Bildgewaltige Reise zu den Extremen unserer Erde

2 Min
Erstmals bereiste der Fotograf und Autor Michael Martin nicht nur Trocken- , sondern auch Eiswüsten. Die Besucher seiner Multivisionsshow reisten mit ihm viermal um die Erde. Dieses Foto zeigt Eisschollen im Nordpolarmeer.Foto: Michael Martin
Erstmals bereiste der Fotograf und Autor Michael Martin nicht nur Trocken- , sondern auch Eiswüsten. Die Besucher seiner Multivisionsshow reisten mit ihm viermal um die Erde. Dieses Foto zeigt Eisschollen im Nordpolarmeer.Foto: Michael Martin
Michael Martin (rechts) begeisterte 330 Zuschauer in Haßfurt. Unter ihnen war Peter Lipka aus Sylbach, der sich kaum eine Show entgehen lässt. Foto: Ulrike Langer
Michael Martin (rechts) begeisterte 330 Zuschauer in Haßfurt. Unter ihnen war Peter Lipka aus Sylbach, der sich kaum eine Show entgehen lässt. Foto: Ulrike Langer
 
Wüsten faszinieren Michael Martin seit seinem 17. Lebensjahr. Von 2009 bis 2015 hat er 40 Reisen zu den Eis- und Trockenwüsten dieser Erde unternommen. Foto: Michael Martin
Wüsten faszinieren Michael Martin seit seinem 17. Lebensjahr. Von 2009 bis 2015 hat er 40 Reisen zu den Eis- und Trockenwüsten dieser Erde unternommen. Foto: Michael Martin
 

Fotograf und Autor Michael Martin bereiste für sein Projekt "Planet Wüste" die Trocken- und Eiswüsten dieser Erde. Heraus kam eine Multivisionsshow und ein spektakulärer Bildband.

Großartiger hätte der Auftakt der Reihe "Multivision" des Kulturamts Haßfurt nicht sein können. Denn mit dem laut Petra Lettang "besten Wüstenfotografen der Welt", Michael Martin, "reisten" 330 Besucher während seines zweieinhalbstündigen Vortrags "Planet Wüste" viermal um die Erde. Nicht nur die fantastischen Bilder von den Eis- und Trockenwüsten dieser Erde zogen sie in ihren Bann. Auch die eindrucksvollen Schilderungen versetzten sie in die extremen Situationen, denen sich der Fotograf während seiner fünfjährigen Reise um die Welt aussetzen musste.


30 Bücher über 300 Reisen

Als Hobbyastronom zog es Michael Martin schon mit 17 Jahren an den Rand der Sahara in Marokko. Seitdem hat ihn die Faszination Wüste nicht mehr losgelassen.
"Die Fotografie, die ewige Jagd nach guten Wüstenaufnahmen, treibt mich seit nunmehr 35 Jahren dorthin", sagte er und verwies auf seine mittlerweile 300 Wüstenreisen. Diese hat er in 30 Büchern festgehalten und in 2000 Vorträgen einem begeisterten Publikum veranschaulicht. So ist er auch seit mehr als 20 Jahren immer wieder zu Gast beim Kulturamt Haßfurt.

Doch erst 2009 entschied er sich, für das Projekt "Planet Wüste" sowohl Trocken- als auch Eiswüsten zu bereisen. In seinem Multivisionsvortrag, bei dem seine fantastischen Bilder auf einer 7,50 mal fünf Meter großen Leinwand bestens zur Geltung kamen, ließ er seine Zuschauer an seinen 40 Reisen und Expeditionen mit Motorrad, Hundeschlitten, Kamelen, Helikoptern, Flugzeugen und Skiern teilhaben. Dabei kamen auch die Strapazen zum Ausdruck, denen er sich mit seinen Teams besonders in den Eiswüsten aussetzen musste. "Ich habe mich mit der Kälte nie abfinden können", sagte er. "Andererseits faszinierten mich die Klarheit, die Weite und die Sicht wie beispielsweise in Spitzbergen derart, dass ich den Finger nicht mehr vom Auslöser bekam und er einmal sogar festfror."

Die live kommentierte Bilder-Reise begann in der Arktis am Nordkap, führte über Spitzbergen und Sibirien nach Alaska, Kanada und Grönland bis zum Nordpol. Die zweite Erdumrundung nahm in der arabischen Rub al Khali ihren Anfang und setzte sich über die asiatischen und nordamerikanischen Wüsten bis in die Sahara fort. Anschließend standen die Wüsten Namib und die Kalahari sowie die australischen und südamerikanischen Wüsten auf der Südhalbkugel im Mittelpunkt. Die vierte Erdumrundung führte dann rund um die Antarktis und schließlich zum Südpol. Grandiose Landschaftsbilder wechselten sich mit eindrucksvollen Aufnahmen von Menschen ab, während Michael Martin auch immer wieder auf deren teils extreme Lebensumstände zu sprechen kam, den Kulturwandel bedauerte und auf die Überlebenskünstler der Fauna und Flora aufmerksam machte. Temperaturunterschiede von minus 50 bis plus 50 Grad, zahlreiche Entbehrungen, widrige Wetterumstände, schwere Stürze, aber auch Glücksmomente und Treffen mit ganz besonderen Menschen konnten die Zuschauer fast hautnah miterleben.

"Die Wüsten sind ein Teil der Natur und ebenso wertvoll wie Regenwälder. Daher müssen wir aufhören, ihre Bodenschätze auszubeuten, dort Atombombentests zu unternehmen oder sie als Flugzeugparks zu verwenden", betonte er. "Es bleibt zu wünschen, dass es den Nationen gelingt, diesen Wüstenplaneten besser zu schützen", lautete schließlich sein Appell am Ende des Vortrags, der unter dem lang anhaltenden Applaus der Zuschauer ausklang.