Dauerregen sorgt für Chaos im Kreis Haßberge

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Die Ortszufahrt zum Eltmanner Stadtteil Dippach war am Freitag unpassierbar, weil in den Morgenstunden ein großer Baum auf die Fahrbahn gestürzt war. Foto: Andreas Lösch
Die Ortszufahrt zum Eltmanner Stadtteil Dippach war am Freitag unpassierbar, weil in den Morgenstunden ein großer Baum auf die Fahrbahn gestürzt war. Foto: Andreas Lösch
Dass die Aurach über die Ufer tritt und in die Tretzendorfer Weiher fließt, war nicht zu verhindern. Immerhin aber gelingt es den Feuerwehrleuten und anderen Helfern, die Strömungen mit Hilfe von Sandsäcken zu kontrollieren. Fotos: Sabine Weinbeer
Dass die Aurach über die Ufer tritt und in die Tretzendorfer Weiher fließt, war nicht zu verhindern. Immerhin aber gelingt es den Feuerwehrleuten und anderen Helfern, die Strömungen mit Hilfe von Sandsäcken zu kontrollieren. Fotos: Sabine Weinbeer
 
Der mit Hilfe von Sandsäcken geregelte Zufluss der Aurach in die Fischteiche: So kann ein großflächiges Unterspülen des Dammweges verhindert werden (Stand: Freitag, 31. Mai).
Der mit Hilfe von Sandsäcken geregelte Zufluss der Aurach in die Fischteiche: So kann ein großflächiges Unterspülen des Dammweges verhindert werden (Stand: Freitag, 31. Mai).
 
Die Brücke über die Aurach zum Radweg bei Tretzendorf stand am Freitag (31. Mai) unter Wasser.
Die Brücke über die Aurach zum Radweg bei Tretzendorf stand am Freitag (31. Mai) unter Wasser.
 
Die Altach in Zeil am Main schwoll durch den vielen Regen an. Sie ist einer der viele Flüsse, die in den Main münden und durch die starken Niederschläge sehr viel Wasser führen. Das lässt auf Dauer auch den Pegel des Mains bedrohlich steigen. Foto: Andreas Lösch
Die Altach in Zeil am Main schwoll durch den vielen Regen an. Sie ist einer der viele Flüsse, die in den Main münden und durch die starken Niederschläge sehr viel Wasser führen. Das lässt auf Dauer auch den Pegel des Mains bedrohlich steigen. Foto: Andreas Lösch
 
Im Gebiet der Tretzendorfer Weiher herrschte Hochbetrieb: Viele Helfer waren vor Ort, um die Wassermassen im Zaum zu halten.
Im Gebiet der Tretzendorfer Weiher herrschte Hochbetrieb: Viele Helfer waren vor Ort, um die Wassermassen im Zaum zu halten.
 
Der Baum, der im Eltmanner Stadtteil Dippach auf die Straße viel, konnte vorerst nicht beiseite geräumt werden, da weitere Bäume nachzustürzen drohten.
Der Baum, der im Eltmanner Stadtteil Dippach auf die Straße viel, konnte vorerst nicht beiseite geräumt werden, da weitere Bäume nachzustürzen drohten.
 
Bereits am Anfang der Woche (27. Mai) waren auf der Ortszufahrt nach Dippach kleinere Bäume auf die Straße gestürzt, die von Arbeitern bereits beseitigt worden waren.
Bereits am Anfang der Woche (27. Mai) waren auf der Ortszufahrt nach Dippach kleinere Bäume auf die Straße gestürzt, die von Arbeitern bereits beseitigt worden waren.
 
Die Zufahrt nach Dippach war am Freitag (31. Mai) gesperrt. Die Stadt Eltmann beobachtet die Lage weiter, da weitere Bäume nachzustürzen drohen.
Die Zufahrt nach Dippach war am Freitag (31. Mai) gesperrt. Die Stadt Eltmann beobachtet die Lage weiter, da weitere Bäume nachzustürzen drohen.
 
