Im Eberner Stadtgebiet werden die Hochleistungskabel der Telekom in drei Bauabschnitten verlegt. Bis zum Herbst sollen erste Orte angeschlossen sein.
Der Testlauf begann vor rund 25 Jahren und funktioniert bis zum heutigen Tag: Damals wurde das allererste Glasfaserkabel im Bereich des Fernmeldeamtes Bamberg zwischen Bamberg und Ebern verlegt. An diesem hängt die Vermittlungsstelle heute noch, was bei entsprechenden Ausbauten seit Jahrzehnten schnelle Datenübertragung per Kabel möglich macht.
Davon profitieren schon immer die Menschen, die in der Nähe der Vermittlungsstelle am alten Hohlweg wohnen. Auf private Initiative erfolgte vor drei Jahren schon ein Ausbau sogar bis nach Rentweinsdorf. Auch das Finanzamt in der Rittergasse hat sich längst in die Welt der immensen Datenmengen eingeloggt.
Nun sollen auch Eberns Haushalte Zug um Zug in den Genuss der VDSL-Technik mit Übertragungsraten bis zu 50 MBit in der Sekunde kommen.
Es geht um viele (Vergabe-)Lose - und man fühlt sich in der Tat an ein Glücksspiel erinnert: Wie zügig geht's mit schnellen Anschlüssen ans Internet im Stadtgebiet weiter?
Fachberatung hinzugezogen
Wie der dafür zuständige Mann in der Verwaltung, Dirk Suhl, im Stadtrat jetzt eingestand, waren die bisherigen Ergebnisse durch die Breitband-Beratung des Landkreises "nicht so zufriedenstellend, weswegen wir zwischenzeitlich auch ausgestiegen sind".
Damit es fortan zügiger weitergeht, wird nun ein Fachbüro aus Bad Staffelstein hinzugezogen, das den Bestand erfassen und weitere Planungsschritte vorbereiten soll.
8000 Euro werden dafür fällig.
"Wir können derzeit nicht genau sagen, wo welche Leitungen welcher Betreiber verlegt sind", lauten die Erkenntnisse von Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD), der mit dem neuen Ingenieurbüro die Hoffnung verbindet, dass "wir jetzt einen großen Schritt weiterkommen".
Noch ohne die Fachberatung aus Bad Staffelstein erfolgte die Auftragsvergabe an die Telekom, um folgende Stadtteile ans Hochgeschwindigkeitsnetz anzubinden (Verfahren 2): Welkendorf, Weißenbrunn, Jesserndorf, Bramberg, Albersdorf, Brünn, Neuses, Höchstädten, Siegelfeld und Kurzewind.
Ausgeklammert, einbezogen
Warum Stadtteile wie Albersdorf, Bramberg und Jesserndorf, wo vor gar nicht allzu langer Zeit eine Netzverstärkung erfolgte, erneut an der Reihe sind, blieb unklar.
Wieder ausgeklammert wurden Ruppach und Teile von Sandhof, wo, so Suhl, wegen ungenauer Pläne "versorgte Haushalte nicht eindeutig abgegrenzt waren".
Kernstadt zum Schluss
Bis zum Herbst sollen folgende Dörfer an das Hochleistungsnetz angebunden sein, die unter Verfahren 1 (Kosten: 431 000 Euro, Fördersatz 90 Prozent) zusammengefasst wurden: Frickendorf, Fischbach, Eyrichshof, Reutersbrunn, Eichelberg, Gewerbegebiet ehemalige Kaserne und Teile von Sandhof.
Dazu wurde am Montag in Nürnberg der Förderbescheid des Freistaates durch Heimatminister Markus Söder (CSU) bei einem feierlich Festakt übergeben.
Es folgt dann abschließend noch Verfahren 3, bei dem dann das Staffelsteiner Ingenieurbüro auch (vor-)planerisch aktiv wird, mit folgenden Versorgungsbereichen: die komplette Kernstadt, Ruppach, Sandhof-Rest, Hetschingsmühle, Fierst, Heubach, Vorbach und Unterpreppach.
"Das wird ein komplexes Verfahren", schaute der VG-Breitbandbeauftragte Dirk Suhl voraus, weil "bestimmte Radien rund um die Vermittlungsstelle nicht zum Ausbau ausgeschrieben werden dürfen".
Bürgermeister Hennemann hatte jüngst bei einer Vertragsunterzeichnung mit Vertretern der Telekom aber anklingen lassen, dass die Stadt den letzten Bauabschnitt finanziell im Alleingang stemmen müsse, weil der Zuschusstopf dann schon ausgeschöpft sei.
Alle Dörfer nochmals abklopfen
Unklarheit herrscht über Leistung und Leistungsfähigkeit der unterschiedlichen Anbieter in einigen Stadtteilen, wie aus den Nachfragen des Heubachers Thomas Limpert (FW) und der Unterpreppacherin Karin Kaiser (SPD) deutlich wurde.
Hennemann und Suhl verwiesen auf die Erkenntnisse, die das nun eingeschaltete Fachbüro gewinnen wird. "Die schauen überall nochmals drüber."