Durch den Anschluss von Üschersdorf an die Burgpreppacher Brunnen eröffnete sich die Gelegenheit, für die Stadt Hofheim ein zweites Standbein zu schaffen.
Jetzt hängt die Hofheimer Allianz auch an einem gemeinsamen Wasserstrang. Seit Montagmittag rauscht sauberes Trinkwasser aus Burgpreppacher Brunnen in das Hofheimer Ringleitungssystem. Der Übergabeschacht wurde in Üschersdorf in Betrieb genommen und damit ein Fest verbunden, das den Auftakt zum Lindenfest bildete, das ab Donnerstag die Massen anlockt
Fürwahr: Im Dorf herrschte ein Treiben, als hätte das Fest des Jahres schon begonnen. "Der viele Durchgangsverkehr kommt durch die Sperrung der Bundesstraße zwischen Ermershausen und Maroldsweisach" wussten die Einheimischen und so mancher Lasterfahrer staunte nicht schlecht, als sein Blick auf den Dorfplatz samt Festzelt fiel, wo der Wasserverbund tüchtig begossen wurde. "Mit Hausbräu, der noch mit Uranwasser zubereitet wurde", wie Ausschenker Jimmy wusste.
Von wegen Reinheitsgebot mit Wasser, Hopfen und Malz und so.
Doch mit der (geringen) Radioaktivität, die auch Pfarrer Wolfgang Scheidel aus Ditterswind in der Andacht zur Segnung ansprach ("Das Wasser hat Euch alle ein bisschen strahlen lassen"), ist es nun vorbei. Jetzt fließt tadelloses Wasser in entsprechender Güte und Menge.
"Wir hatten damit in Üschersdorfer schon länger einige Probleme", blickte der Burgpreppacher Bürgermeister Hermann Niediek (CSU) zurück. Und er mengte gleich eigene Erfahrungen bei: "Als ich vor einigen Jahren vorschlug, dass wir das gute Burgpreppacher Wasser bergauf laufen lassen sollten, wurde ich belächelt. Jetzt hat unsere Gemeinde damit eine neue Lebensader erhalten."
In Üschersdorf hätten mehrere Aufgaben angestanden: Sanierung des Brunnens, Abdichten des Hochbehälters, Herausfiltern des Urans.
"Da fiel die Entscheidung zum Anschluss an Burgpreppach leicht, verbunden mit der Verlängerung nach Hofheim, um dort die Versorgungssicherheit zu erhöhen." Eine win-win-Situation: Der Hofheimer Bürgermeister Wolfgang Borst (CSU) freute sich, dass nun auch die Stadtteile um Goßmannsdorf und Manau zu jeder Jahreszeit und zum selben Preis wie andere Stadtteile mit einwandfreiem und nicht mehr so hartem Wasser beliefert werden, die Burgpreppacher profitieren von der höheren Fördermenge, da im Jahr zwischen 150 000 und 200 000 Kubikmeter nach Hofheim gepumpt werden. "Damit bleibt unser Wasserpreis auf die nächsten zehn, zwanzig Jahre stabil", versprach Niediek. Der liegt derzeit bei knapp zwei Euro.
"Als wir vor sieben Jahren in Haßfurt angeschlossen haben, wurde schon eine Anbindung an Burgpreppach überlegt", rekapitulierte Wolfgang Borst. "Jetzt haben wir aus zwei Quellen mehr Stabilität im gesamten System und das ist ein prima Sache."
Die Segnung nahmen bei einer Andacht Pfarrer Wolfgang Scheidel aus Ditterswind und Pastoralassistent Norbert Zettelmeier aus Hofheim vor.