handels" angeboten werden. Die Tatarenbohnen sind gekocht sehr weich und eignen sich deswegen für Bratlinge. Die Kolpingsfamilie reagierte mit ihrem Angebot schon auf die im September anstehende Auszeichnungvon Eltmann als "Fairtrade-Stadt".
Wärme im übertragenen Sinne brachten die Stimmungskapellen in die Gute Stube von Eltmann. So begeisterte "Heaven" mit ihren Hits aus den 80er Jahren und Liedern aus den aktuellen Chards, ebenso "the young ones" und die "Blechstreet-Boys". Die Kinder und Jugendlichen waren gut aufgehoben im "Klenze-Saal" bei "Kasperle und die Hexe Rumpelei".