Der Markt Maroldsweisach heizt jetzt vernetzt

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Landrat Wilhelm Schneider (links), ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Maroldsweisach war über die Einweihung des Nahwärmenetzes sehr erfreut und dankte Peter Pratsch (rechts) für dessen Engagement. Foto: Foto: Schmidt
Landrat Wilhelm Schneider (links), ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Maroldsweisach war über die Einweihung des Nahwärmenetzes sehr erfreut und dankte Peter Pratsch (rechts) für dessen Engagement.   Foto: Foto: Schmidt
Maik Schauer (rechts) bedankt sich beim Motor des Nahwärmenetzes, 1. Vorsitzenden Peter Pratsch (links). Foto: Schmidt
Maik Schauer (rechts) bedankt sich beim Motor des Nahwärmenetzes, 1. Vorsitzenden Peter Pratsch (links). Foto: Schmidt
 
Die beiden Geistlichen Pfarrer Richard Brütting (links) und Pfarrer Martin Popp-Posekardt (rechts) weihten die neue Anlage ein und überreichten an Peter Pratsch ein Kreuz. Foto: Schmidt
Die beiden Geistlichen Pfarrer Richard Brütting (links) und Pfarrer Martin Popp-Posekardt (rechts) weihten die neue Anlage ein und überreichten an Peter Pratsch ein Kreuz. Foto: Schmidt
 

In Sachen Energieversorgung der Zukunft ist das Nahwärmenetz in Maroldsweisach ein Musterprojekt. Bei einem "Tag der offenen Tür" wurde es jetzt vorgestellt.

Unabhängigkeit von den großen Konzernen, von steigenden Energiepreisen und möglichen Energeiengpässen, vor allem aber die bewusste Nutzung regenerativer Energie. Dafür steht das Nahwärmenetz der "BioEnergie Maroldsweisach" in der Vorstadtstraße. Am Sonntag zeigte die Genossenschaft, der Markt und einzelne Bürger angehören, bei einem "Tag der offenen Tür"die Vorzüge des Konzeptes auf, nachdem die Einrichtung nun fertig in Betrieb genommen ist.

Visionn wird Wirklichkeit

Vorsitzender Peter Pratsch sagte in der Biogasanlage Wunderlich sichtlich stolz: "Eine Vision ist Wirklichkeit geworden". Er bezeichnete das neue Nahwärmenetz als einen Beitrag engagierter Bürger zur Energiewende und zum Klimaschutz, denn allein bei dieser Anlage mit 25 beteiligten Anwesen würden jährlich 230 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Um diesen Wert zu erreichen, müssten in der Vorstadtstraße 1450 Bäume gepflanzt werden, sagte er.

Pratsch erinnerte daran, dass Atomkatastrophen und immer mehr steigende Energiepreise die Beteiligten dazu anregten, über eine Alternativenergie nachzudenken, um auch den nachfolgenden Generationen eine Energiegewinnung auf regionaler Ebene zu ermöglichen und somit der Abhängigkeit von nuklearen und fossilen Energien zu entkommen. Diese Flucht sei in Maroldsweisach voll gelungen, denn durch den Einsatz von vielen Idealisten entwickele sich die Marktgemeinde immer mehr auf ein Bioenergiedorf zu. Abwärme, die bisher in der Biogasanlage von Wunderlich in die Luft geblasen wurde, wird künftig durch das Nahwärmenetz und einer Trocknungsanlage sinnvoll genutzt. Seit Februar werden 25 Objekte entlang der Vorstadtstraße sowie der alte Bahnhof und Bauhof der Kommune mit Wärme versorgt.

Mit Modellcharakter

Landrat Wilhelm Schneider (CSU) hatte die Maßnahme noch als Bürgermeister von Maroldsweisach begleitet. "Dieses Nahwärmenetz kann Vorbild für den ganzen Landkreis werden", erklärte er. Nach seiner Meinung passt das Nahwärmenetz in Maroldsweisach gut in das Konzept von GUT, der Ideengesellschaft des Landkreises, weil die Wertschöpfung bei Landkreis, Kommune und Bürgern bleibe. Unter Leitung von Peter Pratsch habe Zukunft gerichtet ein Werk geschaffen.

Der neue Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) meinte, dass man in der Diskussion um die Energiewende umdenken muss. Lobend sollte erwähnt werden, in welch kurzer Zeit diese Anlage entstehen konnte. Den Vorsitzenden Peter Pratsch würdigte Bürgermeister Thein als Motivator und Initiator. Warum man beim bau so schnell sein konnte, erklärten Stefanie Thomuscheit vom Amt für Ländliche Entwicklung und Barbara Schatz vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten . Thomuscheit nannte die Genossenschaft mit Vorsitzendem Pratsch als mutig, schnell und engagiert. Das Nahwärmenetz wurde mit 100 000 Euro gefördert.

Kirchlicher Segen

Weil an Gottes Segen alles gelegen ist, haben Pfarrer Richard Brütting und Pfarrer Martin Popp-Posekardt die Segnung der neuen Anlage vorgenommen. Über den gesamten Tag hatten die Besucher die Möglichkeit, sich an den Ständen der beteiligten Firmen über das Nahwärmenetz zu informieren.