Der Bürgerverein zeigt von Sonntag an Gemälde, Federzeichnungen und Stiche unterschiedlicher Künstler in der xaver-mayr-galerie. Fotos sind keine dabei.
Nicht immer bergen Depots Schätze. Beim Eberner Bürgerverein indes ist dies schon der Fall. Solche Schätze hat Stefan Andritschke gehoben, als er sich - wieder einmal - durch den Fundus für das Heimatmuseum, der (noch) in der einstigen Schule von Eyrichshof eingelagert ist, wühlte. Was dem Vorstandsmitglied dabei auffiel: Bildergalerien mit Stadtansichten. "Im Kopf ist dabei die nette Idee entstanden, daraus eine Ausstellung zusammen zu stellen."
Die Idee wird am Sonntag in die Tat umgesetzt. Zur Saisoneröffnung in der xaver-mayr-galerie werden unter dem Titel "Stadt in Sicht" bekannte, aber auch ganz neue Ansichten von Ebern und aus einigen Stadtteilen gezeigt. Eröffnet wird die Ausstellungen am Sonntag, 13. März, um 11.15 Uhr, besucht werden kann sie bis 22. Mai.
Wie sich beim Besuch während der Aufbauarbeiten am Dienstag zeigte, haben Eberns schöne Seiten viele Künstler über die Jahrhunderte hinweg schon inspiriert.
So kam eine breite Palette an unterschiedlichen Sichtweisen, Motiven und Stilformen zusammen, die die Besucher verblüffen dürften. "Man darf also gespannt sein auf den subjektiven Blick der Bewohner auf ihre Stadt", freut sich Andritschke als künstlerischer Leiter auf viele Besucher und deren Meinungen.
Rathaus als Hochzeitsgeschenk
Die älteste Darstellung datiert als Kopie auf einer Leihgabe von Kreisheimatpfleger Günter Lipp aus dem Jahr 1745. Das älteste Originalbild ist rund 80 Jahre alt und stammt von F. Gaßler. Es zeigt das Rathaus und es handelt sich dabei um ein Hochzeitsgeschenk, das der Vater von Otto Schmitt aus Eyrichshof bekommen hatte.
Die älteste Abbildung des Rathaus es - von 1842 - wiederum findet sich auf einem Pfeifenkopf, der ebenso zu den Exponaten zählte, wie Zinn- und Maßkrüge, Ehrenteller und Medaillen.
"Ohne die Mithilfe aus der Bevölkerung wäre so eine Vielfalt gar nicht möglich gewesen", freut sich Bürgervereins-Vorsitzender Ingo Hafenecker, der die große Resonanz auf die Bitte um Leihgaben durchaus auch als Ausdruck von Bürgerstolz und Heimatverbundenheit wertet.
Auf zwei Stockwerken verblüffen Öl- und Glasbilder, Drucke, Rötelstiche, Aquarelle, Linolschnitte und sogar eine Stadtsilhouette als Holzfurnier.
Neben den bekannten Ebern-Fans wie Harald Schmaußer. Elisabeth Keidler, August Diterich und Franz Weiner tauchen bei den Signaturen auch (noch?) weniger bekannte Künstlernamen auf: Willi Brokbals, Helfenbein, Martin Stojan.
Zu so manchem Maler muss Stefan Andritschke noch Recherchen anstellen, so unbekannt waren bislang einige der Ebern-Ansichten.
"Zu den Exponaten aus unserem Depot kamen noch so zwischen 70 und 80 Leihgaben hinzu", zählte Andritschke in der ihm eigenen Bescheidenheit. Es sind viel mehr, wie sich beim Rundgang schnell zeigte. Eine ganz eigene Ecke haben dabei die neuesten Werke, Schülerzeichnungen, erhalten.