Die Lembacher akzeptieren die Ablehnung ihres Wunsches nach einem generellen Tempolimit in der Bischof-Pflaum-Straße durch die Kreisverkehrsbehörde nicht.
Gar nicht zufrieden waren die Lembacher bei ihrer Bürgerversammlung mit einem Bescheid aus dem Landratsamt. Die Dorfgemeinschaft hatte gefordert, die Tempo-30-Begrenzung in der Bischof-Pflaum-Straße nicht nur auf Lastwagen zu beschränken, sondern allgemein zu fassen. Die Straße sei sehr eng, ohne Gehsteig und werde von viel Schwerlastverkehr befahren, der das Industriegebiet in Kirchaich ansteuert.
Die Straßenverkehrsbehörde hatte nun mitgeteilt, dass mehrere Messungen stattgefunden hätten. Diese hätten eine weit unterdurchschnittliche Verkehrsbelastung von 421 Fahrzeugen pro Tag ergeben; der Landkreisschnitt auf Kreisstraßen belaufe sich auf 822 Fahrzeuge. Zudem hätten mehrere Messungen mit Handlaser durch die Polizei ergeben, dass kaum ein Fahrzeug schneller als 31 Stundenkilometer gefahren sei.
Es geht um die Gefährdung
Die Lembacher wiesen jedoch nochmals auf die Gefährdung in der steilen Straße hin und erzählten von zwei Unfällen in den letzten zwei Jahren, einmal mit Sach- und einmal sogar mit einem Personenschaden. Mit der Antwort wollen sie sich nicht zufriedengeben. Deshalb beauftragten sie Bürgermeister Michael Ziegler (CSU), nochmals nachzuhaken.
Und noch mit einer zweiten Beschwerde beauftragten sie den Bürgermeister: Adressat ist diesmal der Kreis-Tiefbau, denn die Abholzung entlang der Kreisstraße nach Priesendorf sei absolut unverhältnismäßig. Das passe nicht zu anderen Auflagen durch den Kreis oder zu den Bemühungen um Bienenweiden und Ähnliches, kritisierten die Versammlungsteilnehmer.
Gleich zweimal konnte Bürgermeister Ziegler Lob entgegennehmen: von der Feuerwehr und von der Kirchenverwaltung. Die Lembacher Wehr bekommt ein neues Fahrzeug. Erhard Graser dankte in deren Namen für die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt, aber auch der Gemeinde Oberaurach. Das 95 000 Euro teure Fahrzeug wurde nämlich gemeinsam mit der Nachbargemeinde ausgeschrieben, die ebenfalls ein solches Feuerwehrauto bestellt hat. So erhalten beide Kommunen einen höheren Zuschuss.
Sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit ist auch die Kirchenverwaltung, nachdem sich im vergangenen Jahr herausgestellt hat, dass die Kapelle am Ortsrand nicht der Kirchengemeinde, sondern der politischen Gemeinde gehört. Die nötigen Sanierungsarbeiten wurden ausgeführt. Bürgermeister Ziegler erklärte, dass für Putzarbeiten und die neue Eingangstür 7000 Euro investiert worden seien.
Bürgermeister Ziegler berichtete, dass für die neue Heizung für das Gemeinschaftshaus mittlerweile Angebote eingeholt würden. Der benachbarte Kinderspielplatz soll attraktiver gestaltet werden; dazu werde er demnächst eine Kinder-Bürgerversammlung anberaumen.
Einige Leerstände
Der Breitbandausbau in Eltmann und den Stadtteilen ist jetzt fast komplett abgeschlossen. Allerdings leiden die Lembacher noch unter einem sehr schlechten Handy-Empfang. Sie baten den Bürgermeister, doch einmal bei einem Anbieter vorstellig zu werden.
Auch in Lembach gibt es kaum noch Möglichkeiten, neue Bauplätze auszuweisen, gleichzeitig gebe es einige Leerstände, mit deren Eigentümern sich die Stadt im Laufe des Jahres in Verbindung setzen werde, kündigte Ziegler an. Die Stadt helfe gerne mit, dass aus Leerständen neue Bauflächen werden.
Die irrige Meinung, an dieser absolut "verkehrskritischen" Stelle, keine verkehrsrechtliche Anordnung treffen zu müssen, entspricht der Straßenverkehrsbehörde beim Landratsamt Haßberge. Über zwei Jahrzehnte habe ich in verantwortlicher Position mich mit der fragwürdigen Meinung auseinandersetzen müssen. Die Verantwortlichen in den Nachbarkreisen handeln wesentlich lebenshaer und im Sinne der Straßenverkehrsordnung. Wenn an dieser kritischen Stelle, die Voraussetzungen für 30 km/h nicht gegeben sind, dann ist die Vorgabe, solche Maßnahmen zu treffen, ad absurdum.