Die Marktgemeinde Maroldsweisach will Bürgern, die nicht mobil sind, ein besonderes Angebot für Einkäufe unterbreiten.
Der City-Bus der Marktgemeinde Maroldsweisach ging am Donnerstag erstmals auf Tour nach Ebern. Drei Fahrtgäste empfing Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) zur ersten Fahrt auf dem Parkplatz am Rathaus und mit ihnen den ehrenamtlichen Fahrer Günter Pohley. Die Voraussetzungen für die Premierenfahrt waren an diesem Tag witterungsbedingt allerdings nicht so günstig, weil sich auf den Straßen Blitzeis gebildet hatte.
Der Marktgemeinderat hatte in seiner Sitzung am 21. Januar auf Vorschlag von Gemeinderätin Heidi Müller-Gärtner (CSU) beschlossen, den City-Bus einmal wöchentlich fahren zu lassen. Thein freute sich, dass sich sieben Personen aus dem Gemeindegebiet bereiterklärten, den Bus ehrenamtlich zu steuern. Die "Jungfernfahrt" lenkte Günter Pohley, ein 64-jähriger Vorruheständler aus Allertshausen. "Ich möchte mit meiner Bereitschaft, den Bus zu fahren, einen Beitrag leisten für Menschen aus dem Gemeindegebiet Maroldsweisach, die nicht mobil sind, um zum Einkaufen nach Ebern fahren zu können, da wir derzeit ja in Maroldsweisach keine Einkaufsmöglichkeit mehr haben", sagte Pohley. Das tue er gerne. Wie er sagte, wird er, so wie es bisher aussieht, den Bus zweimal fahren müssen.
Dazu ergänzte Bürgermeister Wolfram Thein, er rechne damit, dass im August dieses Jahres ein Einkaufsmarkt in Maroldsweisach neu eröffnen könne. Bis dahin soll der Bus donnerstags einmal wöchentlich nach Ebern fahren, wenn mindestens drei Personen mit wollen. "Abfahrt ist immer um 15 Uhr am Rathaus", so der Bürgermeister. Die Rückfahrt wird mit den Fahrgästen abgesprochen und dürfte so gegen 17 bis 17.30 Uhr erfolgen. Auch wenn in Maroldsweisach ein neuer Einkaufsmarkt vorhanden ist, soll der City-Bus weiter fahren, weil dann die Leute aus den Orten, die nicht mobil sind, zum neuen Einkaufsmarkt nach Maroldsweisach gebracht werden sollen.
Auf der ersten Fahrt dabei war Eveline Kraus aus Maroldsweisach. Die 70-Jährige ist von dem Angebot begeistert. "Das ist eine prima Sache, mir gefällt das. Man kann sich einrichten und dieses Angebot zum Einkauf in Ebern wahrnehmen", sagte die Seniorin. Bisher sei sie auf ihre Tochter angewiesen gewesen. Es sei schön zu wissen, dass man nicht immer die Hilfe anderer brauche, sondern seine Fahrt und den Einkauf für Donnerstag planen könne. "Der Fahrpreis von zwei Euro ist auch recht günstig", meint Eveline Kraus. Damit sollen in etwa die Betriebskosten gedeckt werden, war in der Gemeinderatssitzung am 21. Januar zu hören.
Gemeinderätin Heidi Müller-Gärnter ließ es sich nicht nehmen, die drei Fahrgäste bei ihrer ersten Einkaufsfahrt mit dem City-Bus zu begleiten. Bürgermeister Thein war es noch wichtig zu sagen, dass der City-Bus keine Konkurrenz zum öffentlichen Personennahverkehr sein solle und so eingesetzt werde, dass er damit nicht kollidiert. "Das ist ein zusätzliches Angebot", betonte der Bürgermeister. Thein rief dem Fahrer Günter Pohley noch zu, dass den Fahrern in einem Einkaufsmarkt jeweils ein Kaffee spendiert werde.