Eine Gruppe junger Leute plant in der Frauengrundhalle in Ebern ein Fest der Begegnung mit Einheimischen und Neubürgern aus allen Ländern.
Ein Miteinander ist doch einfach besser: So jedenfalls empfinden es die jungen Männer rund um Walter Ullrich, wenn sie an die Asylbewerber und Flüchtlinge denken, die versuchen, in Ebern eine neue Heimat zu finden. In der Disco in Unterpreppach haben die Deutschen mit den jungen Erwachsenen vor allem aus Syrien, Afghanistan und Afrika vor vielen Monaten die ersten Kontakte geknüpft. In den letzten Wochen wurden die Neubürger immer eingepackt, wenn die Truppe rund um Maximilian Streit und Phil Schlager auf Hardcore-Konzerten in Ebern und anderswo unterwegs war. Nun wollen sie ihre Freundschaft quasi "öffentlich machen" und viele daran teilhaben lassen: Ein Fest der Begegnung, initiiert und organisiert von jungen Menschen aus aller Welt, soll verschiedene Kulturen in Ebern zusammenbringen.
Unterstützt werden die jungen Menschen dabei von Walter Ullrich, der dem Sport- und Kulturverein als Vorsitzender vorsteht.
"Langfristig wollen wir ein Jugendfestival für das junge Publikum auf die Beine stellen", so Walter Ullrich unisono mit den jungen Leuten. Er lobt das Engagement der jungen Generation und war selbst schon bei einem privaten Benefizkonzert dabei, an dem die Jugendlichen zusammen mit vier Bands an die 600 Euro Spenden eingespielt haben. "Es ist gut, die Sache jetzt aus dem privaten Kreis herauszuholen und auf die Allgemeinheit zu erweitern", empfindet Walter Ullrich.
Das geplante Fest der Begegnung soll am Samstag, 13. August, ab 13 Uhr in der Frauengrundhalle in Ebern stattfinden. "Tagsüber gibt es ein Fest mit den Neubürgern aus allen Ländern, abends findet dann ein Hardcore-Konzert statt", erzählt Phil Schlager von den Planungen. Unter anderem ist ein Trommelworkshop geplant, ein Singer-Songwriter soll auftreten und auch ein Fußballturnier mit verschiedenen Teams kann sich das Organisationsteam vorstellen.
"Essen soll es von beiden Seiten geben. Sowohl deutsches als auch aus aller Welt", verrät Walter Ullrich.
Asylbewerber helfen mit
Bereits im Vorfeld sind die Planer schon multikulturell aufgestellt. Abdullah Karaman, der in der Alten Kaserne lebt und auch schon bei der Weißenbrunner Künstlergruppe im "Kasanova" malen und ausstellen durfte, wird sich um die Gestaltung von Flyern und Plakaten kümmern. Auch weitere Asylbewerber und Flüchtlinge haben schon Aufgaben übernommen. Henna-Tattoos und bemalte Reiskörner sind schon ein fester Programmpunkt. Die Einbindung ins Organisationsteam sichert, dass die Flüchtlinge am Fest selbst auch wirklich kommen. Aber Walter Ullrich sieht das gelassen: "Die sind oben vor Ort. Die wären ja sowieso dort."
Ihnen liegt viel daran, dass auch die Eberner zum Fest der Begegnung kommen.
"Es ist wichtig, dass sich die Leute aus der Stadt mal hinaufbewegen in die Kaserne", formuliert es Walter Ullrich und hofft, dass die räumliche Distanz kein Grund für zwischenmenschliche Distanz ist. "Bei so einem Fest können Vorurteile abgebaut werden, die man im stillen Kämmerchen gemacht hat", meint Benny Weis aus dem Organisationsteam. "Das ist gelebte Integration", so Patrick Miener über das Vorhaben seiner Gruppe.
Mitmacher gesucht
Gerne können sich auch noch weitere Mitmacher beteiligen. "Je mehr wir mitnehmen, desto mehr können wir bewegen", so Walter Ullrich. Für ihn und die jungen Menschen ist es wichtig, dass das Gemeinsame zu etwas ganz Normalem wird. Wer für das Fest der Begegnung mitplanen möchte, kann sich bei Walter Ullrich, Tel. 0157/75971572 oder per Mail unter walterullrich1@t-online.de, melden.