Die Eberner Christen feierten das Fest des Heiligen Laurentius, des Namensgebers ihrer Pfarrkirche.
Die Armen und Kranken, die Witwen und die Waisen sind "der wahre Schatz der Kirche". Daran wurden die Gläubigen beim Besuch des Festgottesdienstes am Freitag in der Pfarrkirche erinnert. Die Pfarrgemeinde feierte das Fest des heiligen Laurentius, des Patrons der Kirche und der Stadt
Ebern. Und von ihm wird erzählt, dass er im dritten Jahrhundert in Rom das Kirchenvermögen verwaltete. Als er dies an den Kaiser übergeben sollte, verteilte es aber an die Hilfebedürftigen. Der Kaiser war verärgert, Laurentius wurde hingerichtet.
Das Reich Gottes ist da, wo Menschen liebevoll zueinander sind
Pater Lijoy aus Erlangen, ein Ordensmitbruder von Pfarrer Pater Rudolf Theiler drückte diese Botschaft des Kirchenpatrons in seiner Festpredigt aus. "Wo Menschen liebevoll zu einander sind, da ist das Reich Gottes" sagte er, und Laurentius habe eben diesen Weg gewählt. Den Gottesdienst zelebrierte Pater Theiler mit weiteren sechs Mitbrüdern. Musikalisch ausgestaltet wurde die Feier vom Laurentius-Chor und dem Chor "Cantabile" von der Christuskirche Ebern unter der Leitung von Wolfgang Schneider.
Nach dem Gottesdienst zogen die Gläubigen unter den Klängen der Stadtkapelle Ebern in einer Prozession über den Marktplatz. Dem Allerheiligsten in der Monstranz folgend wollten die Gläubigen, wie es der Stadtpfarrer nannte, ihren Einsatz für Gemeinschaft und Menschlichkeit in der Stadt ausdrückten und den Segen über die Stadt erbitten. Auch die drei Bürgermeister Jürgen Hennemann, Harald Pascher und Werner Riegel reihten sich mit ein.
Ein Wort zum Eberner Waldfriedhof
Im Anschluss an die religiösen Feiern wurde rund um den Kirchturm gefeiert. Zudem lud Bürgermeister Hennemann zu einer Gesprächsrunde in den Pfarrsaal ein. Seit drei Jahren wird dieser Tag zu einem Austausch im Gespräch über wichtige Themen, die Kirche und Politik berühren, genutzt. Mit dabei waren diesmal neben den Bürgermeistern und Stadträten Pfarrer Theiler und ehrenamtliche Mitarbeiter aus den beiden Kirchen. Der Bürgermeister nahm zu dem derzeitigen Stand der Diskussion um die eventuelle Ausweisung eines Waldfriedhofes Stellung.
Arbeitskreis wird die Grundlagen eruieren
Der Stadtrat habe die Diskussion zunächst beendet, jetzt sollen in einem Arbeitskreis erst einmal Fragen geklärt werden zum Bedarf und der Durchführbarkeit des Projekts, die rechtlichen Voraussetzungen. Fest stehe, dass in Bayern kein Friedhof in privater Trägerschaft betrieben werden dürfe, sondern nur von Kommunen oder Kirchen.
Es werde über Alternativen nachgedacht wie etwa ein Urnenfeld am Friedhof oder einen Waldfriedhof im Stadtwald. Noch sei keine Entscheidung gefallen, so Hennemann. Am Dienstag, 2. Oktober, ist ihm zufolge ein Treffen des Arbeitskreises mit Vertretern der Kirchen vorgesehen.
Für wahr, der Kaiser ist verärgert. Besonders, wenn mal wieder Kreisräte den Lokalreporter mimen und sogar die Stadtkapelle wiederauferstehen lassen. Halleluja!
Der Autor arbeitet leider mit dem falschen Begriff. Ein "Waldfriedhof" ist ein ganz normaler Friedhof, auf dem auch Erdbestattungen möglich sind, Grabsteine stehen usw. Er liegt entweder am Waldrand oder hat durch viele Bäume einen "Waldcharakter". Was hier im Artikel gemeint ist, ist der sogenannte "Naturfriedhof", auf dem nur Urnenbestattungen möglich sind. Naturfriedhöfe liegen IM Wald, große Grabsteine im herkömmlichen Sinn sind dort keine zugelassen. Die Begrifflichkeiten spiegeln sich auch in der Gesetzeslage wider. Warum hier alles durch Kraut und Rüben geht, ist mir schleierhaft. Die Folge ist Verwirrung unter den Bürgern.