Dampfacher ziehen nicht mit

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Bis der See in Dampfach wieder seine ursprüngliche Wassertiefe erreicht, dauert es einige Zeit. Foto: Ulrike Langer
Bis der See in Dampfach wieder seine ursprüngliche Wassertiefe erreicht, dauert es einige Zeit.  Foto: Ulrike Langer

Die Bürger des Wonfurter Gemeindeteils gingen nicht auf den Vorschlag von Bürgermeister Holger Baunacher ein, sich am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" zu beteiligen. Dafür brachten sie einige Kritik vor.

Trotz des Champions-League-Spiels Bayern München gegen Arsenal London am Mittwochabend waren 28 Männer und 13 Frauen zur Bürgerversammlung ins DJK-Sportheim gekommen, um sich von Bürgermeister Holger Baunacher (JL) informieren zu lassen und mit ihm ihre Anliegen zu diskutieren. Bei 467 Einwohnern in Dampfach war dies eine stolze Zahl.


"Nicht die beste Gemeinschaft"

Für den Bürgermeister ist die derzeitige Dorfgemeinschaft Dampfach "nicht die allerbeste". Um sie zu stärken, schlug er vor, dass sich Dampfach am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - Unser Dorf soll schöner werden" in den Jahren 2016 bis 2018 beteiligen sollte. Darauf gingen die Bürger aber nicht explizit ein. Allerdings monierte Josef Krapf, dass manche Bürger ihren Straßen- und Gehweganteil nicht mehr kehrten und auch der Weg an der Mariensäule, der der Gemeinde gehört, nicht sauber sei.
Auch Klaus Pfeifer störte sich daran, dass sich der Bauhof öfter mal um das Laub um die Kirche kümmern müsste.
Hierzu konnte Gemeinderat Paul Hauck mitteilen, dass just am Tag der Dampfacher Bürgerversammlung dieses Laub entfernt worden sei.

Weiter beklagte Josef Krapf, dass an den Äckern teilweise zu nahe an den Gräben geackert werde. Der Bürgermeister schlug vor, hierzu mit den Siebenern eine Grenzbegehung zu machen.
Erich Döll wollte wissen, wann der See endlich wieder geflutet werde. Baunacher teilte mit, dass nicht der Anglerverein Wonfurt, sondern ein anderer Pächter den See widerrechtlich im Frühjahr habe abpumpen lassen. Nun werde es wieder eine Zeitlang dauern, bis der See gefüllt sei, da es heuer nur sehr wenige Niederschläge gegeben habe. Friedel Mantel wies auf die Müllhalde am See hin, woraufhin Baunacher mitteilte, dass das Landratsamt zuständig und auch schon informiert worden sei.

Veronika Hofmann wünscht sich den "Gelben Sack" oder eine entsprechende Tonne für die Wertstoffe. "Es nervt einfach, den Müll zu trennen und in der Garage ein ganzes Lager für die Wertstoffe bereitzuhalten", sagte sie. Baunacher betonte, dass er ein Verfechter des "Gelben Sacks" sei und dies im Kreistag vertrete. Allerdings habe sich der Landkreis für ein Wertstoffhof-System entschieden. Nun werde es aber eine gesetzliche Änderung hin zur Wertstofftonne der Bundesregierung geben. Danach werde der Landkreis einen Teil der Bevölkerung um seine Meinung bitten und das Thema anschließend beraten.

Als "miserabel" bezeichnete Friedel Mantel den Erlesweg. Baunacher erläuterte, dass es derzeit keinen Ausbauplan gebe, der Gemeinderat sich aber mit dem Thema befassen werde.

Rainer Bäuerlein erklärte, dass er seit der Kanalsanierung schon zweimal Wasser im Keller gehabt habe, was vorher nie passiert sei. Baunacher sagte, dass es noch immer Fehlanschlüsse gebe. Diese würden nach einer Kontrolle beseitigt. Dies habe auch keine Auswirkung auf den Verbesserungsbeitrag.

Zur Schule in Dampfach erklärte der Bürgermeister, dass die Brandschutzertüchtigung entgegen einem Zeitungsbericht nicht teurer werde. "Sie wird im Gegenteil günstiger", sagte er.

Die Vergabe habe gezeigt, dass die Arbeiten statt der geplanten 82 000 Euro nur 72 000 Euro kosten. Da außerdem ein Teil der Maßnahmen nicht notwendig sei, sinke der Betrag nochmals um 5000 bis 6000 Euro. Baunacher betonte, dass das Vorhaben der Sicherheit der Kinder diene und notwendig sei.


Bleibt die Schule am Ort?

"Wir werden natürlich versuchen, unseren Schulstandort hier in Dampfach zu halten. Ob dieser in zehn oder 15 Jahren noch gehalten werden kann, kann ich Ihnen aber leider nicht beantworten", sagte er. Die Schulgebäude in Gädheim und Dampfach seien in einer guten Verfassung, die Mittelschule in Obertheres baulich fertiggestellt und die Schulstandorte erst einmal auch mit dem Inklusionsprofil und den Partnerklassen gesichert. "Allerdings haben sich die Schüler aus der Gemeinde Wonfurt von 123 im Jahr 2012/13 auf 90 in diesem Schuljahr reduziert", teilte er mit.

Er betonte, dass es wichtig sei, dass Kinder aus der Gemeinde auch den Kindergarten in Wonfurt besuchten, um langfristig sichere Schülerzahlen zu erzielen. "Denn regelmäßig finden Kinder, die nicht in unseren Kindergarten gegangen sind, auch nicht den Weg in unsere Grund- und Mittelschule", bedauerte der Bürgermeister.

Wie er angab, will die Gemeinde Wonfurt auch in Dampfach eine gute Breitbandanbindung erzielen. Man befinde sich noch im komplizierten Förderverfahren und werde die Bürger informieren, sobald ein Zuwendungsbescheid vorliege.