Ein Glaube voll Farbe

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Festlich gekleidet sind die Philippinen bei der Feier ihres Festes. Foto: Günther Geiling
Festlich gekleidet sind die Philippinen bei der Feier ihres Festes. Foto: Günther Geiling
Einfeierlicher Moment ist es, wenn die Statue der Gottesmutter aus der Eltmanner Kirche getragen wird. In einer Prozession tragen die Männer sie auf den Schultern durch die Stadt.
Einfeierlicher Moment ist es, wenn die Statue der Gottesmutter aus der Eltmanner Kirche getragen wird. In einer Prozession tragen die Männer sie auf den Schultern durch die Stadt.
 

Die Filipinos feiern zum zehnten Mal ihr "Santa-Cruzan-Fest" in Eltmann.

Filipinos bleiben ihrer Heimat, der Kultur, dem religiösen Brauchtum verbunden und das auch in ihrer neuen Heimat hier in Deutschland. Am Samstag, 17. Juni, sind in Eltmann wieder viele Frauen und Kinder in bunten Kostümen sehen, denn die Menschen, die von den philippinischen Inseln stammen, feiern hier zum zehnten Male das "Santa-Cruzan-Fest", ein Höhepunkt im Jahreslauf.

Im Mittelpunkt stehen der katholische Gottesdienst und die Prozession durch die Altstadt von Eltmann. Natürlich sind alle Bürger und Freunde willkommen zu einem landestypischen Abend in der Stadthalle mit Tänzen, Spielen und Gerichten aus der philippinischen Küche.


Ein Anlaufpunkt für die Region

Das Fest der Filipinos hat Tradition, viele Filipinos aus dem Umkreis kommen gerne nach Eltmann. Das "Santa-Cruzan-Fest" ist ein Fest zur Verehrung der Gottesmutter Maria und des Heiligen Kreuzes. Im Mittelpunkt steht die Legende, in der Helena, die Mutter Konstantins des Großen, im vierten Jahrhundert nach Christus nach Jerusalem ging, um dort nach dem Kreuz zu suchen. An der Stelle der Kreuzigung grub sie drei Kreuze aus und legte ihren kranken Diener auf jedes dieser Kreuze. Als der Diener mit einem dieser Kreuze in Berührung kam, war er der Legende nach geheilt. In der Prozession der Filipinos mit vielen bunten Kostümen kommen viele biblische Gestalten vor.


Erst Rosenkranzgebet

Zur Einstimmung findet um 14 Uhr das Rosenkranzgebet auf Deutsch in der Stadtpfarrkirche statt, es folgt der Lobpreis. Der Gottesdienst ist um 16 Uhr in verschiedenen Sprachen wie deutsch, englisch, philippinisch (Tagalog). Der Limbacher Wallfahrtspfarrer Otmar Pottler und Father Ritchill Salinas halten ihn. Die Band "Königskinder" spielt mit einer philippinischen Gebetsgruppe. Später bei der Jubiläumsfeier in der Stadthalle gibt es die besondere Zeremonie, bei der die Krone an die Dame überreicht wird, die im nächsten Jahr die Rolle der Helena übernehmen darf.

Auch im Landkreis gibt es viele Filipinos. Ihr Land gilt bis heute als "Exportnation für Arbeiter". Filipinos sind Familienmenschen, fromm und sehr freundlich, und das spürt man bei Veranstaltungen. Sie können sich gut verständigen, denn jeder spricht englisch, und nachdem sie schon lange in Deutschland leben, auch deutsch. Gut zehn Prozent der Filipinos leben im Ausland; viele sind Pflegekräfte in Gesundheitseinrichtungen. Bei ihrem neuen Leben vergessen sie nie die Familie im Heimatland, die sie möglichst jedes Jahr besuchen. Viele unterstützen Kinder und Familien im eigenen Land. Der Erlös des Santa-Cruzan-Festes kommt Straßen- und Slumkindern auf den Philippinen zu. Durch die "Mabuhay-Kinderhilfe" erhalten 700 Kinder täglich ein warmes Essen. Ferner unterhält die Kinderhilfe eine Slumklinik, wohin täglich Hunderte von Kindern kommen. Hier werden sie kostenlos behandelt; für Arztbesuch oder Krankenhausaufenthalt hätten sie kein Geld.