Sibirische Kälte im Landkreis Haßberge. Die Menschen in Ebern machen das Beste draus. Das liegt auch an den Erfolgen bei den Olympischen Spielen.
Ob ein Boom daraus wird?. Oder ob das Interesse nur diese kurze Eiszeit Bestand haben wird?Die Nachwirkungen der Winterspiele von Pyoengchang jedenfalls sind unübersehbar. Am Sonntag auf der Eiswiese in Ebern herrschte Betrieb wie lange nicht mehr. Hatten am Wochenende die deutschen Eishockeyspieler nicht nur das olympische Finale erreicht, sondern dort sogar die hohen Favoriten aus Russland an den Rand einer Niederklage gebracht, so waren am Sonntag in Ebern die Puckjäger mächtig aktiv.
Geflutete Wiese
Ungezählte Kinder, Jugendliche und Familien tummelten sich am auf dem Eis. Dabei kam ihnen zugute, dass es sich in Ebern um eine geflutete Grünfläche handelt. Auf den Seen ist der Kufenspaß aktuell noch nicht möglich.
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So bescherten klirrende Frostnächte und strahlender Sonnenschein den Ebernern die perfekten Bedingungen, um den Olympia-Stars nachzueifern. Kinder kennen die Nationalspieler bereits "Ich bin der Müller, du der Kink", rief ein Dreikäsehoch auf Schlittschuhen seinem Papa zu. Beide hatten mit Winterstiefeln Torpfosten markiert, wo der Papa jetzt auf den Penalty wartete. Dass der Angriffsversuch auf dem Hintern endete? Macht nichts: "Ein Kämpfer gibt nicht auf", meinte der "Nachwuchs-Müller". Der nächste Schuss saß dann auch!
Manch einer versuchte sich gar an Pirouetten und mag dabei das Eiskunstlauf Goldduo Savchenko/Massot im Sinn gehabt haben. Andere ließen es gemütlicher angehen, nutzten - Hauptsache dick eingemummelt - die Gelegenheit für Spaziergänge. Oder aber man ließ sich zur "Eiszeit von innen" verführen. Denn für die italienische Familie Stefani hat just am Wochenende - bei Dauerfrost am Tag und minus 12 Grad in der Nacht - die 40. Saison in Deutschland begonnen. So "zapfig" hatten Silvano Stefani und seine Familie den Saisonstart in den Haßbergen seit Jahrzehnten nicht erlebt. Und: Es soll ja noch kälter werden!
Zwei Neuigkeiten
Zum 40. hat die Eisdiele die neue Adresse im - vor Jahren schon erworbenen - Haus am Marktplatz 8 bezogen, direkt neben dem Neptunbrunnen. Zudem gibt es einen Generationenwechsel. Ab jetzt ist Sohn Marco Chef hinter dem Tresen. Eis ist ihr Metier, aber auch so können die Stefanis mit der Kälte leben. Einerseits gibt es in den neuen Räumen einen Kamin. Außerdem "schmilzt das Eis da nicht so leicht", grinst Stefani.