Grandiose Stimmung stellte sich mit "The Wonderfrolleins und Don Giorgio" in der Haßfurter Stadthalle ein. Die Zuhörer fühlten sich wie in den 1950er Jahren beschwingt. Schuld war (nicht) nur der Bossa Nova.
"Heute Abend habe ich mich 50 Jahre jünger gefühlt", schwärmte Edgar Popp aus Zeil. Schuld daran war nicht nur der "Bossa Nova", sondern vor allem die Band "The Wonderfrolleins und Don Giorgio", die beim Kulturamt Haßfurt in der vollbesetzten Rathaushalle die unvergessenen Lieder der 50er und 60er Jahre hochleben ließen.
Stehende Ovationen
Das gesamte Publikum spendete den drei Sängerinnen und ihrem Schlagzeuger am Ende stehende Ovationen.
Andrea Paredes Montes (Leadgesang, Gitarre), Lexi Rumpel (Bass, Gesang) und Isabelle Bodenseh (Querflöte, Melodika, Percussion, Gesang), am Schlagzeug begleitet von Rainer Rumpel, alias Don Giorgio, verkörpern die Lebensfreude der Wirtschaftswunderzeit nicht nur äußerlich mit ihren schönen Petticoats, sondern auch mit musikalischer Hingabe an die damals aktuellen deutschen Schlager und andere Hits.
"Diese Lieder, die man heute kaum noch hören kann, reichen in meine Kinderzeit hinein. Die Texte und Melodien sind mir bis heute im Gedächtnis und im Ohr", sagte Edgar Popp. "Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie meine Schwester und meine Cousine damals ihre Petticoats selbst genäht haben, und ich finde schön, dass die Sängerinnen solche Kleider tragen."
Die Musik riss von den Stühlen
Edgar Popp und seine Frau genossen ebenso wie alle anderen Zuhörer, die begeistert mitsangen und an ihren Tischen und auf den kleinen freien Plätzen tanzten, die Musik und waren begeistert von der Stimmung.
"Bei diesen wundervollen Liedern kann man doch nicht sitzen bleiben", meinte eine Zuhörerin, und eine andere sagte: "Sie wecken schöne Erinnerungen und machen gleichzeitig ein wenig traurig, dass diese Zeit vorbei ist."
Mit Charme, Humor, witzigen Ansagen und einer überschwänglichen Spielfreude wickelten die "Wonderfrolleins" ihre Zuhörer im Nu mit Liedern wie "Liebeskummer lohnt sich nicht", "Ich will keine Schokolade", "Schöner fremder Mann", "Memories of Heidelberg", "Zwei kleine Italiener", "Heißer Sand" oder "Egon, ich hab ja nur aus Liebe zu dir" um den kleinen Finger. Aber auch Twist, Rock'n‘Roll, Tango, Sirtaki und Boogie Woogie, Matrosenlieder und Songs von Frank Sinatra, Cliff Richard oder Elvis Presley waren dazu angetan, das Publikum in Hochstimmung zu versetzen.
Während Andrea mit ihrer schönen Stimme und ihrem Temperament begeisterte, Lexi groovende Basslinien beisteuerte und Don Giorgio seine Frolleins mit seiner Rhythmusmaschine durch den Abend trug, faszinierte Isabelle mit ihren lautmalerischen Soli an der Querflöte und Melodica.
Sie alle vier haben Musik im Blut und Feuer im Herzen und rissen ihre Zuhörer den ganzen Abend lang regelrecht mit. Erst nach drei Zugaben und dem Versprechen wieder zu kommen durften sich die Sängerinnen und ihr Schlagzeuger von der Bühne verabschieden