Luisa Râpa an der Orgel und der Kammerchor des Dekanats Castell beeindruckten beim Konzert in der Haßfurter Ritterkapelle.
"Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsern Zeiten. Es ist ja doch kein Ander' nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott alleine." Unter diese Worte war das geistliche Benefiz-Konzert in der Ritterkapelle zugunsten der Orgelneubauten in der Christuskirche und der Stadtpfarrkirche am Sonntag gestellt. Am Ende wurden der Kammerchor des Dekanats Castell unter Leitung von Reiner Gaar sowie die Organistin Luisa Râpa für das romantische, friedenserfüllte Singen und Musizieren mit viel Beifall bedacht.
"Meinen Frieden gebe ich euch"
Die Sänger und die Musikerin waren zwar von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde eingeladen worden, doch als stellvertretender "Hausherr" begrüßte Kaplan Michael Schmitt die Zuhörer. Passend zum Titel "Da pacem Domine - Gib uns Frieden Herr" hatte er die Worte Jesu aus dem Johannes-Evangelium gewählt: "Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch." Den Gästen wünschte er ein tolles Konzert und dankte ihnen für die Spenden zugunsten der beiden Orgelneubauten.
Wie herrlich die 2011 restaurierte Schlimbach-Orgel in der Ritterkapelle, eine typisch deutsche, romantische Kegelladenorgel, klingen kann, demonstrierte die aus Rumänien stammende und in Würzburg studierende Organistin Luisa Râpa. Nicht nur, dass sie den Chor mit wechselnden Registern begleitete und verschiedene Klangfarben in Spiel brachte. Sie stellte auch ihre Kunst als Solistin mit zwei gegensätzlichen Werken unter Beweis: der barocken Komposition "Präludium, Sarabande und Gigue" aus der Partita B-Dur von Johann Sebastian Bach und der romantischen "Sonate f-moll op. 65 Nr. 1" von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Virtuose Organistin
Dabei erlebten die Zuhörer neben der Virtuosität der Organistin auch ihr Feingefühl für die Registrierung. Auch ihr dürfte es großen Spaß bereitet haben zu erleben, dass an dieser Orgel jedes Register seinen spezifischen Klang besitzt und jede Klangfarbe edel ist.
Der Kammerchor, der sich rund um die Orgel platziert hatte und nur die A-Capella-Kompositionen im Altarraum vortrug, hatte überwiegend romantische Musik gewählt. Der Kammerchor, der mit der Psalmvertonung "Danket dem Herrn" auch ein Werk seines Leiters vortrug, erwies sich als stimmbildnerisch gut aufgestellt und überzeugte durch strahlende Soprane, warme Stimmen im Alt und tragende, tiefe und hohe Männerstimmen. Die Sängerinnen und Sänger erfüllten den Kirchenraum unter der ausgezeichneten Führung ihres Dirigenten mit einem harmonischen Klang, der ihrer Ausdrucksfähigkeit geschuldet war, und beeindruckten mit Reinheit, Dynamik und einer sauberen Intonation.