Die Straße zwischen Ober- und Untermerzbach ist fertig gestellt. In die Bauarbeiten wurden 635 000 Euro investiert.
Der Landkreis sei froh, dass die Kreisstraße HAS 54 zwischen Unter- und Obermerzbach gebaut ist, sagte Landrat Wilhelm Schneider (CSU) bei der offiziellen Freigabe am Montagnachmittag in Untermerzbach. Auch Udo Reg aus Untermerzbach, der diese Straße als Fahrer des gemeindeeigenen Schulkleinbusses häufig gefahren ist, hat die gleiche Meinung. Die evangelische Pfarrerin Sonja von Aschen aus Untermerzbach, eigentlich in Urlaub, ließ es sich nicht nehmen, die neue Straße unter dem Schutz Gottes zu stellen.
So um die 50 Personen mögen es gewesen sein, die am Montagabend um 17 Uhr an die Kreisstraße HAS 54 gekommen sind, um der offiziellen Freigabe bei zu wohnen. Pfarrerin Sonja von Aschen zum Beispiel quälte sich auf ihrem in die Jahre gekommenen Fahrrad, den Gitarrenkasten umgehängt, den Anstieg von der Staatsstraße her hoch, während Udo Reg auf seinem E-Bike diese geringe Steigung spielend schaffte.
Vor allem aus Obermerzbach kamen einige "Trupps" auf der neuen Straße anmarschiert.
Gefahrenstellen entschärft "Ich denke, die Bürgerinnen und Bürger sind mit mir froh, dass wir heute die Kreisstraße HAS 54 zwischen Untermerzbach und Obermerzbach wieder ihrer Bestimmung übergeben können", sagte Landrat Schneider. Verkehrsteilnehmer könnten aufatmen, die Zeit der Umleitung sei vorbei. "Wir schließen heute ein wichtiges Bauprojekt ab, denn Straßen sind wichtige Lebensadern und tragen zur Entwicklung einer Region bei", so der Landrat.
Der Landkreis Haßberge sei sich seiner Verantwortung bewusst und investiere Jahr für Jahr kräftig in den Straßenbau. "Wir haben ein gut ausgebautes Kreisstraßennetz. Das brauchen wir auch, um unsere 251 Siedlungen optimal an das Landes- und Bundesstraßennetz anzubinden.
Da sind auch die entferntesten Orte keine Ausnahme. Der Ausbau der Kreisstraße HAS 54 war eine notwendige Maßnahme, sie trägt vor allem zur Sicherheit der Verkehrsteilnehmer bei. Mit der neuen Straßenführung wurden Gefahrenstellen entschärft."
Buckelpiste ist Vergangenheit Deutliche Fahrbahnschäden sind mit der Zeit auf der 860 Meter langen Kreisstraße entstanden. "Wer hier entlang gefahren ist, ärgerte sich über die "Buckelpiste", so der Landkreischef. So war es Zeit, dass im Frühjahr 2013 die Baumaschinen angerollt sind. Die bisherige Breite von 4,5 Metern war nicht mehr in der Lage, den Verkehr, größere Fahrzeuge wie Lkw oder landwirtschaftliche Fahrzeuge aufzunehmen, vor allem beim Begegnungsverkehr seien brenzlige Situationen entstanden.
Nicht ganz einfach haben sich die Baumaßnahmen gestaltet, sagte der Landrat, weil man eine Straßenbreite von mindestens fünf Metern haben wollte. So mussten fünf Kellerhälse verlängert und der Damm verbreitert werden. An der Bergseite wurde eine Gabionenwand angebracht, aber leider habe man , trotz großer Anstrengungen, keinen separaten Gehweg bauen können.
Engstelle Ein direkt an der Straße stehendes Haus machte es erforderlich, dass an dieser Stelle die Fahrbahn um 80 Zentimeter eingezogen werden musste. "Dadurch entstand eine flaschenhalsähnliche Engstelle, die zur natürlichen Entschleunigung des ortseinwärts fahrenden Verkehrs führen wird", so Wilhelm Schneider. Insgesamt aber konnte die Fahrbahn auf 5,5 Meter Breite gebracht werden.
Die Maßnahme war mit 635.000 Euro veranschlagt, davon erhalte der Landkreis Zuwendungen in Höhe von 355.000 Euro als Festbetrag. Den Rest, 280.000 Euro, müsse der Landkreis aus eigenen Mitteln aufbringen. Der Landrat dankte allen am Bau beteiligten Firmen und der Gemeinde Untermerzbach für die "reibungslose Zusammenarbeit" und allen Bürgerinnen und Bürgern die während der Bauzeit einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen mussten.
"Signal in die Zukunft" Auch Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) freute sich, dass mit der Kreisstraße HAS 54 ein Teil der Querverbindung zwischen der Staatsstraße 2278, von Untermerzbach bis zur B 279 bei Pfarrweisach, neu gebaut wurde. "Das zeigt uns, dass der Landkreis Wert auf seine Verkehrswege legt und dass ihm die Verkehrsinfrastruktur gerade im Flächenlandkreis wichtig ist", so Dietz.
Das sei ein "Signal in die Zukunft" und trage zur Stärkung des Standortes Untermerzbach bei.
"Die neue Straße war mit Tücken, gerade im Ortsbereich von Untermerzbach, eine Herausforderung für die Planer des Landkreises. "Sie haben das alles bravourös gemeistert", sagte der Bürgermeister mit Blick auf Alfons Schanz, dem Leiter der Tiefbauverwaltung des Landkreises Haßberge.
Dietz zeigte sich zufrieden, dass die Bürger diese Maßnahme und die damit für sie verbundenen Einschränkungen "ohne Murren" mitgetragen hätten. Für ihn war dies Grund, alle nach Obermerzbach zu einem Imbiss einzuladen.
Pfarrerin Sonja von Aschen dankte Gott für die Fähigkeit, die Welt zu gestalten und dafür, dass Straßen gebaut werden, die Menschen verbinden. Alles habe seine Zeit, sagte die Geistliche, die das an einer kleinen Geschichte darlegte.
Zeit in die Ferne zu schauen, in großen Zusammenhängen zu denken, zu danken und zu loben. Es habe auch seine Zeit, Schlaglöcher und Buckelpisten zu beseitigen, zu planen und zu bauen, sagte sie im Hinblick auf die neue Straße. Diese stellte sie unter den Schutz Gottes, verbunden mit der Hoffnung, dass alle, die diese Straße nutzen, davon profitieren können.
Udo Reg auf dem Fahrad--- mit dem bin ich 1952 In die Schule gegangen in Untermerzbach (Jetzt Rathaus)