Etliche Helfer packten in Tretzdendorf mit an, um Sandsäcke zu stapeln, die die Aaurach einigermaßen im Zaum halten sollten.
Etliche Helfer packten in Tretzdendorf mit an, um Sandsäcke zu stapeln, die die Aaurach einigermaßen im Zaum halten sollten.
 
Stundenlang waren die Helfer beschäftigt, auch Oberaurachs Bürgermeister Thomas Sechser (Bildmitte, schwarze Jacke) packte mit an.
Stundenlang waren die Helfer beschäftigt, auch Oberaurachs Bürgermeister Thomas Sechser (Bildmitte, schwarze Jacke) packte mit an.
 
Nachschub: Mit dem Traktor wurden neue Sandsäcke zu den Tretzendorfer Weihern gebracht.
Nachschub: Mit dem Traktor wurden neue Sandsäcke zu den Tretzendorfer Weihern gebracht.
 
Insgesamt sind im Landkreis Haßberge viele Ortschaften in Flussnähe von Hochwasser betroffen: Überspülte Wege bei Frickendorf.
Insgesamt sind im Landkreis Haßberge viele Ortschaften in Flussnähe von Hochwasser betroffen: Überspülte Wege bei Frickendorf.
 
Eine überschwemmte Wiese bei Frickendorf. Fotos: Eckehard Kiesewetter (3)
Eine überschwemmte Wiese bei Frickendorf. Fotos: Eckehard Kiesewetter (3)
 
Die Barockbrücke bei Frickendorf, die über die Baunach führt.
Die Barockbrücke bei Frickendorf, die über die Baunach führt.
 
"Land unter" hieß es auch in Wustviel (Gemeinde Rauhenbrach im Steigerwald), wo die Rauhe Ebrach über die Ufer getreten war.
"Land unter" hieß es auch in Wustviel (Gemeinde Rauhenbrach im Steigerwald), wo die Rauhe Ebrach über die Ufer getreten war.
 
Im baumbewachsenden Hang vor Dippach sind bereits weitere Bäume abgerutscht, die derzeit noch von anderen Bäumen gehalten werden. Im Bild liegt ein abgerutschter Stamm auf dem Baum links im Vordergrund auf. Foto: Lösch
Im baumbewachsenden Hang vor Dippach sind bereits weitere Bäume abgerutscht, die derzeit noch von anderen Bäumen gehalten werden. Im Bild liegt ein abgerutschter Stamm auf dem Baum links im Vordergrund auf. Foto: Lösch
 
Sandsäcke werden in vor Tretzendorf gestapelt.
Sandsäcke werden in vor Tretzendorf gestapelt.
 
Mit einem Damm aus Sand versuchten die Helfer das Hochwasser in Wustviel (Gemeinde Rauhenebrach) einzudämmen.
Mit einem Damm aus Sand versuchten die Helfer das Hochwasser in Wustviel (Gemeinde Rauhenebrach) einzudämmen.
 
Mit einem Damm aus Sand versuchten die Helfer das Hochwasser in Wustviel (Gemeinde Rauhenebrach) einzudämmen. Fotos: Heki (3)
Mit einem Damm aus Sand versuchten die Helfer das Hochwasser in Wustviel (Gemeinde Rauhenebrach) einzudämmen. Fotos: Heki (3)
 

Der Landkreis Haßberge kämpft weiter gegen die Wassermassen an. Der vom Regen aufgeweichte Boden ließ bei Dippach einen Baum auf die Fahrbahn stürzen. In Tretzendorf versucht die Feuerwehr, die über die Ufer getretene Aurach mit Sandsäcken im Zaum zu halten.

