Die Gegner eines Nationalparks im Steigerwald wehren sich gegen die Ausweisung eines "Geschützten Landschaftsbestandteils" im Ebracher Forst. Rund 300 Mitglieder des Vereins gaben bei der Jahresversammlung dem Vorstand einen klaren Auftrag.
Der Verein "Unser Steigerwald" soll gegen die Ausweisung eines Großschutzgebiets im Ebracher Forst Klage einreichen. Einstimmig gaben über 300 Mitglieder bei der Jahresversammlung im Gasthaus Michel in Untersteinbach dem Vorstand diesen Auftrag. Nicht nur der Verein "Unser Steigerwald" ist der Rechtsauffassung, dass 775 Hektar Fläche nicht als "Geschützter Landschaftsbestandteil" per Verordnung unter Schutz gestellt werden können, wie das der frühere Bamberger Landrat Günther Denzler (CSU) zum Ende seiner Amtszeit getan hat.
Der neue Landrat des Kreises Haßberge, Wilhelm Schneider (CSU), bestätigte, dass "ich voll hinter dem Vereinszweck stehe". Nichts solle gegen den Willen der Bevölkerung entschieden werden, aber als Landrat bietet er auch an, den Steigerwald gemeinsam weiter zu entwickeln.
"Wir wollen auch ein Zentrum haben", meldete er die Ansprüche des Landkreises Haßberge im Rahmen der Nachhaltigkeitsregion an.
Auch der neue Bürgermeister Rauhenebrachs, Matthias Bäuerlein (FW), sah in dem Abend ein starkes Zeichen für die Geschlossenheit der Region, zumal sowohl bisherige als auch neue Bürgermeister aus fast allen Kommunen der Umgebung anwesend waren. Er habe als Bürgermeister von Rauhenebrach einen klaren Auftrag, stellte er fest. Die Tatsache, dass ein Viertel der Rauhenebracher Bevölkerung Mitglied im Verein "Unser Steigerwald" ist, zeige, dass das Motto für Rauhenebrach "Schützen durch Nützen" lautet. "Unser Steigerwald" ist ein entschiedener Gegner eines Nationalparks im Steigerwald und vehement gegen ein Schutzgebiet im benachbarten Ebrach.
Rechtliche Bedenken Oskar Ebert berichtete als Zweiter Vorsitzender, dass der 2008
gegründete Verein inzwischen 3425 Mitglieder hat. Dazu kommen 56 Organisationen, Verbände und Kommunen.
Intensiv habe die Vorstandschaft am Konzept des Steigerwaldzentrums in Handthal und im Netzwerk Steigerwald mitgearbeitet, so Ebert. Das Zentrum arbeitet bereits inhaltlich, während die Inneneinrichtung noch entsteht. Wie Vorsitzender Gerhard Eck ergänzte, ist daran gedacht, im Verbund mit Handthal dem Umweltbildungszentrum Oberschleichach eine neue Rolle zukommen zu lassen.
Dass sich der Zweck des Vereins noch lange nicht erledigt hat, das zeigten die ständigen Aktionen des Bundes Naturschutz, der das Ziel Nationalpark nicht aufgeben werde. Das zeige auch der Alleingang Landrat Denzlers, der eine Fläche von 775 Hektar als Landschaftsbestandteil unter Schutz stellte, obwohl der entsprechende Paragraf im Naturschutzgesetz sich auf Einzelbäume, Hecken und eventuell Baumgruppen bezieht.
Die bayerische Staatsregierung habe, so Ebert, rechtliche Bedenken.
Allerdings, so bestätigten in der Versammlung die Landtagsabgeordneten Steffen Vogel und Otto Hünnerkopf (beide CSU), scheine es auch in München, vor allem im Umweltministerium, Kräfte zu geben, die eher nicht einschreiten wollen.
