Borkenkäferbefall in Wälder der Gemeinde Pfarrweisach nicht so akut

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Von weitem sehen die Bäume überwiegend grün und gesund aus. Mitunter sind aber kleine braune Nester von Käferbefall zu sehen, wie etwa hier zwischen Kraisdorf und Leuzendorf.Helmut Will
Von weitem sehen die Bäume überwiegend grün und gesund aus. Mitunter sind aber kleine braune Nester von Käferbefall zu sehen, wie etwa hier zwischen Kraisdorf und Leuzendorf.Helmut Will
Markus Oppelt am Flugplatz in Haßfurt, kurz vor dem Start neben der Cessna, mit der es in die Luft ging.Helmut Will
Markus Oppelt am Flugplatz in Haßfurt, kurz vor dem Start neben der Cessna, mit der es in die Luft ging.Helmut Will
 
Markus Oppelt kurz vor dem Start auf dem Sitz des Co-PilotenHelmut Will
Markus Oppelt kurz vor dem Start auf dem Sitz des Co-PilotenHelmut Will
 

Der Pfarrweisacher Gemeinderat Markus Oppelt wollte sich einen Überblick von oben verschaffen, wie es um die Wälder der Gemeinde Pfarrweisach bestellt ist.

Zu lesen ist neben forstlichen Publikationen auch im Amtsblatt der Regierung von Unterfranken einiges in Sachen Überwachung und Bekämpfung der Nadelholzborkenkäfer, Buchdrucker, Kupferstecher, Lärchen- und Kiefernborkenkäfern. Diese Schädlinge verschonen auch private Wälder und die von Kommunen nicht und bedürfen der Wachsamkeit der Waldbesitzer.

Markus Oppelt, Gemeinderat in der CSU-Fraktion in Pfarrweisach, wollte sich einmal einen Blick von oben verschaffen, wie es um die Wälder der Gemeinde Pfarrweisach bestellt ist. Er charterte kurzerhand auf eigene Kosten einen Rundflug mit dem passionierten Piloten und Fluglehrer seines Heimatortes, Erwin von der Forst. "Ich möchte mal von oben auf unseren Gemeindewald blicken, um möglicherweise Nester von Borkenkäferbefall ausfindig zu machen."

Gestartet wurde in den Nachmittagsstunden bei strahlendem Sonnenschein am Flugplatz Haßfurt. Zuvor hatte Pilot Erwin von der Forst die Cessna, mit der es in die Luft ging, entsprechend den fliegerischen Vorgaben gecheckt. "Wir gehen jetzt raus", sagte der Pilot, nachdem er die Cessna auf Touren gebracht hatte. Ab ging es in Ostwestrichtung auf die Rollbahn, und nach kurzer Zeit hob die Maschine ab.

Erwin von der Forst kurvte nach links und nahm Kurs auf Pfarrweisach. Schon kurz nach dem Start waren die Windräder am Bretzenstein zwischen Ebern und Untermerzbach zu erkennen. Schnell war das "Einsatzgebiet" erreicht, und die Wälder um Pfarrweisach, Lohr, Rabelsdorf, Kraisdorf bis hin nach Leuzendorf wurden abgeflogen.

Kleinere Gruppen befallen

Bald war klar, dass so richtige "Borkenkäfernester" nicht zu sehen waren. Vereinzelt befallene Bäume schon, auch kleinere Gruppen. Das hat Markus Oppelt, der die Wälder mit seinem Fernglas absuchte, registriert und wird es an entsprechenden Stellen unter Vorlage der gefertigten Fotos vorbringen.

"Ich bin froh, dass der Befall durch den Borkenkäfer doch nicht so gravierend ist", sagt der Pfarrweisacher Gemeinderat. Er weiß aber auch, dass selbst kleine "Nester" Brutstätten für den Borkenkäfernachwuchs sind. Noch schnell eine Runde über Pfarrweisach, und dann nimmt Erwin von der Forst wieder Kurs auf Haßfurt. Dort setzt er die Cessna sicher auf der Piste auf, lässt sie ausrollen und lenkt sie zur Flugzeughalle zurück.

Verpflichtung für Waldbesitzer

"Eigentlich bin ich ganz froh, dass ich wieder festen Boden unter den Füßen habe", sagte Markus Oppelt, für den der Flug "ein tolles Erlebnis" war.

Laut Amtsblatt der Regierung von Unterfranken sind Waldbesitzer verpflichtet, ihre Wälder in der Zeit vom 1. April bis 30. September im Abstand von vier Wochen auf Käferbefall zu kontrollieren. Bei entsprechendem Befall haben die Waldeigentümer die zuständige Untere Forstbehörde, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), zu verständigen. Für den hiesigen Bereich ist es das AELF in Schweinfurt mit dem dort zuständigen Forstoberrat Jürgen Hahn und Forstamtmann Wolfgang Meiners, der als Revierleiter für den Wald der Gemeinde Pfarrweisach zuständig ist.

Das Amt könnte, sofern die Waldbesitzer bei Käferbefall nicht entsprechend den Vorschriften selbst für Abhilfe schaffen, dies im Rahmen einer sogenannten Ersatzvornahme tun. Das heißt, es würde ein Unternehmer beauftragt, die Käferbäume zu entfernen. Die Kosten würden dem Waldbesitzer auferlegt.

Soweit muss es nicht kommen, meint Markus Oppelt, denn jeder Waldbesitzer, ob privat oder Kommunen, sollten selbst ein ureigenstes Interesse daran haben, gesunde Wälder zu haben.

Auch die beiden Forstbeamten wollen "nicht so scharf schießen", werden aber ein Augenmerk auf den Wald haben. Sie betonen, dass wegen der Waldschädlinge noch keine Panik ausbrechen, aber im Wald sauber gearbeitet werden müsse, um des Problems in dieser trockenen und niederschlagsarmen Zeit Herr zu werden.

Wie Forstmann Jürgen Hahn sagte, müsse man zwingend das Brutmaterial aus dem Wald entfernen. Da müssten alle an einem Strang ziehen, das Amt, die Waldeigentümer und auch die Forstunternehmen, die mit den Arbeiten beauftragt werden können. Aber da - das wissen die Förster - gibt es schon Engpässe, weil alle ausgelastet sind.