Es regnet und regnet und regnet: Während die die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Trossenfurt-Tretzendorf am Freitagmorgen entlang der Aurach noch mehr Sandsäcke aufsetzen mussten, um zu verhindern, dass die Tretzendorfer Weiher zu schnell voll Wasser laufen, sicherten ein paar Kilometer weiter im Eltmanner Stadtteil Dippach die Helfer der Feuerwehr die Straße zum Ortseingang ab: Hier ist ein großer Baum vom steilen Hang auf die Straße gefallen, der ein Passieren unmöglich machte. Bereits am Anfang der Woche waren kleinere Bäume auf die Straße gefallen. Wie von der Feuerwehr vor Ort zu erfahren war, sind Aufräumarbeiten in diesem Bereich derzeit zu gefährlich, da zu befürchten ist, dass weitere Bäume den Halt in dem vollgesogenen Erdreich verlieren und nachstürzen.
Nachdem es in der Nacht erneut massiv geregnet hatte, war in Tretzendorf der Bach wieder deutlich angestiegen. An mehreren Stellen flutete das Wasser über die Wege in die Weiher.
Die hat Pächter Peter Schaaf während der beiden Regenpausen am Dienstag und am Donnerstag um über 80 Zentimeter abgelassen, um in Absprache mit Wasserwirtschaft und Naturschutz neue Sicherheitsreserven zu schaffen. Allerdings galt es, mit Sandsäcken den Zulauf zum großen Dorfweiher geregelt zu gestalten.
Am Freitagmorgen ließ der Regen deutlich nach, die Lage schaukelte sich zumindest nicht weiter auf. Dennoch waren die Feuerwehrleute bis auf die Knochen naß - die Stiefel durchweicht, von innen durchgeschwitzt. Auch Bürgermeister Thomas Sechser packte mit an - vor zwei Tagen war er noch in der israelischen Wüste, jetzt stand er fast knietief im Wasser. Alle neuralgischen Punkte aurachabwärts waren unter Beobachtung, "oben wird's jetzt weniger" berichtete Gerhard Vogel aus Unterschleichach von einer Kontrollfahrt.
"Die Aurach reagiert relativ schnell", erklärt Förster Klaus Schulz, wenn es immer wieder mal Regenpausen gibt, läuft das Wasser ab. Doch auch er weiß nicht, was passiert, wenn tatsächlich am Samstag und Sonntag so massiver Dauerregen kommt, wie ihn der Wetterbericht ankündigt.

Bäume drohen abzurutschen

Gleich am frühen Freitagmorgen war der Eltmanner Bürgermeister Michael Ziegler im Stadtteil Dippach vor Ort. Wie er schilderte, hat die Stadt den Bereich von Eschenbach bis Roßstadt seit gut einer Woche im Blick; hier ist bereits der Radweg entlang der Bundesstraße gesperrt.
Der steile Waldhang ist vollgesogen mit Wasser, die Gefahr, dass Bäume auf die Straße stürzen, hat sich bei Dippach bewahrheitet. Dort war die örtliche Feuerwehr seit Freitagmorgen um 7 Uhr dabei, die Straße abzusichern und den Verkehr entsprechend umzuleiten, weil ein großer Baum aus dem Hang rechts der Ortszufahrt auf die Straße gestürzt ist. Für weitere Vorfälle steht man quasi Gewehr bei Fuß, denn laut Ziegler fanden Gespräche mit allen Beteiligten - vor allem dem Bauhof - statt, um die Vorbereitungen optimal koordinieren zu können. Die kritischen Stellen im Stadtgebiet - die Eltmanner Vorstadt am Main, Roßstadt, der Ebels- und der Fichtenbach - stehen unter Beobachtung. "Man muss abwarten, wie stark Regen und Hochwasser tatsächlich werden", sagte Ziegler. Die Stadt hat die Anwohner, die im möglichen Überschwemmungsbereich der Altstadt am Main wohnen, bereits verständigt und auf die Lage hingewiesen. Es sei sinnvoll, im Haus die Abflüsse zu überprüfen. Jedenfalls behält die Stadt die Meldungen des Hochwassernachrichtendienstes im Internet (www.hwnd.de) im Blick: Hier gibt der Pegel Trunstadt mainwaufwärts Hinweise darauf, was einige Stunden später in Eltmann zu erwarten ist. Ungemütlich wird es in der Eltmanner Vorstadt tatsächlich erst bei einem Wert über 4.50 Meter, also zwischen Meldestufe 2 und 3 (sechs Meter).