"Wir lassen uns das nicht bieten", erklärte Innen-Staatssekretär Gerhard Eck und forderte die Anwesenden auf, möglichst zahlreich an "Christi Himmelfahrt" um 15 Uhr zum Drei-Franken-Treffen zu kommen.
Steffen Vogel ergänzte: "Das ist grotten-rechtswidrig. Ein klarer Verstoß gegen geltendes Recht - und das mit Ansage, denn das Landratsamt hat vorher im Ministerium nachgefragt". Paragraf 29 des Naturschutzgesetzes sei hier ganz klar missbraucht worden.
Wichtig sei eine geschlossene Phalanx aller unter- und oberfränkischen Abgeordneten, aber auch der Kreistage, und Vorsitzender Eck sieht jetzt auch die Verbände wie den Bauernverband und Holzwirtschaft in der Pflicht. "Ich sehe das als Testballon dafür, was wir uns gefallen lassen", erklärte Vogel. Die Mitglieder votierten einstimmig dafür, nicht auf Gegenmaßnahmen der Staatsregierung zu warten, sondern möglichst umgehend eine Klage einzureichen.
Bei der Neuwahl bestätigten die Mitglieder des Vereins "Unser Steigerwald" die ersten drei Vorsitzenden: Gerhard Eck (Innen-Staatssekretär), Oskar Ebert (Ex-Bürgermeister von Rauhenebrach) und Heinrich Thaler (Bürgermeister von Burgwindheim) sowie Schriftführer Siegfried Ständecke (Stellvertreter ist Werner Ach) in ihren Ämtern.
Neuer Kassenführer wurde Hans Walter Schmalzbauer, und sein Stellvertreter bleibt Albrecht Ruß.
Den Beirat bilden Josef Mend, Klaus Merkel, Hermann Hotz, Ernst Nickel, Thomas Sechser sowie neu Matthias Bäuerlein und Thorsten Woczniak. Neu als berufenes Beiratsmitglied wirkt der Landtagsabgeordnete Steffen Vogel im Vereinsvorstand mit.
Mir werden hier die Augen geöffnet, und ich kann nur zustimmen: Dieser Bericht zeugt von einem äußerst fragwürdigen Verständnis von journalistischer Berichterstattung. Die eigene Meinung und persönliche Interessen werden mit der Marktschreierei eines Vereins vermengt, der sich als Sprachrohr des Steigerwalds geriert, jedoch nur die Marionette des unterfränkischen Regierungspropörzchens Eck darstellt. Weinbeer scheint da genau dazu zu passen, und unsere werte Lokalzeitung zahlt auch noch für derart unqualifizierte Berichte. O je!
Völlig absurd ist in diesem Zeitungsbeitrag die Rede, dass sich § 29 des Bundesnaturschutzgesetzes auf Einzelbäume und eventuell Baumgruppen beziehen soll. Im § steht von Einzelbäumen überhaupt nichts drin. Außerdem ist gar nicht vorstellbar, weshalb dieser Verein überhaupt ein Klagerecht haben soll, wenn der Verein keinen Besitz im Ebracher Staatswald hat. Wie auch, wenn es ein Staatswald ist. Einfach absurd.
Endlich jemand aus der CSU, der sich ernsthaft um den Naturschutz bemüht. Das Reingerede aus dem Landkreis Hassberge in Angelegenheiten des Landkreises Bamberg ist einfach unterirdisch.
Ich empfehle in diesem Fall die neutrale Berichterstattung der Süddeutschen.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/naturschutzgebiet-in-franken-ex-landrat-trickst-staatsregierung-aus-1.1956782
Das ganze Ansinnen entwickelt sich zum Treppenwitz. Welches "Zentrum" will wer haben? Warum soll dafür der "geschützte Landschaftsbestandteil" im Landkreis Bamberg über die Klinge springen?
Um was geht es hier eigentlich? Ich habe den Eindruck, hier geht es um Rechthaberei und verletzte Eitelkeiten. Das Ganze inklusive Berichterstattung ist ein aufgeblasener Popanz um Nichts.